Wo dürfen HEITEC VOLLEYS ihre Heimspiele austragen?

Foto Werner Haala

Georg-Schäfer-Halle in Eltmann noch nicht für die erste Liga lizensiert.

Während der Erstliga-Kader der HEITEC VOLLEYS bereits konkrete Konturen annimmt und Cheftrainer Marco Donat ein wettbewerbsfähiges Team zusammenstellt, weiß der Neuling immer noch nicht, wo er seine Heimspiele austragen darf.

Zur Auswahl stehen die über 6500 Zuschauer fassende Brose Arena in Bamberg und die Georg-Schäfer-Sporthalle in Eltmann. Die Führung der Volleyball-Bundesliga legt den Unterfranken einen Umzug in die Domstadt nahe. Daniel Sattler, VBL-Manager für Unternehmensorganisation und Finanzen sowie Prokurist unterstreicht, dass die Sportart Volleyball nach Außen optimal präsentiert, inszeniert und weiter entwickelt werden muss. Die Spielstätte sollte Arena-Charakter sowie einen VIP-Raum haben und den TV-Übertragungs-Anforderungen genügen. Deshalb haben die HEITEC VOLLEYS bereits alle Heimspiele in der Brose Arena in Absprache mit dem dortigen Management fest reservieren lassen.

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Gleichwohl möchte der Erstliga-Aufsteiger nicht alle Wurzeln zu seiner Heimat Eltmann kappen. Als Angebot an die Region wurden im aktuellen Spielplan vorsorglich vier mögliche Heimpartien gegen Giesen, Bühl, Herrsching und Königs Wusterhausen in die Georg-Schäfer-Halle verlegt. Allerdings erfüllt die Schulturnhalle in vielen wesentlichen Belangen bislang nicht die Anforderungen. Darauf wies Manager Rolf Werner die Stadt Eltmann bereits vor Monaten hin.

Fakt ist auf jeden Fall: Die bisherige Spielstätte ist unter der Woche nicht nutzbar, weil die Schulen diese dringend für den Sportunterricht benötigen. Laut aktuellem Spielplan müssen die HEITEC VOLLEYS in der bevorstehenden Punkterunde bei insgesamt elf Heimpartien allein fünf Mal am Mittwoch Zuhause antreten. Die Halle stünde den Schulen etwa zwei Tage nicht zur Verfügung, weil jeweils ein extra Gerflor-Sportboden ausgelegt werden muss, der in der ersten Liga zwingend vorgeschrieben ist und auch den Gästeteams Gelegenheit zum Training gegeben werden muss. Dringend benötigt werden in der Georg-Schäfer-Arena mobile Zusatztribünen für etwa 600 Zuschauer hinter den Stirnseiten des Spielfeldes sowie VIP-Räume. Außerdem ist auch die Beleuchtung in die Jahre gekommen und leistet nicht mehr die geforderten 1000 Lux für TV-Übertragungen. Etwa ein Drittel der Leuchtkörper sind defekt. Zudem ist die Georg-Schäfer-Halle in Eltmann von der Liga weder für den Punktspielbetrieb in der ersten Volleyball-Bundesliga abgenommen noch lizensiert.

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In Anbetracht dieser Probleme haben die HEITEC VOLLEYS den Eltmanner Bürgermeister Michael Ziegler und den Stadtrat um Unterstützungen gebeten. Manager Rolf Werner appelliert an die Stadt: „Wir brauchen ganz dringend eure Hilfe, wenn wir weiterhin in Eltmann spielen sollen. Die HEITEC VOLLEYS Eltmann sind in ganz Deutschland der beste Botschafter der kleinen Stadt und können sowohl für Eltmann als auch für den Naturpark Steigerwald die öffentliche Wahrnehmung und das Image massiv verbessern. Wir bieten den Verantwortlichen unter anderem LED-Bandenvideos und Trikotwerbung mit dem Slogan „Eltmann – Hier beginnt der Süden“ sowie Einbeziehung in effiziente Marketingmaßnahmen an.“ Im frei empfangbaren Fernsehen Sport1 werden insgesamt 51 Partien der ersten Volleyball Bundesligen übertragen. Daneben werden alle Spiele im Live-Stream und On-Demand auf www.sporttotal.tv gezeigt.

Bisher haben die HEITEC VOLLEYS alle Herausforderungen und finanziellen Verpflichtungen eigenverantwortlich gestemmt. Die kürzlich gegründete Eltmann Volleys GmbH mit sieben Gesellschaftern und einem Stammkapital von 25.000 Euro kaufte sogar den benötigten Sportboden für knapp 15.000 Euro, finanziert eine Geschäftsstelle mit einem Geschäftsstellenleiter und bildet die solide Basis für den Spielbetrieb. „Wir hoffen jetzt, dass uns die Stadt in dieser schwierigen Situation nicht im Stich lässt“, unterstreicht Rolf Werner, „wir sind ein wertvoller Multiplikator für die Stadt Eltmann und die Region. Anfang August starten wir mit den Vorbereitungen auf die neue Saison. Bis dort müssen schnell Entscheidungen getroffen werden.“

Rolf Werner verweist auf eine ähnliche Situation in Nürnberg mit den Basketballern der Falcons hin, die sportlich den Aufstieg in die erste Bundesliga schafften, aber wegen der nicht vorhandenen vorgeschriebenen 3000-Zuschauer-Halle keine Lizenz erhielten. Aktuell beschloss der Stadtrat den sofortigen Bau einer neuen Multifunktionshalle für etwa 4000 Zuschauer und sicherte finanzielle Unterstützung zu, wenn die Nürnberger Korbjäger ihre Heimspiele in Bamberg oder Regensburg austragen müssen, weil keine geeignete Spielstätte zur Verfügung steht.