Marathon laufen trotz Lipödem

Lipödem #LipödemMutmacher
Yvonne liebt es zu Laufsport zu betreiben

Die Chronische Krankheit Lipödem hält Yvonne nicht von ihren Zielen ab. Sie ist aktive Teilnehmerin an der Initiative #LipödemMutmacher.

Yvonne ist Ende 30, als sie ihre Diagnose Lipödem von ihrem Arzt erhält. Die Vermutung, an einem Lipödem zu leiden, hatte Yvonne aber schon länger – denn bei ihr ist es, wie sehr häufig der Fall, eine familiäre Vererbung: „Meine Tante leidet unter einem Lipolymphödem“, erzählt sie. Yvonne wirkt auf den ersten Blick wie eine sportliche Frau, die Spaß an ihrem Leben hat. Erst auf den zweiten Blick fallen ihre „unförmigen Beine“ auf, wie sie sie selbst beschreibt.

Krankheit Lipödem #LipödemMutermacher
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Gewichtsabnahme bei Lipödem

Obwohl sie ihr Gewicht rund zwei Jahre vor der Diagnose Lipödem um 40 kg reduziert hat, sind ihre Beine geblieben. Erst mit der Diagnose wusste sie, warum. Und auch warum ihre Beine manchmal so schmerzen. „An manchen Tagen wache ich morgens auf und habe Beine wie Blei.“ Deshalb auf ihren Sport zu verzichten, kommt für die heute 42-Jährige nicht in Frage: „Dann laufen zu gehen, ist manches Mal eine echte Herausforderung. Aber ich weiß, dass es mir hinterher gut geht und von daher stehe ich auf und laufe los.“ Yvonne hat eine sehr bejahende Einstellung zum Leben, auch dank ihres Mannes und ihrer Liebsten, die immer an ihrer Seite stehen und die Powerfrau unterstützen. „Ich weiß, die Krankheit ist da, aber ich lasse nicht mein Leben durch sie bestimmen. Sie ist ein Teil von mir und that’s it.“

Laufen und Qigong sind Yvonnes Lieblingssportarten

Ihre Kraft und ihre mentale Stärke stellt Yvonne regelmäßig unter Beweis: 2016 ist sie den Marathon in Berlin gelaufen, den sie, trotz aller Herausforderungen, mit Bravour gemeistert hat. Ihre Erfolge verdankt sie ihre durchweg positiven Einstellung: „Ich habe mir gesagt, ich habe nicht 40 kg abgenommen, um mir sagen zu lassen ,Du kannst keinen Marathon laufen‘. Doch es ging und nach 42,195 km und 5 h 09 min 34 sec habe ich die Ziellinie überquert.“

Vor kurzem stand die nächste große Herausforderung an: „Gerade erst war der Miami Marathon, den ich eigentlich komplett laufen wollte. Aber während des Laufens macht der Oberschenkel Probleme, so dass ich auf die Halbmarathonstrecke abgebogen bin und zum Glück ohne Verletzung glücklich gefinished habe.“

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Yvonne hat ihren eigenen Weg gefunden, mit der Krankheit Lipödem umzugehen – zwar gehören Kompressionsstrümpfe dazu, aber das ist noch nicht alles: „Für mich bedeutet der Sport Freiheit und das tägliche Siegen über die Krankheit. Laufen ist für mich eine Art Meditation. Da kann ich abschalten und bin ganz bei mir. Alltagsprobleme und Arbeitsprobleme kann ich super während des Laufens verarbeiten.“ Zudem praktiziert Yvonne schon länger regelmäßig Qigong, eine chinesische Meditations- und Bewegungsform, bei der Körper und Geist gleichermaßen trainiert werden. „Qigong gibt mir zusätzlich zum Laufen innere Ruhe, Ausgeglichenheit und Stärke.“

Mit Lipödem kann man Sport machen

Eigenschaften, die man bei Yvonne sofort erkennt. Nicht die Krankheit beherrscht ihr Leben, sondern der Sport, der ihr so viel Kraft und Zuversicht gibt. „Ich würde mir wünschen, dass seitens der Ärzteschaft betroffene Frauen aufgefordert werden, aktiver zu sein und mehr Sport zu treiben. Man kann mit dem Lipödem auch sportlich sein. Klar kostet es Überwindung, rauszugehen und zu laufen. Aber einfach dieses gute Gefühl danach, dass man was für sich getan hat, ist unbezahlbar“, schwärmt die lebensfrohe Frau. „Mir wurde am Anfang gesagt: Laufen ist nicht gut. Das Bindegewebe ist zu schwach. Da ist das Laufen Gift. Blödsinn, meine Fachärztin hat mir bestätigt, dass es super ist und ich solle unbedingt weitermachen. Durch das Laufen, das ausgiebige Dehnen, die Arbeit mit der Blackroll und auch noch Qigong benötige ich keine Lymphdrainage und muss auch nicht 24/7 Kompressionsbekleidung tragen“, so Yvonne.

Für die Zukunft hat Yvonne auch schon Pläne: „Ich möchte gern nochmal einen Marathon laufen. Mein Ziel ist der New York Marathon im November.“ Davor möchte sie den 50-km-Megamarsch in Bremen gemeinsam mit ihrem Bruder bestreiten. Yvonne lässt sich nicht unterkriegen – im Gegenteil, sie kämpft für ihre Ziele.

Neben ihrem Instagram-Profil @lipie_queen_yvonne, mit dem sie auch die Initiative #LipödemMutmacher von Ofa Bamberg unterstützt, betreibt die 42-Jährige zudem einen Blog und berichtet neben ihren sportlichen Erfahrungen auch über alltägliche Themen, die sie beschäftigen.

 Zur Initiative #LipödemMutmacher


Yvonne ist eine der aktivsten Teilnehmerinnen an der Initiative #LipödemMutmacher von Ofa Bamberg, einem der führenden Hersteller von medizinischen Kompressionsstrümpfen, Bandagen und Orthesen. Das Herz der Kampagne sind die Betroffenen selbst: Sie teilen ihre Erfahrungen und Ängste öffentlich mit und machen anderen Frauen Mut, Managerin ihrer Therapie zu werden. Zudem geben die Betroffenen Informationen zum Krankheitsverlauf, zu den verschiedenen Therapiemöglichkeiten, z. B. mit flachgestrickten medizinischen Kompressionsstrümpfen, oder welche Ernährung welche Erfolge erzielt.

Die ganze Mutgeschichte von Yvonne und noch weitere Schicksalsstories finden Sie auf https://www.ofa.de/de-de/mutgeschichten/

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