Kunst-Installation „Broken“ in Bamberg

Kunstinstallation „Broken“ Quelle: Dennis Josef Meseg

Stilles Mahnmal zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ aus 222 orangefarbenen maskierten am Sonntag, 6.12. auf dem Maxplatz in Bamberg

Nach Aachen, Düsseldorf und Köln gastiert Künstler Dennis Josef Meseg aus Bonn am kommenden Sonntag (6.12.20) mit seiner Kunst-Installation „Broken“ anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen auf dem Maxplatz Bamberg. Die Installation trägt den Titel „Broken“, weil „in jedem Opfer von Gewalt etwas innerlich zerbricht – in der Seele, im Herzen oder im Glauben an die Liebe“, erzählt Meseg. Von 10 Uhr bis 18 Uhr haben interessierte Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, dieses außergewöhnliche Kunstprojekt zu bestaunen und mit dem Künstler ins Gespräch zu kommen.

Es gebe wenige rote Fäden, die sich so zerreißfest durch die gesamte Menschheitsgeschichte ziehen wie die physische und psychische Gewalt gegen Frauen und Mädchen, betont Meseg. „Kein Krieg, dessen Sieger nicht die Frauen der Verlierer verschleppt, vergewaltigt und ermordet hätten. Keine Religion, die Frauen nicht als Wurzel allen Übels einstuft oder zumindest als dem Manne unterlegen. Kein Gesetz, das die Gleichstellung der Frauen in allen Lebensbereichen, ohne Wenn und Aber, befiehlt“ so der Künstler weiter.

Dennis Josef Meseg möchte ein Zeichen setzen gegen Gewalt an Frauen, und die originelle Umsetzung seiner Gedanken in ein Kunstwerk ist weit tiefgründiger, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Schaufensterpuppen und oranges Flatterband. Eine Kombination dreier Symbole, denen einzeln betrachtet eine vertraute, klare Deutung zukommt.

Das Flatterband beispielsweise ist ein Zeichen für Abgrenzung, im positiven Sinne als Schutz vor Gefahren, aber auch als Hindernis auf dem Weg zueinander. Und Puppe oder Püppchen – wie oft hat man diese Bezeichnungen nicht schon gehört? Doch was nach einem Kosewort klingt, zeugt in Wahrheit von Geringschätzung: Frauen werden auf ihr Äußeres reduziert, auf ein Spielzeug ohne Verstand. Oft auch noch zwangsweise verhüllt oder anderweitig versteckt wie ein eifersüchtig bewachtes Stück Eigentum.

Orange wiederum ist die Farbe der Freiheit, der Freude und Geborgenheit, der emotionalen Wärme. Deshalb hat die alljährlich von UN Women durchgeführte Kampagne „Orange the World“ eben diese Farbe für ihren Feldzug gegen das unausgesetzte, vielfältige Leid der Frauen erwählt. Und wie erschütternd ist es, dass das Flatterband, das die „Frauen“ in Dennis Josef Mesegs Installation verhüllt, unkenntlich macht und von der Außenwelt abschneidet, die Farbe der Freiheit trägt!

„Broken“ ist als Aufruf zu verstehen, die Gewalt gegen Frauen endlich zu beenden. „Männer des 21. Jahrhunderts können sehr wohl zu der Einsicht gelangen, dass ihre Mütter, Frauen und Töchter genauso wertvoll sind wie sie selber, und die gleiche Achtung verdienen. Das sollte ihr Ziel sein – der Beitrag zu einer besseren Welt, basierend auf Liebe, Herzblut und Geduld“ betont Meseg.

Nach Bamberg macht Dennis Josef Meseg mit „Broken“ u.a. Station in Frankfurt a.M., München und Berlin.

Besucherinnen und Besucher werden gebeten, sich beim Besuch der Kunst-Installation unter freiem Himmel auf dem Maxplatz an die allgemeinen Hygieneregeln zu halten.

Eckdaten zum Künstler

Dennis Josef Meseg; geb. 1979 in Bonn, Kunststudent (Bildhauerei) an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Praktikant bei Thomas Baumgärtel (Bananensprayer aus Köln). Instagram: https://www.instagram.com/dennis_arte/ Webseite: https://www.leichtsinn.de