Biokraftstoffe müssen nachhaltig sein

Leuchtend gelbe Rapsfelder zeigen nicht nur den Frühling an, sondern stehen auch für die nachhaltige Erzeugung von Biokraftstoffen auf heimischen Äckern. Foto: djd/www.biokraftstoffverband.de

Auf dem Weg vom Acker in den Tank gibt es strenge Kontrollen

(djd). Wie nachhaltig sind Biokraftstoffe? Nach wie vor begleitet diese Diskussion die Kraftstoffe, die aus pflanzlichen statt aus fossilen Rohstoffen erzeugt werden. Dabei ist die Nachhaltigkeit des Sprits vom Acker schon seit Jahren gesetzlich geregelt – in der so genannten „Biokraftstoffnachhaltigkeitsverordnung“, kurz BiokraftNachV. Hinter dem Wortungetüm verbergen sich klare und leicht verständliche Regeln: So dürfen die Rohstoffe für die Herstellung von Biosprit nicht auf Flächen angebaut werden, die besonders viele Treibhausgase speichern, also zum Beispiel trockengelegte Torfmoore oder Regenwaldflächen. Zugleich dürfen die Biokraftstoffe nur für deutlich weniger Treibhausgas-Ausstoß verantwortlich sein als fossile Brennstoffe.

Nicht nur der Ausstoß am Auspuff muss besser sein als bei fossilen Kraftstoffen

Bei der Bilanz der Treibhausgase wird nicht nur der Ausstoß am Auspuff eines Fahrzeugs betrachtet, sondern die gesamte Erzeugungskette. Dazu gehören alle Schritte zum Beispiel vom Ackerbau, der Düngung, Aussaat und Ernte bis zum Transport und der Raffinierung. Alle Emissionen über die gesamte Erzeugungskette bis zur Verbrennung im Motor werden addiert und müssen insgesamt um 35 Prozent besser abschneiden. Die Praxis ist schon deutlich weiter: Biodiesel und Bioethanol stoßen rund 70 Prozent weniger Treibhausgase aus als fossile Kraftstoffe. Die gesetzliche Regelung gilt nicht nur für die Herstellung in Deutschland, sondern ebenso für Kraftstoffe aus pflanzlichen Quellen, die importiert werden. Unter www.biokraftstoffverband.de gibt es mehr Infos zu den Anforderungen an Kraftstoffe aus pflanzlichen Rohstoffen.

Ökologie, Ökonomie und soziale Standards in Einklang bringen

Letztlich ist durch die gesetzliche Kontrolle auch sichergestellt, dass alle Aspekte der Nachhaltigkeit – ökologisch, ökonomisch und sozial – Beachtung finden. Ökologisch nachhaltig ist die Produktion, weil sie Naturschutz und Umweltgesichtspunkte, zum Beispiel beim Artenschutz, bei der Biodiversität und beim Klimaschutz berücksichtigt. Ökonomisch nachhaltig sind die Biokraftstoffe, weil sie laut Verordnung so produziert werden müssen, dass sie auch künftig Grundlagen für Erwerb und Wohlstand erhalten. Und für die soziale Nachhaltigkeit wird die Einhaltung arbeitsrechtlicher und sozialer Mindeststandards gefordert. Gesichert werden sie über Zertifizierungssysteme, die sich an von der UNO definierten Sozialstandards orientiert.