Kurze Sätze, einfache Wörter

Leseschwacher Schüler: Bei Leseförderbüchern sollte das äußere Erscheinungsbild eng an das Original angelehnt sein.
Bei Leseförderbüchern sollte das äußere Erscheinungsbild eng an das Original angelehnt sein. Foto: djd/ProLog/Mike Mehlhaff

Worauf Autorinnen achten, wenn sie für den wachsenden Anteil leseschwacher Kinder schreiben

(djd). Der Anteil leseschwacher Schüler liegt in Deutschland bei knapp 20 Prozent. Das ist das Ergebnis der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung IGLU von 2019. Somit herrscht hier ein hoher Förderbedarf. Benötigt wird Lektüre, die beeinträchtigten Schülern das Lesen und Textverstehen ermöglicht – und zwar so, dass sie den Spaß am Lesen entdecken. Christine Michel und Veronika Pfitzenreiter sind zwei Autorinnen, die solche Bücher für leseschwache Kinder schreiben. Sie erzählen, was bei ihrer Arbeit wichtig ist.

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Kurze Sätze, bekannte Wörter

Leseschwache Schüler: Veronika Pfitzenreiter schreibt Bücher für Kinder mit Leseschwäche.
Veronika Pfitzenreiter schreibt Bücher für Kinder mit Leseschwäche. Foto: djd/ProLog

„Wenn wir ein Buch für unsere spezielle Zielgruppe schreiben, achten wir unter anderem darauf, dass wir überwiegend kurze und einfache Sätze mit bekannten Wörtern aufgreifen“, erklärt die ausgebildete Logopädin und Dyslexietherapeutin Christine Michel. „Auch das Layout kommt den leseschwachen Kindern entgegen. Der Text beispielsweise ist in der Schrift Schulbuch-Nord in Größe 13 Punkt gesetzt. Das können Schüler einfach entziffern.“

Gemeinsam mit ihrer Kollegin konzipiert Michel die Bücher der Reihe „Die drei ??? Kids EditionLesenPlus“, erschienen im Prolog Verlag. Sie orientieren sich stark an den Originalen der Buchreihe für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren, haben die gleiche Seitenzahl und die gleichen Bilder. „Das ist auch wichtig“, erklärt Veronika Pfitzenreiter. „Denn so sind die Schüler mit Leseschwäche nicht außen vor, wenn es um die inhaltliche Bearbeitung der Texte in der Schule oder um entsprechende Hausaufgaben geht. Zudem können sich die Leser der Sonderedition mit ihren Klassenkameraden auf Augenhöhe über die gelesenen Geschichten austauschen.“

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Wissen leseschwacher Schüler erweitern

Bei Leseförderbüchern sollte generell das äußere Erscheinungsbild sehr eng an das Original angelehnt sein. Somit sind die Fördermaterialien nicht sofort als solche zu erkennen. Unter www.prolog-shop.de gibt es weitere Informationen. Michel und Pfitzenreiter engagieren sich allerdings nicht nur, um das reine Lesenlernen zu fördern. Christine Michel ist sich sicher: „Mithilfe dieser Bücher können Kinder auch neue Ideen und Wertvorstellungen gewinnen und ihr Weltwissen erweitern.“

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