Starthilfe mit Kabeln – so bringt man den Motor wieder in Gang

Bringt Hilfe in der Not: die richtige Anwendung von Starthilfekabeln.
Foto: dmd/thx

Was zählt, ist die richtige Reihenfolge

(dmd.) Es passiert immer seltener, aber doch: Man steigt morgens in das Auto, will starten und nichts tut sich. Praktisch, wenn man für solche Fälle gewappnet ist und weiß, wie man das Auto selbst – oder mit Hilfe eines netten Nachbarn wieder an den Start bekommt. Dabei gibt es allerdings einiges zu beachten.

Wer die richtigen Startkabel immer mit sich führt, kann auf jeden Fall darauf verzichten, einen professionellen Helfer zu suchen. Laut dem ADAC sollten sie folgende Voraussetzungen haben: die DIN-Norm 72 553 bzw. die ISO-Norm 6722 erfüllen, bei Motoren über 2,5 Liter Hubraum über einen Kabelquerschnitt von mindestens 16 Quadratmillimeter und bei einem Diesel-Aggregat über mindestens 25 Quadratmillimeter verfügen. Die Polzangen der Startkabel müssen bis auf die Kontaktteile mit Kunststoff isoliert sein, um bei einer Berührung mit Metallteilen keine Kurzschlüsse auszulösen.

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Steht das Hilfsauto in der Nähe, gilt es erst einmal den Motor auszuschalten. Dann wird mit dem roten Kabel eine Verbindung zwischen den beiden Pluspolen hergestellt. Normalerweise ist das entsprechende Zeichen in der Nähe des Pols angebracht. Falls nicht, oder falls sich die Autobesitzer nicht sicher sind, lieber einen Fachmann zu Rate ziehen. Wer die falschen Pole miteinander verbindet, riskiert teure Schäden.

Hängt das rote Kabel sicher zwischen den beiden Pluspolen ist das schwarze Kabel an der Reihe. Dies wird zunächst am Minuspol des „Spenderfahrzeugs“ angebracht. Das andere Ende ist bevorzugt an einem Metallteil des Problemfahrzeugs anzubringen. Dann kommt der spannende Teil: Der Motor des Spenderfahrzeugs wird gezündet, dann das andere Auto gestartet.

Läuft alles, gilt es nun vorsichtig die Kabel wieder zu entfernen. Um Spannungsspitzen zu vermeiden, empfiehlt es sich, vor dem Lösen der Zangen ein Hilfsmittel mit hohem elektrischen Verbrauch einzuschalten, zum Beispiel die Heckscheiben- oder die Sitzheizung. Erst danach in umgekehrter Reihenfolge die Startkabel wieder lösen, erst die schwarzen, dann die roten.

Um die Batterie wieder soweit aufzuladen, dass sie nicht beim nächsten Stopp wieder zu schwach für einen Neustart ist, empfiehlt es sich, eine ausführliche Runde zu fahren. Dafür sind Überlandfahrten geeignet. Während der Lade-Aktion gehören dann jedoch sämtliche elektrischen Verbraucher wieder ausgeschaltet.

Klappt es nicht mit dem Überbrücken, liegen offensichtlich größere Probleme vor. Deshalb sollte man die Starthilfe nicht allzu lange versuchen, sondern lieber doch einen Fachmann rufen. Sonst läuft man zum Beispiel Gefahr, mit unverbranntem Kraftstoff den Katalysator zu schädigen.