Die Mistel – eine Gefahr für unsere Obstbäume

Hier sollte unbedingt eine Kronenpflege erfolgen, da der starke Befall mit Misteln den al-ten, ungepflegten Obstbaum schädigt und zur Verbreitung der Misteln beiträgt. Foto: Robert Lauer, Landratsamt Haßberge

Ein Kuss unterm Mistelzweig verheißt Glück und ewige Liebe. Schon seit Jahrhunderten werden die immergrünen Beerenzweige in der Weihnachtszeit als Deko über der Haustür aufgehängt.

So schön die Tradition auch ist, heute bedeutet vielerorts ein starker Behang an Misteln den Tod der Obstbäume. Auf die Gefahr des starken Mistelbefalls machen die Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt aufmerksam.

Durch die heißen und trockenen Sommer der letzten Jahre befinden sich viele Obstbäume in einem schlechten Zustand. Die Klimaerwärmung mit heißen, trockenen Sommern schwächt die Bäume. Kommt dann noch ein starker Mistelbehang dazu, kann der Baum dies nur wenige Jahre verkraften. „Der Obstbaum hat in den heißen und trockenen Sommern großen Stress, weil Regen ausbleibt und der Grundwasserspiegel absinkt. Die Mistel, die als Halbschmarotzer den befallenen Bäumen zusätzlich Wasser und Nährstoffe entzieht, verschlimmert noch die Situation“, so Robert Lauer von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Haßberge.

„Nur durch die konsequente Entfernung der Misteln können Obstbäume und Streuobstwiesen langfristig erhalten werden“, so Kreisfachberater Guntram Ulsamer. „Aufgrund fehlender Pflege haben sich oft einzelne, aber auch ganze Bestände von Misteln auf den Bäumen ausgebreitet. Es besteht daher dringender Handlungsbedarf, die Mistel auszuschneiden. Unser Wunsch wäre es sogar, dass sich Menschen finden, die Obstbäume einem regelmäßigen Pflegeschnitt unterziehen, um die starke Verbreitung zu verhindern und die Bäume vital zu erhalten“. Die Mistel wird von Vögeln verbreitet, wenn sie die am Schnabel klebende Schleimhülle mitsamt dem Kern an einem Ast abstreifen oder den unverdauten Kern mit dem Kot in der Baumkrone ausscheiden.