Nicht komplett auf Milch verzichten

Da die Laktoseintoleranz bei jedem Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägt ist, muss jeder seine individuelle Toleranzgrenze für Milch und Milchprodukte austesten. Bestimmte Käsesorten etwa werden meist gut vertragen. Foto: djd/Landesvereinigung der Milchwirtschaft/LVN/contrastwerkstatt - stock.adobe.com
Da die Laktoseintoleranz bei jedem Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägt ist, muss jeder seine individuelle Toleranzgrenze für Milch und Milchprodukte austesten. Bestimmte Käsesorten etwa werden meist gut vertragen. Foto: djd/Landesvereinigung der Milchwirtschaft/LVN/contrastwerkstatt - stock.adobe.com

Laktoseintoleranz: Zufuhr verträglicher Mengen Laktose erwünscht und notwendig

(djd). Die meisten Menschen in Deutschland können Milch und Milchprodukte uneingeschränkt genießen. Bei etwa 15 Prozent ist dies aber nicht der Fall: Bei ihnen kann der Konsum zu Beschwerden wie Völlegefühl, Durchfall, Blähungen, Krämpfen, Übelkeit und Erbrechen führen. Die Betroffenen leiden an einer Laktoseintoleranz, also einer Milchzucker-Unverträglichkeit. Damit die Laktose ins Blut aufgenommen werden kann, muss sie zuvor im Dünndarm in ihre zwei Bestandteile Glukose und Galaktose gespalten werden. Dies geschieht mithilfe des Enzyms Laktase. Bei Menschen mit einer Laktoseintoleranz fehlt dieses Enzym oder seine Aktivität ist vermindert. Dadurch wird der Zweifachzucker nicht komplett gespalten, ein Teil gelangt unverdaut in den Dickdarm. Dort wird er von den Darmbakterien zersetzt – mit den oben genannten Beschwerden als Folge.

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Individuelle Toleranzgrenze austesten

Für laktosefreie Produkte ist ein Laktosegehalt von unter 0,1 Gramm Laktose pro 100 Gramm erlaubt, damit der Hinweis "laktosefrei" erfolgen darf.
Für laktosefreie Produkte ist ein Laktosegehalt von unter 0,1 Gramm Laktose pro 100 Gramm erlaubt, damit der Hinweis „laktosefrei“ erfolgen darf. Foto: djd/Landesvereinigung der Milchwirtschaft/LVN/C. Jung/AdobeStock

Betroffene müssen aber nicht komplett auf Milch und Milchprodukte verzichten. „Die Zufuhr verträglicher Mengen Laktose – etwa 10 bis 15 Gramm pro Tag – ist auch bei laktoseintoleranten Menschen erwünscht und notwendig. Denn Laktose unterstützt die Aufnahme von Kalzium und hat eine wichtige Aufgabe für eine gesundheitsförderliche Zusammensetzung der Darmflora“, erklärt Dipl. oec. troph. Christiane Schäfer, Allergologin und Gastroenterologin aus Schwarzenbek bei Hamburg. Laktose ermögliche auf diese Weise auch bei Laktoseintoleranten optimale Verdauungsprozesse und sei nur im Übermaß unerwünscht. Da die Laktoseintoleranz bei jedem Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägt ist, muss jeder seine individuelle Toleranzgrenze für Milch und Milchprodukte austesten. Butter und bestimmte Käsesorten wie etwa Hart- und Schnittkäse werden meist gut vertragen, weil sie in der Regel nur null bis 0,7 Gramm Laktose pro 100 Gramm enthalten. Auch die Einnahme von Laktase in Form von Tabletten oder Pulver kann einen beschwerdefreien Genuss von Milch und Milchprodukten möglich machen. Unter www.milchland.de gibt es mehr Informationen zur Laktoseintoleranz.

Laktose in vielen Nahrungsmitteln enthalten

Milchzucker ist im Übrigen nicht nur in Milch und Milchprodukten zu finden. Die meisten Süßwaren enthalten Laktose, in vielen Backwaren wird sie aufgrund ihrer bräunenden Wirkung hinzugefügt. In Suppen, Soßen, Konserven und Fertigmenüs wirkt sie farbstabilisierend. Selbst Fleisch- und Wurstwaren sowie Gewürzmischungen können Laktose enthalten. Um sicherzugehen, dass ein Produkt laktosefrei ist, sollte man die Zutatenliste lesen.
Da die Laktoseintoleranz bei jedem Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägt ist, muss jeder seine individuelle Toleranzgrenze für Milch und Milchprodukte austesten. Bestimmte Käsesorten etwa werden meist gut vertragen.

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