Bon Appetit – Benimmregeln bei Tisch

Kein anderer Bereich wird so stark mit gutem Benehmen und Knigge assoziiert wie das Verhalten bei Tisch. Tischmanieren gelten nahezu als Indiz für Noblesse und eine gute Kinderstube. Doch gerade das Thema „Manieren bei Tisch“ ist für manch einen so undurchschaubar und verwirrend wie kein weiterer Bereich im menschlichen Miteinander. Wir haben einige der typischen Stolpersteine für Sie gesammelt. Foto: Deklofenak/depositfotos.com

Wie verhält man sich zu Tisch; was ist richtig, was ist falsch? Die große Zahl teils verwirrender Verhaltensregeln beim gemeinsamen Essen sorgte wohl schon bei so manch einem für ein kurzes Unwohlsein.

Welches Essen kommt auf den Tisch? Wie esse ich meine Suppe richtig? Was ist die „20 nach 4 Stellung“? Und wie halte ich mein Weinglas richtig?

Das kleine Regelwerk für gutes Benehmen am Tisch

Die Sache mit der Pünktlichkeit: Pünktlichkeit ist eine Zier! Erscheinen Sie rechtzeitig (jedoch auch nicht zu früh) zu Ihrem Treffen. Unpünktlichkeit ist extrem unhöflich. Sollten Sie dennoch zu spät kommen: entschuldigen Sie sich dafür!
Sollten Sie vor Ihrer Begleitung im Restaurant ankommen: bleiben Sie geduldig. Auch wenn der Kellner Ihnen schon die Karte anbietet – lehnen Sie dankend ab und warten Sie mit dem Bestellen, bis alle Personen anwesend sind.

Die Wahl des Gerichts: Richtig ist, was schmeckt. Wählen Sie Ihr Hauptgericht trotzdem auch danach aus, ob es leicht zu essen ist. Spaghetti beispielsweise müssen umständlich aufgedreht werden, wodurch Sie unter Umständen mit der Sauce herumspritzen – auch auf Ihre Essenspartner.
Sollten Sie sich mit Geschäftspartnern verabreden und für die Wahl des Lokals verantwortlich sein, überlegen Sie gut, was die richtige Wahl für ihr Geschäftsessen ist.

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Verhalten am Buffet: In manchen Lokalitäten, vor allem aber zu bestimmten Anlässen, werden die Speisen am Buffet gereicht. Durch die große Auswahl verschiedener Speisen können Sie hier gezielt das auswählen, worauf Sie Appetit haben. Doch Achtung Stolperfallen: Drängeln und Naschen am Buffet ist ebenso tabu wie das Überhäufen von Tellern. Gehen Sie lieber häufiger zum Buffet und lassen Sie auch den Leuten vor Ihnen genügend Zeit zur Auswahl. Außerdem verpönt: das Mischen verschiedener Gänge. Auch hier lautet die Devise: gehen Sie einfach noch einmal zum Buffet.

Zum Wohl: Ihre Begleitpersonen bestellen sich alle einen Wein, Sie persönlich haben aber keine Lust auf Alkohol? Fühlen Sie sich nicht verpflichtet, mit Ihrer Begleitung zusammen zu trinken, sondern bestellen Sie, worauf Sie Lust haben. Sollten Sie sich doch für Wein entscheiden, zerbrechen Sie sich nicht zu lange den Kopf darüber, welcher Wein sich zu welchem Essen schickt. Die Regel „weißer Wein zu weißem Fleisch und roter Wein zu rotem Fleisch“ ist veraltet; erlaubt ist, was schmeckt.
Wichtig: Gläser mit Stil sollten auch wirklich nur am Stil angefasst werden. So vermeidet man unschöne Fingerabdrücke auf dem Glas und erwärmt das Getränk nicht unnötig.
Ein Anstoßen der Gläser beim Zuprosten ist heute nicht mehr üblich. Man erhebt lediglich sein Glas, sieht sich gegenseitig an, trinkt einen Schluck, schaut sich wieder an und stellt das Glas ab. Dabei dürfen auch Personen, die keinen Alkohol trinken, mitprosten. Wichtig: erst trinken, sobald der Gastgeber trinkt – denn ihm obliegt der erste Schluck. Sind sie im Restaurant, gilt dieses Privileg demjenigen, der eingeladen hat.

Von Suppe bis Hummer: Wie bereits erwähnt ist es zu empfehlen, ein Essen zu wählen, das einfach zu essen ist. Doch hier kann der Schein trügen: vermeintlich „einfache“ Gerichte, wie etwa Suppe, können sich als wahre Stolpersteine herausstellen; gefürchtete Essen wie etwa der Hummer sind im Gegensatz aber recht einfach zu bewältigen. Scheren und Beine dürfen hier in die Hand genommen werden. Wichtig ist: Sie sollten die entsprechenden Regeln zu Ihrem Gericht kennen und beherrschen.

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Beim Essen einer Suppe gilt: pusten, schlürfen oder Brot in die Suppe tunken sind tabu. Achten Sie darauf, Ihren Kopf nicht zu sehr zur Suppe vorzubeugen und führen Sie den Löffel immer mit der Spitze – niemals quer! – zum Mund. Entgegen vieler Erwartungen dürfen Suppenreste ausgetrunken werden. Allerdings nur, wenn es sich um eine klare Brühe handelt, aus der alle Einlagen bereits herausgelöffelt wurden und die in einer Suppentasse mit Henkeln serviert wird. Sollten Sie hingegen einen normalen Suppenteller vor sich haben, verzichten Sie besser darauf, diesen zum Auslöffeln der Reste schräg zu stellen – egal, wie lecker die Suppe auch schmeckt. Ebenfalls umstritten: Fisch. Wird der Fisch im ganzen serviert, entfernen Sie zuerst die Flossen, teilen Sie die Filets mit dem Fischmesser von Kopf bis Schwanz, klappen Sie den Fisch auf und lösen Sie die Gräten. Wer sich hiermit auskennt, kann auch in feiner Gesellschaft bedenkenlos Fisch bestellen.
Geräucherter Fisch wird übrigens mit dem normalen Besteck gegessen.

