Infos zur Therapie, zu Sport und Ernährung sowie weiterführende Tipps bei Lipödem
Kräftige Oberschenkel, Reiterhosen oder ein runder Po – das können Merkmale eines Lipödems sein, eine chronische Fettverteilungsstörung, die meist starke Schmerzen sowie unförmige Beine und Arme mit sich bringt. Selbst strenge Diäten helfen nicht, an den betroffenen Stellen abzunehmen.
Wie entsteht ein Lipödem?
Überwiegend erkranken Frauen an einem Lipödem. Dementsprechend liegt die Vermutung nahe, dass weibliche Hormone eine Ursache der Erkrankung sind. Zudem bricht die chronische Fettverteilungsstörung oft in Zeiten hormoneller Umstellung, wie etwa in der Pubertät oder Schwangerschaft, aus. Seltener treten Lipödeme nach oder während der Wechseljahre auf.
Außerdem ist auffällig, dass meist Frauen verschiedener Generationen in einer Familie an der Krankheit leiden. Deshalb geht man davon aus, dass eine gewisse Veranlagung für den Ausbruch der Krankheit verantwortlich ist und Lipödeme somit vererbbar sein könnten.
Wie wird ein Lipödem therapiert?
Bei Lipödemen kommt meist die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) zum Einsatz. Sie soll die Beschwerden lindern und Begleiterscheinungen wie Gelenkbeschwerden vermeiden. Die KPE besteht aus fünf Säulen: Manueller Lymphdrainage, Kompressionstherapie, Hautpflege, Bewegung und Selbstmanagement.
Die Kompressionstherapie gilt dabei als die Basisbehandlung bei Ödemen. Denn entscheidend für die Wirksamkeit ist der Druck von außen auf das Bein. Dieser ist nicht an jeder Stelle gleich hoch, sondern nimmt von unten nach oben ab. Dadurch wird der Abtransport der Gewebsflüssigkeit (Lymphe) gefördert und die Symptome nehmen ab. Die Ausprägungen eines Lipödems können jedoch sehr unterschiedlich sein. Um deshalb zum Behandlungserfolg beizutragen, werden die Kompressionsstrümpfe maßgefertigt sowie in verschiedenen Kompressionsklassen und Ausführungen angeboten: vom Strumpf und Strumpfhose, mit oder ohne Zehenkappe bis hin zu Armstrümpfen und Handschuhen.
Sport bei Lipödem
Das bloße Tragen der medizinischen Kompression reicht jedoch nicht aus, eine spürbare und dauerhafte Verbesserung der Symptome zu erzielen. So sind ausreichend Bewegung und eine gesunde Ernährung weitere Faktoren, um dem Ödem Einhalt zu bieten.
Fakt jedoch ist: Das Lipödem lässt sich nicht durch exzessiven Sport oder ungesundem Hungern aufhalten, da es eine Erkrankung des Fettgewebes ist. Sportliche Aktivität kann z. B. dabei helfen, keine weiteren Fettpölsterchen zusätzlich zum Lipödem aufzubauen. Außerdem verhindert man so, dass sich ein sekundäres Lymphödem entwickelt (oft als Lipo-Lymphödem bezeichnet).
Sportarten, die für Lipödem-Patientinnen besonders gut geeignet sind:
- Sport im Wasser
- Trampolinspringen
- Faszientraining
- Nordic Walking
- Crosstrainer
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Ernährung bei Lipödem
Auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist ein wichtiger Faktor, die Lipödem-Symptome zu reduzieren. Empfohlen wird z. B. eine isoglykämische Ernährung mit ausreichenden Pausen zwischen den Mahlzeiten. Außerdem muss die Proteinzufuhr auf den Bedarf der Muskelmasse abgestimmt sein, denn die Gewichtsreduktion sollte nicht zu Lasten der Muskelmasse erfolgen. Das sagt zumindest die ketogene Ernährung. Erfahrene Ernährungsberater oder eine spezielle Ernährungstherapie kann bei der Ernährungsumstellung sinnvoll sein.
Nicht den Mut verlieren
Zudem spielt das Selbstmanagement eine große Rolle, sich trotz der Erkrankung besser zu fühlen. Es ist die verbindende Komponente aller Therapie-Bausteine. Doch die einzelnen Therapieformen wie z. B. die manuelle Lymphdrainage sind zeitintensiv. Noch dazu ist es ein andauernder Kreislauf – die chronische Erkrankung verlangt eine lebenslange Behandlung. Und somit viel Disziplin und Motivation.
Um diese Frauen zusätzlich zu unterstützten, hat der Kompressionsstrumpfhersteller Ofa Bamberg die Initiative #LipödemMutmacher ins Leben gerufen: Sie richtet sich an jene Kämpferinnen, die auf der Suche nach Inspiration, Information und Austausch sind. Schauen Sie jetzt auf www.ofa.de/lipoedem-mutmacher und werden Sie Teil der Lipödem-Community!
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