Schwächen im Lesen und Rechtschreiben können gezielt diagnostiziert werden und sagen grundsätzlich nichts über die Intelligenz des Kindes aus. Das LOS – Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz – in Schweinfurt bietet kompetente Hilfen an.
Mainlike: Frau Panzer, können Sie sich bitte kurz unseren Lesern vorstellen?
Anja Panzer: Sehr gerne. Mein Name ist Anja Panzer, ich bin Institutsleiterin im LOS Schweinfurt. LOS steht für Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz. Wir arbeiten im Verbund und fördern sein fast 40 Jahren Kinder, Jugendliche und Erwachsene bei der Überwindung ihrer Lese-Rechtschreib-Schwäche.
Mainlike: Wieso haben Sie sich dem LOS-Verbund angeschlossen?
Anja Panzer: Der Verbund hat mit seiner 38-jährigen Erfahrung einen großen Erfahrungsschatz und eine entsprechende Expertise. Durch die Unterstützung des wissenschaftlichen Beirats und dem ständigen Austausch mit den anderen Standorten, im Übrigen ca. 100 Standorte in Deutschland und Österreich, sind wir sehr gut aufgestellt und profitieren gegenseitig, um die Erkenntnisse auch wieder in die Förderarbeit einzubringen.
Mainlike: Und Ihre Entscheidung für Schweinfurt als Standort?
Anja Panzer: Nun, ich bin in Schweinfurt aufgewachsen und lebe seit 11 Jahren auch wieder hier. Für mich war klar, wenn ich mein Unternehmen gründe, dann in Schweinfurt. Ich möchte Betroffenen hier helfen, ihre Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) zu überwinden.
Mainlike: Wie sieht ihr beruflicher Alltag aus?
Anja Panzer: Als Institutsleiterin bin ich Ansprechpartnerin für Interessierte, Eltern und Kindern. Ich führe alle Tests sowie die Beratungsgespräche selbst durch. Außerdem unterrichte ich mit viel Leidenschaft und Freude. Mir ist es sehr wichtig, dass sich alle in meinem LOS wohlfühlen. Unterstützung erhalte ich von meinen Mitarbeitern. Natürlich gehören aber auch allgemeine Bürotätigkeiten, Fortbildungen und der ständige Austausch mit den anderen LOS Institutsleitern und dem LOS-Verbund zu meinem Alltag. Und was mir sehr am Herzen liegt, ist die Aufklärungsarbeit! Ich möchte die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, dass es die Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) tatsächlich gibt und sie pädagogisch therapierbar ist.
Mainlike: Wie äußert sich eine LRS?
Anja Panzer: Typische Anzeichen sind häufige Fehler, die sich immer wieder wiederholen. Es sind aber auch zum Beispiel Auslassung, Hinzufügen, Umstellung von Buchstaben. Aus „arbeite“ wird „abeite“, aus „Farbe“ wird „Frabe“. Auch die Orthographie, also Rechtschreibung, spielt eine Rolle. So werden Doppelkonsonanten wie in „Betten“ nicht erkannt und „Beten“ geschrieben. Oder es gibt Probleme beim Lesen. Es wird stockend gelesen oder der Textinhalt erst gar nicht verstanden. Das sind aber alles nur Beispiele, die bei jedem anders gelagert oder ausgeprägt sind.
Mainlike: Muss man wirklich fördern?
Anja Panzer: Das ist eine sehr gute Frage. Leider erlebe ich in den Gesprächen mit Eltern sehr oft, dass sie gesagt bekommen: „Ach, das verwächst sich doch“ oder „…das Thema wird überwertet“ oder „schlimmer geht immer“. Für mich sind solche Sätze schwer nachvollziehbar, da wir durch unsere jahrelange Erfahrung einfach wissen, dass es nicht so ist und wir sehr wohl helfen können. Ich habe Erwachsene, die verzweifelt sind, weil Ihnen in der Kindheit nicht geholfen wurde oder der Notenschutz in der Schulzeit als Ausrede diente, nichts tun zu müssen. Oft wird nicht über die Konsequenzen nachgedacht.
Denken Sie nur einmal an Stichworte wie „Erhalt Klassenstufe, Weiterführende Schule, Schulabschluss, Führerschein, Ausbildung, Studium oder aber auch nur ein Einkaufszettel“. Wir alle sind ein Leben lang mit der Sprache konfrontiert. Spätestens im Berufsleben holt es viele dann aber doch (noch) ein.
Mainlike: Wie helfen Sie Betroffenen?
