Geben Sie dem Stress den Laufpass

Foto: Depositphotos.com/ Natasha Fedorova

Tipps zur Erleichterung Ihres Büroalltags

Die Augen werden hektisch aufgeschlagen. Jetzt nochmal die „Snooztaste“ drücken? Wahrscheinlich keine allzu gute Idee… Sie geben sich einen Ruck, springen hektisch unter die Dusche und putzen sich anschließend so schwungvoll die Zähne, dass der Bürstenkopf abbricht. Die Kleidung wird in Rekordgeschwindigkeit übergestreift, das Frühstück muss heute ausfallen. Mit nassen Haaren, aus denen sich eine Frisur zusammensetzt, die bestenfalls als „interessant“ zu bezeichnen wäre, hetzen Sie zur Haustür raus, springen in Ihr Auto und stellen fest, dass die Kiste mal wieder launisch ist. Also zu Fuß auf die Arbeit, wo der Blick des Vorgesetzten ob Ihrer Verspätung Bände spricht und die hässliche graue Tapete an der gegenüberliegenden Wand Sie auszulachen scheint. Die Nerven liegen bereits jetzt blank, dabei haben Sie nicht nur den ganzen Büroarbeitstag, sondern noch die ganze Woche vor sich. Entsprechend gereizt reagieren Sie auf die vermeintlich überflüssigen Fragen Ihrer Kollegen und weder der Aktenstapel auf Ihrem Schreibtisch noch die verbleibende Arbeitszeit scheinen abzunehmen…

Ein solches oder wenigstens ähnliches Szenario dürfte vielen von uns bekannt vorkommen. Handelt es sich hierbei um eine Ausnahme, können Sie unbesorgt sein. Ist es jedoch Ihre allmorgendliche Routine, sollten Sie einerseits an Ihrem Organisationsgrad arbeiten und andererseits Wege finden mit mehr Gelassenheit durch den Arbeitstag zu kommen. Gerade letzteres ist manchmal durch kleine Maßnahmen mit großer Wirkung zu bewerkstelligen. Zu Inspirationszwecken in diesem Zusammenhang haben wir ein paar nützliche Ideen gesammelt, die wir gerne mit Ihnen teilen möchten.

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Wichtig für den Stressabbau am Arbeitsplatz ist das frühzeitige Erkennen von Stresssignalen. So nimmt beispielsweise bei Überanstrengung des Gehirns die Temperatur der Nase ab. Also sollten Sie getreu dem Motto „immer der Nase nach“ ein kleines Päuschen einlegen, sobald Sie merken, dass diese kalt wird. Solche Minipausen könnten beispielsweise für kurze Yoga-Übungen genutzt werden, um den Körper von der Anspannung zu befreien. Während der „herabblickende Hund“ oder ein „Sonnengruß“ wohl eher nicht ins Büro passen, gibt es einige Übungen, welche ohne großen Aufwand im Sitzen durchgeführt werden können (sehen Sie hierzu: Business Yoga am Arbeitsplatz). Eine Entspannung der Muskulatur kann ebenfalls durch einen bewussten Spannungsaufbau und eine darauffolgende, abrupte Lösung der Verkrampfung herbeigeführt werden. Ballen Sie hierzu beispielsweise Ihre Fäuste und drücken Sie Ihre Finger für zehn Sekunden kraftvoll in die Handflächen. Nehmen Sie die darauffolgende Entspannung bewusst wahr und wiederholen Sie diese Form der progressiven Muskelrelaxation im Laufe des Tages mehrere Male. Auch ein kleines Stück Knetmasse, welches zwischen den Fingern gerollt wird, kann manchmal Wunder wirken.

Generell kann Bewegung jeglicher Art dazu beitragen, Ihre Angespanntheit zu senken. Also nutzen Sie die Treppen statt den Aufzug  oder lassen Sie den Hörer auch mal auf der Gabel und besuchen Sie Ihren Kollegen im dritten Stock für die Kurzbesprechung. Solche Gelegenheiten können Sie zudem nutzen, um das Verhältnis zu Ihren Mitarbeitern zu verbessern bzw. endlich eines aufzubauen. Seien Sie also stets zuvorkommend, knüpfen Sie Gespräche an, wo dies möglich ist und haben Sie Spaß an Geselligkeit. Selbst als introvertierter Mensch sollten Sie den Versuch wagen Freundschaften am Arbeitsplatz aufzubauen, denn selbst der einsamste Wolf ist und bleibt ein Rudeltier.

Weitere Maßnahmen, um den Wohlfühlfaktor vor Ort zu steigern, beziehen sich auf Ihren Arbeitsplatz. Richten Sie diesen so wohnlich ein wie möglich, indem Sie Bilder Ihrer Liebsten aufstellen, einen persönlichen Talisman mitbringen oder Porzellangeschirr verwenden, statt den Kaffee aus dem Kantinenpappbecher zu trinken. Eine solche Personalisierung Ihrer Arbeitsumgebung können Sie auch mittels Zimmerpflanzen erlangen. Während die psychische Wirkung eines „grünen Daumens“ unumstritten ist, wird eine tatsächliche Verbesserung des Raumklimas durch Pflanzen im Büro kaum erlangt. Diesbezüglich ist es sinnvoller einfach hin und wieder das Fenster zu öffnen, um frischen Sauerstoff hereinzulassen.

Zusätzlich sollten Sie stets auf eine gute Versorgung an Ihrer Arbeitsstätte achten. Frisches Obst, ein Lieblingsgetränk oder eventuell gar eine kleine Nascherei können die langen Stunden auf der Arbeit durchaus verkürzen. Als Belohnung nach einer kniffligen Aufgabe steigert solch ein Snack Ihre Motivation und Ihren Blutzuckerspiegel. Auch kann es sinnvoll sein, eine bewusste Feierabendplanung vorzunehmen, um aus der Vorfreude auf eine Freizeitaktivität zusätzliche Motivation für die Arbeitsstunden zu schöpfen. Vor allem an einem Montag sollten Sie sich deshalb für den Feierabend zum Sport oder einem Kinobesuch mit Freunden verabreden.

Der nächste Ratschlag bezieht sich auf Ihre Schlafgewohnheiten. Achten Sie stets darauf ausgeschlafen zur Arbeit zu kommen und nutzen Sie die Mittagspause eventuell für einen Powernap, um sich zu regenerieren. Doch Vorsicht: Letzterer sollte nicht zu lange ausfallen…;)

Abschließend noch ein Tipp für die Zeit nach der Arbeit: Feierabend ist Feierabend! Schließen Sie für den restlichen Tag mit der Arbeit ab und konzentrieren Sie sich auf Ihre persönlichen Bedürfnisse. Lesen Sie ein Buch, schauen Sie Ihre Lieblingsserie, besuchen Sie einen Freund oder seien Sie auch mal bewusst untätig. Denn – um die Worte  Ciceros zu bemühen – „der ist kein freier Mensch, der sich nicht auch einmal dem Nichtstun hingeben kann.“ In diesem Sinne wünschen wir eine angenehme (Arbeits-)Woche.

Der Beitrag wurde verfasst von Sven Dörr, Büro & Design Greb

Quellen:
Steelcase: 360 Magazin_Arbeitstag_Ideen für ein besseres Erlebnis am Arbeitsplatz
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