Was geht im Puppenmuseum hinter verschlossenen Türen vor?

Quelle: Coburger Puppenmuseum

Obwohl die Türen des Coburger Puppenmuseums derzeit wie bei allen Museen geschlossen bleiben müssen, sieht man zeitweise Licht hinter den Fenstern.

Auch telefonisch ist eine Mitarbeiterin an den Werktagen zwischen 9.00 und 14.00 Uhr sowie unter der E-Mail-Adresse puppenmuseum@coburg.de erreichbar. Doch was machen die Mitarbeiterinnen eigentlich ohne Besucher/innen?

Das Museumsteam vermisst die Gäste sehr, aber die Arbeit geht ihm nicht aus. Mit kleiner Besetzung von maximal zwei Personen widmet es sich einer Kernaufgabe des Museums, die im laufenden Betrieb mit vielen Veranstaltungen, Führungen und Kinderaktionen oftmals zu kurz kommt: „Wir machen mit der Inventarisierung der Neuzugänge weiter, welche in den letzten Jahren an das Museum abgegeben worden sind“, erklärt Museumsleiterin Christine Spiller. Jede Puppe und jedes Spielzeug, das in die Sammlung aufgenommen wird, bekommt eine Nummer, wird fotografiert und genau beschrieben. Alle Daten werden in einer Datenbank erfasst. „Nur so ist es möglich, einen Überblick über die inzwischen über 5.000 Objekte zu behalten und daraus neue, zukünftige Ausstellungen zu konzipieren“, ergänzt Christine Spiller.

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Momentan liegt ihr Fokus auf Puppen aus dem nahen Rödental. Anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Coburg in Bayern“ soll sich die nächste Ausstellung nämlich mit der Puppenproduktion zwischen 1920 und 2020 auf bayerischer Seite beschäftigen.

Derweil bereitet Museumspädagogin Birgit Lang vom Homeoffice aus die Kinderangebote für die zweite Jahreshälfte vor – sie ist als Elternzeitvertretung erst Anfang März ins Team gekommen. „Die Einarbeitung passiert nun telefonisch und per E-Mail. Das ist ungewöhnlich, aber wir machen das Beste daraus“, sagt sie.

Der Museumsleitung ist es wichtig, auch während der Schließung durch digitale Angebote mit den Puppen- und Spielzeugfans in Verbindung zu bleiben. Auf der Homepage www.coburger-puppenmuseum.de entsteht gerade ein „digitales Museum“, an dessen Inhalt Interessierte sogar mitwirken können. Hier sowie auf der Facebookseite werden in den nächsten Wochen einige Lieblingsstücke vorgestellt, besondere Einblicke in die Museumsarbeit gewährt und aktuelle Informationen gegeben. Für die Osterzeit gibt es außerdem Basteltipps unter dem Motto „Pappcycling – kreativ mit Papier und Pappe“.