Der richtige Umgang mit Besteck und Serviette: Die erste Frage, die sich vielen vor dem ersten Bissen stellt – „mit welchem Besteck fange ich an?“. Gerade in vornehmen Lokalen finden sich neben dem Teller häufig gleich mehrere Gabeln, Löffel und Messer. Hier können Sie sich ganz einfach merken: das Besteck wird immer von außen nach innen verwendet. So finden Sie die Gabel für die Vorspeise ganz außen, die Gabel für den Nachtisch ganz innen.
Und wohin mit dem Besteck, wenn man mit dem Essen fertig ist? Zunächst gilt es zu beachten: einmal aufgenommen, sollte das Besteck nicht noch einmal die Tischdecke berühren. Platzieren Sie Ihr Besteck also immer auf dem Teller. Die Lage Ihres Essbestecks ist hierbei jedoch auch als Code für das Servicepersonal zu verstehen: machen Sie nur eine kleine Essenspause, platzieren Sie Ihr Besteck idealerweise in der „20 nach 8 Stellung“ (die Gabel liegt auf 8, das Messer auf 4 Uhr); sobald Sie fertig sind, verwenden Sie die „20 nach 4 Stellung“ (Gabel und Messer liegen parallel auf 4Uhr).
Kaffee- oder Teelöffel leckt man nach dem Umrühren in der Tasse übrigens nicht ab; man legt sie einfach im nassen Zustand neben die Tasse.
Und wie gehen Sie richtig mit Ihrer Serviette um? Papierservietten sollten nach dem Gebrauch nicht zusammengeknüllt auf den Teller gelegt werden. Besser ist es, sie gefaltet links neben den Teller zu legen.
Große Stoffservietten werden während des Essens ausgebreitet und einmal gefaltet auf den Schoß gelegt. Wer kurz aufstehen muss, um beispielsweise zur Toilette zu gehen, legt die Serviette locker zusammen und platziert sie links neben dem Teller. Ebenso gehen Sie vor, wenn das Essen beendet ist.

Geschäftsessen: worüber reden wir hier eigentlich? Ein Geschäftsessen unterscheidet sich immens von einem lockeren Beisammensein mit Freunden. Achten Sie hier vermehrt auf die richtigen Verhaltensregeln, denn hier geht es meist deutlich formeller zu. Abgesehen von ein paar peinlichen Etikette-Fehlern kann sich das falsche Verhalten beim Geschäftsessen auch schnell hin zu einem wirtschaftlichen Fiasko entwickeln; immerhin geht es hier meist um das Werben und Erhalten von Geschäftsbeziehungen. Zeigen Sie sich also von Ihrer besten Seite!

Und worüber redet man am Tisch? Hier ist ihr Smalltalk-Können gefragt. Tauschen Sie sich mit Ihrem Gegenüber zunächst unverbindlich aus; so lernt man sich kennen, betont Gemeinsamkeiten und schafft eine angenehme Atmosphäre. Achten Sie aber darauf, nur positive Bemerkungen zu machen – Kritik, politische, religiöse und andere weltanschauliche Diskussionen sind am Tisch nicht erwünscht. Zum geschäftlichen Teil des Gesprächs kommen Sie erst nach dem Essen.

Was ziehe ich an? Bei offiziellen Anlässen – wie etwa Hochzeit oder auch bei einem feinen Abendessen – ist es sinnvoll, den Gastgeber vorher nach dem Kleidungswunsch zu fragen, insofern dies nicht schon auf der Einladung vermerkt ist. Bei einem Geschäftsessen empfiehlt es sich, die berufliche Kleider-Etikette weiter zu bewahren.

Knigge Seminare im Landhotel Rügheim

Heutzutage sind gute Umgangsformen wieder sehr gefragt. Wer souverän und selbstbewusst Stil und Etikette beherrscht, ist unter anderem erfolgreicher im Beruf.
Der sicherere Umgang mit Geschäftspartnern, Mitarbeitern und Kunden setzt die Kenntnis der üblichen „Spielregeln“ voraus. Diese Benimmregeln lernen Sie im Business-Knigge Dinner oder bei einem eintägigen Business-Knigge Seminar im Landhotel Rügheim unter Anleitung von Frau Kathrin Schüll, einer IHK zertifizierten „Trainerin für Business-Etikette“.

Business Dinner
Verbinden Sie die Annehmlichkeiten eines stilvollen Menüs mit einem Seminar zur zeitgemäßen Tisch-Etikette (z.B. für Geschäftsessen). Zu einem exquisiten 4-Gänge Menü werden ausgesuchte Weine serviert und anhand praktischer Beispiele die aktuellen Regeln der Tischkultur und des Business-Knigge erläutert.

Business Tagesseminare
Mit Ihrem persönlichen Stil ebnen Sie sich den Weg zum Erfolg! Gezielte und effektive Team- und Führungskräfteentwicklung im eintägigen Workshop.

Alle Infos zu den Seminaren finden Sie im Flyer oder auf der Webseite des Landhotel Rügheim

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