Erst testen, dann düngen

Erst testen, dann düngen: Der Düngepass des Landkreises Haßberge

Der Düngepass des Landkreises Haßberge: Verlängerung der Abgabemöglichkeit der Bodenproben bis 14. April

Nachdem der Winter 2017/2018 in den Monaten Dezember bis Februar relativ mild ausfiel, sorgte in den vergangenen Wochen eine Polarluft aus dem Norden für eine ungewöhnlich lange Kälteperiode. Gefrorene Böden und Schnee auf den Beeten waren die Folge. Doch ein Ende scheint nun in Sicht. Die trübe Nebelwand weicht strahlend blauem Himmel, und die Sonnenstrahlen verbunden mit ansteigenden Temperaturen locken in den heimischen Garten. Die Vorfreude der Hobbygärtner auf eine schmackhafte Ernte ist groß. Deshalb werden Samen behutsam gesät und Stecklinge mit Vorsicht vorbereitet.

Wie allgemein bekannt, beginnt der Erfolg einer Sache immer an der Basis. So auch bei der Kultivierung von Pflanzen. Neben Pflege, Wasser und Wetter spielt die Nährstoffversorgung eine tragende Rolle. Handelsübliche Dünger versprechen hier dem Nutzer kräftige Pflanzen und maximale Erträge. Auf eine individuelle Beratung wird dabei aber getreu dem Motto „viel hilft viel“ verzichtet. Überdüngung und Krankheiten sind oftmals die Folge.

Dabei sollten sich nicht nur diejenigen mit einem grünen Daumen die Frage stellen:

  • Wie ist die Bodenbeschaffenheit in meinem Garten?
  • Muss gekalkt werden?
  • Ist mein Boden ausreichend mit Nährstoffen versorgt?
  • Sollte vielleicht im Interesse eines gesunden Bodenlebens auf Düngung komplett verzichtet werden?

Antwort auf all diese Fragen erhält derjenige, der seinen Boden untersuchen lässt. Bei Hobbygärtnern sehr beliebt ist da der Düngepass des Landkreises Haßberge, der seit vielen Jahren vom Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Haßberge herausgegeben wird. Dieser informiert präzise über den aktuellen Zustand des Bodens, spricht individuelle Düngeempfehlungen aus und gibt Hinweise, zu welchen Zwecken Kompost sinnvoll eingesetzt werden kann.

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Die in den vergangenen Jahren untersuchten Bodenproben wurden statistisch ausgewertet. Die Bilanz ist aufschlussreich: Weit über 90 Prozent unserer Böden sind mit Phosphat überversorgt. Dies führt zu gestörten, unnatürlichen Lebensbedingungen für diejenigen Mikroorganismen, die in dem Komposthaufen zu Abertausenden mithelfen, organische Abfälle in Nährstoffe umzuwandeln. Die Folgen sind Ertragseinbußen und Grundwasserbelastung.

Der Düngepass des Landkreises Haßberge

Sind Gartenböden erst einmal mit Nährstoffen überfrachtet, so können sie sich nur dann erholen, wenn über mehrere Wachstumsperioden hinweg auf Volldünger wie Kompost, Kunstdünger oder Mist verzichtet wird. Doch wie verhält es sich nun mit dem eigenen Beet? Um hierüber Kenntnisse zu erlangen, muss der Boden vor der Düngung getestet werden. Und hierzu haben die Gartenbesitzer im Landkreis Haßberge bis Samstag, 14. April, eine außerordentliche Gelegenheit: Die kostenlose Untersuchung von Bodenproben!

So wird es gemacht: Man zieht eine, möglichst trockene, Bodenprobe und füllt zirka 500 Gramm in einen Gefrierbeutel ab. Alternativ können Sie einen entsprechenden Beutel im Vorfeld am gemeindlichen Wertstoffhof beziehen. Anschließend versieht man ihn mit Name und vollständiger Adresse und gibt ihn auf dem Wertstoffhof ab. Über die Post erhält man nach zirka zwei bis drei Wochen einen Düngepass. In diesem sind die Untersuchungsergebnisse vermerkt. Weiterhin enthält der Pass Düngeempfehlungen für das kommende Gartenjahr, die auf die ganz persönliche Nährstoffsituation maßgeschneidert sind.

Die Bodenproben werden in einem fachkundigen Labor untersucht. Wer bereits über einen Düngepass verfügt, sollte diesen den Bodenproben beilegen. Denn besonders aufschlussreich wird es dann, wenn man beobachtet, wie durch besonnene Düngung der übermäßigen Nährstoffanreicherung entgegengewirkt wird. Bei weiteren Fragen steht die Kreisfachberatung für Gartenbau- und Landespflege gerne zur Verfügung, Telefon 09521/9426-21.