Museumsbesuch der anderen Art – Jüdisches Leben

Die zentrale Medienstation ist ein Publikumsmagnet im Museum „Jüdische Lebenswege“ in Kleinsteinach. Mit auf dem Foto Museumsleiter Bernd Brünner. Foto: Bernd Brünner

Auf den Spuren jüdischen Lebens

Das Herzstück des Museums „Jüdische Lebenswege“ in Kleinsteinach (Gemeinde Riedbach) ist die zentrale Medienstation, in der anhand des historischen Ortsplans zu jedem Haus, in dem jüdische Bürger gelebt haben, vertiefend Informationen abgerufen werden können. Die Dauerausstellung zur Geschichte der Juden befindet sich auf zwei Etagen in einem malerischen Fachwerkhaus, gebaut im Jahr 1715, am Kirchplatz 3 in Kleinsteinach. Nach ihrer Vertreibung aus dem Fürstbistum 1560/61 siedelten sich Juden in der umliegenden Region an; es entstanden die sogenannten Dorfjudenschaften. Besucher können erleben, welche Schutzherren es in Kleinsteinach gab oder welche Bedingungen ein Jude, der sich hier neu ansiedeln wollte, erfüllen musste. Erstmals werden alle jüdischen Teilnehmer am Ersten Weltkrieg aus Kleinsteinach genannt. Neben dem friedvollen Zusammenleben in der Dorfgemeinschaft wird auch die Zeit des Nationalsozialismus thematisiert. Betreiber des Museums ist der Arbeitskreis Landjudentum Kleinsteinach, Leiter: Bernd Brünner, Telefon 09526/774 oder Uta Albert, Telefon 09526/1503. Infos: Museum Kleinsteinach

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Spurensuche in der Synagoge Memmelsdorf.

Woher kommen die grünen Sprenkel auf weißer Wand im Gebetraum einer Synagoge? Warum sind die Fenster zur Frauenempore zugemauert? Und warum ist die Synagoge überhaupt noch da? Eine Spurensuche in der Synagoge in Memmelsdorf, Judengasse 6, (Gemeinde Untermerzbach) gibt Antworten. Am Beispiel der Synagoge Memmelsdorf lassen sich Geschichte und Entwicklung des fränkischen Landjudentums mit einem Schwerpunkt in den Haßbergen von der Mitte des 17. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts verdeutlichen.

Nordwand des Hauptraumes (Foto: Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern)

Eine Bildschirmpräsentation im Informationsraum gibt Auskunft über Handel und Gewerbe, Wohltätigkeit, Frauen, lndustrialisierung, Juden im ersten Weltkrieg, das Pogrom 1938 und die Auflösung der jüdischen Gemeinde in Memmelsdorf. Dadurch werden Biografien und Familiengeschichten auch für Einzelbesucher zugänglich. Die 1728/29 erbaute Synagoge ist die älteste noch bestehende Synagoge Unterfrankens. Auch der 1835 errichtete Friedhof ist noch erhalten. Infos auf der Webseite