Dem Krebs davonlaufen

Die Sportschuhe schnüren und los geht's: Wer pro Woche mindestens zweieinhalb Stunden auf Trab kommt, kann sein Krebsrisiko senken.
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Sport und Bewegung können häufigen Tumorarten unter Umständen vorbeugen

(djd). In wenigem sind sich Experten so einig wie in diesem Punkt: Bewegung ist gesund. Regelmäßige körperliche Aktivität vermindert beispielsweise das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Schlaganfall, Knochen- und Muskelabbau sowie Depressionen. „Weniger bekannt ist, dass regelmäßige Bewegung auch eine gewisse vorbeugende Wirkung bei häufigen Krebsarten wie Darmkrebs und Brustkrebs hat“, erklärt Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Weniger Darm- und Brusttumore bei Aktiven

Ob der Ausflug ins Grüne oder die Fahrt zum Supermarkt - mit dem Fahrrad lässt sich das Bewegungskonto leicht aufbessern.
Ob der Ausflug ins Grüne oder die Fahrt zum Supermarkt – mit dem Fahrrad lässt sich das Bewegungskonto leicht aufbessern.
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So wurde in Studien belegt, dass körperlich aktive Menschen durchschnittlich seltener an Dickdarmkrebs erkranken. Auch für Brustkrebs nach den Wechseljahren und Gebärmuttertumore senken Sport und Bewegung wahrscheinlich das Risiko. Vermutet wird ein Zusammenhang außerdem für Brustkrebs im fruchtbaren Alter, Prostata-, Lungen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. Wissenschaftliche Studien weisen außerdem darauf hin, dass regelmäßiges angepasstes Training auch das Rückfallrisiko senken kann, wenn man bereits an Krebs erkrankt ist.

Aber auf welche Weise kommt der positive Einfluss der Bewegung zustande? „Zum einen beeinflusst Bewegung – ebenso wie die Ernährung – das Körpergewicht. Und es ist bekannt, dass Übergewicht das Risiko für einige häufige Krebsarten erhöht“, so Weg-Remers. Sport helfe nicht nur schlank zu bleiben oder schlanker zu werden, sondern beeinflusse auch die Konzentration wichtiger Botenstoffe wie der Sexualhormone sowie den Insulinspiegel. Diese können bei der Krebsentstehung eine Rolle spielen und hängen ebenfalls mit dem Körperfettanteil zusammen. Außerdem unterstützt Bewegung die Abwehr sowie körpereigene Reparaturmechanismen. Informationen dazu gibt es auch unter www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/sport.php. Viele Zusammenhänge sind aber noch nicht völlig geklärt und weiterhin Gegenstand der Forschung.

Wie viel und welche Bewegung sollte es sein?

Bisher gibt es keine abschließenden wissenschaftlichen Daten dazu, ob Aktivitäten im Alltag wie körperliche Arbeit und etwa Gärtnern oder gezielter Sport besser für die Krebsvorbeugung geeignet sind. Auch ob eher Ausdauer- oder Krafttraining sinnvoll ist, ist noch nicht geklärt. Zur erforderlichen Dauer und Häufigkeit wird im Europäischen Kodex gegen Krebs von 2014 zu mindestens 150 Minuten moderater oder 75 Minuten anstrengender Bewegung pro Woche geraten. Andere Organisationen fordern sogar noch mehr Einsatz. Aber auch wer weniger schafft, tut sich mit jeder Bewegung etwas Gutes.