Knackig und gesund: Radieschen

Brotzeit mit Radieschen einmal anders: leicht und farbenfroh. © PantherMedia / sarsmis

In Bayern haben Radieschen von Mai bis September Hochsaison. Sie peppen beim Picknick und im Biergarten jede Brotzeit farblich und geschmacklich auf.

Zudem liefern sie trotz ihres Wassergehalts von 94 Prozent nennenswert Mineralstoffe und Vitamine. „Je frischer Radieschen sind, umso besser schmecken sie und umso mehr wichtige Inhaltsstoffe stecken drin“, sagt Johannes Kiep, Ernährungsexperte von der AOK in Schweinfurt. Beim Einkauf kann man die Frische an den knackigen und saftig grünen Blättern erkennen und daran, dass die Knollen selbst fest und ohne Risse sind. „Eine Portion von 100 Gramm Radieschen deckt sechs Prozent des täglichen Kalium- und sogar 12 Prozent des Eisenbedarfs“, erläutert Johannes Kiep. Bei den Vitaminen sieht es sogar noch besser aus: Mit dieser Portionsgröße erreicht man fast ein Drittel des Vitamins C sowie mehr als zwei Drittel des Vitamins K, das der Körper pro Tag benötigt.

Reichlich gesunde Inhaltsstoffe

Die enthaltenen Senföle machen nicht nur den Geschmack von Radieschen oder Rettich aus – diese sekundären Pflanzenstoffe unterstützen den Körper bei der Abwehr von Viren, Bakterien und Pilzen. Zusammen mit den ebenfalls enthaltenen Ballaststoffen regen sie zudem die Verdauung an. Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass Senföle auch den Zuckerstoffwechsel günstig beeinflussen und als Schutzstoff gegen Krebs wirken. Die kleinen roten Knollen enthalten außerdem Anthocyane, die entzündliche Prozesse im Körper abschwächen können. „Am besten wirken die positiven Inhaltsstoffe, wenn Radieschen roh verzehrt werden“, sagt Johannes Kiep. Sie passen – gehobelt oder dünn geschnitten – besonders gut in bunte Salate oder aufs Brot. Johannes Kiep empfiehlt zudem, ganzjährig Radieschen-Sprossen zu ziehen: „Das geht mit einem Keimgefäß ganz einfach zuhause auf dem Fensterbrett. Die Sprossen lassen sich wie Radieschen verwenden und schmecken auch genauso“. Der Ernährungsexperte findet es außerdem wichtig, die Blätter der Radieschen im Sinne der Nachhaltigkeit in der Küche immer mit zu verzehren: „Sie lassen sich kleingeschnitten oder als Pesto, am besten zusammen mit frischen Kräutern, ebenfalls vielseitig verwenden.“Zum Ausprobieren hat Johannes Kiep zwei schnelle Rezepte ausgewählt:

Gemüse-Sprossen-Schnitte

(Zutaten pro Person)

50 g Quark (Halbfettstufe)

1 TL Joghurt

Frische kleingeschnittene Kräuter nach Belieben (Petersilie, Schnittlauch, Thymian) Salz

1 Vollkornsemmel oder 2 Schnitten Vollkornbrot

4 Radieschen, in Scheiben geschnitten

Einige dünne Scheiben anderes Gemüse, z.B. Gurke, Tomate, Paprika, gelbe Rübe

1 EL Radieschen-Sprossen

Zubereitung:

Die Zutaten zum Kräuterquark verrühren und abschmecken. Semmelhälften / Brotscheiben großzügig damit bestreichen. Mit Gemüse und Sprossen belegen / dekorieren.

Pesto aus Radieschenblättern

Zutaten:

50 g Radieschengrün, 40 g geröstete und abgekühlte Kürbiskerne, 1 Knoblauchzehe, 30 ml Kürbiskernöl*, Kräutersalz, Pfeffer

Zubereitung:

Die Radieschenblätter grob vorzerkleinern, mit Kürbiskernen und Knoblauch pürieren (im Mörser oder Mixer). Mit dem Öl glattrühren, würzen und in ein passendes Schraubdeckelglas abfüllen. *Das Pesto hält länger, wenn es zur Konservierung nach dem Abfüllen komplett mit Öl bedeckt wird.

Tipps:

  • Das Pesto passt zu Salaten, Suppen, Gemüsegerichten aus der Pfanne oder Ofengemüse.
  • Verschlossen und mit Öl versiegelt ist das Pesto etwa ein bis zwei Wochen im Kühlschrank haltbar.