Anja Panzer: Vorneweg ist uns im LOS Verbund wichtig, dass wir uns nicht als Konkurrenz zur Schule sehen. Wir sind eine Ergänzung, da die schulischen Rahmenbedingungen eine wirkungsvolle Förderung, die sich an der individuellen Problematik des Schülers orientiert, nicht ermöglicht. Oft arbeiten wir eng mit den Schulen zusammen, was natürlich vor allen Dingen dem Schüler/Schülerin zu Gute kommt.
In unserem Institut steht zu Beginn erst einmal eine gewissenhafte Diagnose an, die die Stärken und Schwächen Ihres Kindes beim Lesen und Schreiben analysiert. In einem kostenfreien Beratungsgespräch wird das Kind entsprechend getestet.
Mainlike: Wie ist der Testablauf?
Anja Panzer: Im LOS setzen wir den standardisierten Rechtschreibtest schreib.on ein. Danach ermittle ich als Institutsleiterin einen möglichen Förderbedarf. Das Ergebnis wird direkt im Anschluss ausführlich mit Ihnen besprochen. Die Beratung inklusive Test ist kostenfrei.
Mainlike: Warum eine gezielte Förderung im LOS und keine Nachhilfe im klassischen Sinn?
Anja Panzer: In meinem Team arbeiten alle Mitarbeiter mit einer Zusatzausbildung im Bereich der LRS-Förderung anstelle von Studenten oder Nachhilfelehrern. Wir gehen im Unterricht gezielt auf die Schwachstellen des Kindes ein und arbeiten an den Symptomen und nicht an den Ursachen. Im Gegensatz zur Deutsch-Nachhilfe orientieren wir uns am individuellen Förderplan des Kindes, der aus dem Rechtschreibtest resultiert. Der Förderunterricht findet in kleinen Klassen statt. In der pädagogischen Lerntherapie können nicht vollzogene Lernschritte sehr gut vermittelt werden. Wir erreichen dadurch eine Steigerung der Leistung, die Vermittlung der deutschen Grammatik und dem Erreichen besserer Noten.
Mainlike: Wie sehr schränkt Sie der Corona-Virus in Ihrer Förderarbeit ein?
Anja Panzer: Unsere Schülerinnen und Schüler sind durch den Präsenzunterricht das Arbeiten am PC bereits gewöhnt. Dadurch konnten wir, ab Bekanntgabe der Schulschließung, sehr schnell auf die Situation reagieren. Alle Schülerinnen und Schüler haben Förderpläne für Online-Lernen zu Hause erhalten und konnten sofort starten. Natürlich ist und bleibt der Präsenzunterricht ein wichtiger Bestandteil, aber gerade in dieser Zeit sind wir sehr froh, dass wir die Kinder mit ihren Problemen nicht allein lassen. Daher gilt den Kindern, aber auch den Eltern ein großer Dank.
Mainlike: Und wie geht es weiter, falls das LOS erst später öffnen kann?
Anja Panzer: Der LOS-Verbund hat in den vergangenen Wochen großartige Arbeit geleistet und unser Konzept erweitert. Wir können den Schülerinnen und Schülern weiterhin den Unterricht mit den bekannten LOS-Lernprogrammen und zusätzlich in Form eines virtuellen Klassenzimmers anbieten. Hierzu nutzen wir sämtliche Möglichkeiten, die uns online zur Verfügung stehen. Die Resonanz der Eltern ist sehr gut. Ich blicke also positiv in die Zukunft, denn auch durch diese Krise entstehen neue Möglichkeiten Kindern zu helfen, denen es bisher aus zeitlichen oder sonstigen Gründen nicht möglich war sich im LOS anzumelden.
Mainlike: Sind Beratungsgespräche und Tests auch in dieser Zeit möglich?
Anja Panzer: Selbstverständlich. Viele Eltern merken durch das Homeschooling verstärkt, dass die Problematik vielleicht doch größer ist als angenommen. Auch hier bedienen wir uns der virtuellen Welt und bieten alle Gespräche telefonisch und mit Hilfe eines PCs/Tablet an. Ich freue mich, dass dies sehr gut angenommen wird. Wir erweitern, als zusätzliche Serviceleistung, unsere Testtage im Mai auf eine ganze Testwoche vom 11.05.-16.05.2020. Terminvereinbarung sind ab sofort möglich telefonisch unter 09721-5380566 oder per E-Mail info@los-schweinfurt.de möglich.
Schrecken Sie also bitte nicht zurück oder warten ab…helfen Sie Ihrem Kind!
Wir lassen Sie nicht im Stich.
Mainlike: Vielen Dank für das Gespräch
Anja Panzer: Ich danke Ihnen für die Möglichkeit den Lesern dieses Thema näher zu bringen. Bleiben sie alle gesund.
Kontakt: LOS Schweinfurt, Anja Panzer
Telefon: 09721 / 5380566
Email: info@los-schweinfurt.de
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