Neuer Revierförster für Schonungens Wälder

Von links: Roland Braun, Nino Puhalo und Thomas Helmschrott (Forstbetrieb Schonungen), der künftige Revierförster Lukas Haftner sowie Revierförster Reiner Seufert und Bürgermeister Stefan Rottmann. (Foto Tim Kestel)

Bürgermeister Stefan Rottmann begrüßt neuen Revierförster. Lukas Haftner folgt auf Reiner Seufert.

Die Tage für Reiner Seufert sind gezählt – im Mai wird der erfahrene Revierförster seinen wohlverdienten Ruhestand antreten. Eigentlich wollte er seinen Abschied im Rahmen des turnusgemäßen Bürgerwaldtages im Schonunger Wald feiern, womöglich wird coronabedingt daraus aber nichts.

Seit fast zwanzig Jahren ist der Unterspiesheimer für die Forstdienststelle Löffelsterz verantwortlich. Von hier aus betreut er die Wälder der Gemeinde Schonungen, Gochsheim und Schwebheim, wobei der Löwenanteil der Wälder im Schonunger Gebiet liegt. Sein Nachfolger, Lukas Haftner, steht bereits in den Startlöchern. Im Rahmen der Wertholzsubmission wurde er nun offiziell durch Bürgermeister Stefan Rottmann willkommen geheißen. Voraussichtlich ab Juni übernimmt er dann das Forstrevier Löffelsterz.

Der 25-jährige Lukas Haftner ist in Grafling im Bayerischen Wald aufgewachsen. Nach dem Abitur am St. Michaels Gymnasium in Metten studierte er an der Hochschule Weihenstephan Forstingenieuerwesen. Im Anschluss absolvierte Haftner die Forstanwärterzeit am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Deggendorf und am Forstbetrieb Selb. Im vergangenen Jahr schloss er diese an der Forst- und Technikerschule in Lohr mit der Qualifikationsprüfung zum Revierleiter erfolgreich ab.

In der Freizeit unterstützt er seinen Vater bei der Waldarbeit, fährt gerne Mountainbike oder geht zur Jagd. Gute Voraussetzungen also um eine Balance zwischen den Interessen der Förster, Jäger und Freizeitsportler zu finden, freut sich Bürgermeister Stefan Rottmann. Aber es sind nicht nur die unterschiedlichen Interessen, die im Wald aufeinanderstoßen. Auch die Bewältigung des Klimawandels ist einer der zentralen Aufgaben im Gemeindeforst. Die Schäden aufgrund von Hitze, extremen Sturmereignissen oder Käferbefall setzen dem Wald spürbar zu. Schonungen verfügt über einen schlagkräftigen Forstbetrieb und stemmt sich gegen die Negativauswirkungen. Mit beachtlichen Aufforstungen, Pflege von Jungbeständen sowie ökologischen und nachhaltigen Waldbau konnten schon große Erfolge erzielt werden, wie Revierförster Reiner Seufert erklärt. Obendrein erhält Schonungen aus dem Vertragsnaturschutzprogramm viele tausend Euro Zuschuss. Lukas Haftner, sein Nachfolger, freut sich bereits auf die neue Aufgabe und die Zusammenarbeit mit dem Schonunger Forstbetrieb.

Mit 1.200 Hektar Wald gehört die Großgemeinde zu den größten Waldbesitzern der Region, erklärt Bürgermeister Stefan Rottmann. Zu etwa 90 Prozent bestehen die gemeindlichen Wälder aus Laubholzbeständen. Die Holzpreisentwicklung verlief gerade im Hinblick auf den überwiegenden Eichenbestand im Gemeindewald stabil auf hohem Niveau: Gerade die Preissegmente Fass- und Furnierholz sind für den Forstbetrieb nach wie vor sehr lukrativ. Schonungen setzt bei der Waldbewirtschaftung auf die Nachhaltigkeit: Das ausgearbeitete Forstoperat hat einen jährlichen Zuwachs von 7.900 Festmetern im Gemeindewald pro Jahr ermittelt: Die politische Zielvorgabe liegt bei 6.300 Festmetern, die dem Forst jährlich entnommen wird. Es wächst mehr nach, als dem Wald entzogen wird, erklärt Rottmann: Der Waldvorrat steigt kontinuierlich und damit auch die Werthaltigkeit der Forstabteilungen. So lag der Waldbestand 1986 noch bei 149 Festmeter/Hektar, 2010 lag er bereits bei 231 Festmeter/Hektar und soll bis zum Jahr 2030 auf 250 Festmeter/Hektar ansteigen. Mit 19 Hektar kann die Gemeinde zudem auf einen hohen Anteil an Ökoflächen verweisen.