Innovatives Konzept für ambulante ärztliche Versorgung

Strätz-Geschäftsführer Thomas Neundörfer mit Eva Brendler, Ansprechpartnerin für das Leasymed-Projekt. Foto: Yunus Ünver (Strätz FN GmbH)

Der unterfränkische Medizintechnik-Fachhändler Strätz FN GmbH unterstützt mit seinem neuartigen Konzept bundesweit Städte und Kommunen bei der Verbesserung der ambulanten ärztlichen Versorgung.

Seit Jahren wächst die medizinische Unterversorgung, insbesondere im ländlichen Raum. Laut Robert-Bosch-Stiftung waren 2019/20 bundesweit bereits mehr als 3.500 und damit etwa 6 % der planmäßigen Hausarztsitze vakant. Da in näherer Zukunft deutlich mehr niedergelassene Ärzte aus Altersgründen ausscheiden werden als nachkommen, wird sich die Lücke weiter vergrößern. Gleichzeitig ist es nicht schwer zu prognostizieren, dass mit dem aktuellen Eintritt der geburtenstarken Jahrgänge in das letzte Lebensdrittel der Bedarf an medizinischer Versorgung enorm zunehmen wird. Die Fachleute schätzen, dass bis zum Jahr 2035 etwa 19 % der Landkreise in Deutschland unterversorgt sein werden.

Dieser Trend lässt sich in allen Bundesländern beobachten. Die Gründe sind bekannt: Einerseits leiden klassische Landarztpraxen unter einem Imageproblem. Deshalb tendieren junge Mediziner zu einem Leben in den bereits gut versorgten Ballungsgebieten und Oberzentren. Zudem scheuen viele von ihnen offenbar das Risiko der Selbstständigkeit mit all ihren Verpflichtungen und Nebenwirkungen.

Für die Situation der ärztlichen Versorgung auf dem Land bedeutet diese Entwicklung ein wachsendes Problem, das unter anderem in Pandemiesituationen prekäre Ausmaße annehmen kann. Darauf zu reagieren, liegt deshalb nicht nur im vorrangigen Interesse der betroffenen Landkreise und Gemeinden, sondern auch der benachbarten urbanen Regionen. Dort sind die Kapazitäten oftmals bereits ziemlich ausgelastet. Somit handelt es sich beim Ärztemangel und der daraus resultierenden medizinischen Unterversorgung um ein gesamtgesellschaftliches Problem, das gemeinsame Anstrengungen und wegweisende Lösungskonzepte erfordert.

Welche Maßnahmen ergreifen Bund und Länder bzw. Städte und Kommunen, um einer regionalen. medizinischen Unterversorgung Ihrer Bürgerinnen und Bürger entgegenzuwirken?

Dass das Problem als solches erkannt wurde, belegt etwa die Einführung einer sogenannten Landarztquote in mittlerweile sieben Bundesländern, allen voran handelt es sich mit Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg um die drei bevölkerungsreichsten. Über die Landarztquote wird an ausgewählten Universitäten ein weiteres Kontingent von Medizinstudienplätzen an Bewerber vergeben, die die bisher gültigen Auswahlkriterien nicht erfüllen. Im Gegenzug verpflichten sich die Studierenden, nach dem Abschluss in einem unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten Gebiet tätig zu werden.

Auch in Landkreisen und Kommunen beginnen die Verantwortlichen, die lokale Lage zu analysieren und zielführende Projekte auszuloten. Dabei geht es einerseits um innovative Versorgungsstrukturen, andererseits darum, Anreize und attraktive Arbeitsbedingungen für junge Ärzte zu schaffen. Ebenso bietet die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) interessierten Nachwuchsmedizinern umfangreiche Informationen über Studium, Berufseinstieg und vieles mehr auf ihrem Onlineportal „Lass dich nieder!“

Studien und Befragungen unter dem Ärztenachwuchs enthüllen einige bemerkenswerte Fakten. Ein Beispiel: Einzelpraxen in strukturschwachen Lagen werden wegen der geringen Aussichten auf Nachfolgekandidaten als relativ unattraktiv empfunden. Stattdessen steigt die Bereitschaft, sich in einer Gemeinschaftspraxis oder einem MVZ anstellen zu lassen. Doch dafür wird ein Arbeitgeber oder Investor benötigt. Allerdings werden investorenfinanzierte MVZ in Fachkreisen kritisch beäugt. Anders ist die Ausgangslage, wenn die Gemeinde selbst oder ein kommunales Unternehmen aktiv wird.

„Die Gründung von kommunal getragenen Medizinischen Versorgungszentren und deren Zweigpraxen erleichtern wir und bauen bürokratische Hürden ab.“ Dieses Versprechen steht im Koalitionsvertrag aus dem Jahr 2021, stellt jedoch die Kommunen vor neue Herausforderungen.

Optimale Lösung für Kommunen

Ein gangbares Lösungsmodell für diese Konstellation bietet Leasymed. Dabei handelt es sich um ein Konzept, das der Medizintechnik-Fachhändler Strätz FN mit Sitz im unterfränkischen Estenfeld bei Würzburg entwickelt hat. In einem Netzwerk von deutschlandweit verteilten Fachhändlern und Dienstleistern stellt Leasymed bundesweit Praxisbetrieben der ambulanten ärztlichen Versorgung die komplette Einrichtung und Ausstattung ihrer Räumlichkeiten sowie ausgewählte Dienstleistungen für den Betrieb zur Verfügung. So können Praxisbetreiber ohne hohe Investitionskosten in ihre Selbstständigkeit starten. Im Gegenzug berechnet Leasymed eine Nutzungspauschale, die während der Mietdauer konstant bleibt.

Die Leasymed-Gründer Thomas und sein Sohn Adrian Neundörfer beschreiben ihr Modell als optimale Lösung nicht nur für Praxen, die durch Ärztinnen oder Ärzte geführt werden, sondern auch für Kommunen, die als Arbeitgeber der Unterversorgung ihrer Einwohner begegnen wollen. „Wir schaffen den idealen Rahmen, um Medizin nach den eigenen Vorstellungen ausüben zu können und Patienten auf bestmögliche Weise zu versorgen“, formulieren die beiden Geschäftsführer die Philosophie hinter dem Konzept, das Garantieleistungen, einen All-in-Service sowie ein Rundum-Sorglos-Paket beinhaltet.

Leasymed lässt sich sowohl für Einzel- und Gemeinschaftspraxen aller Fachrichtungen der Grundversorgung als auch MVZs anwenden. Attraktiv ist das Modell nicht nur für Neueinsteiger, sondern etwa auch für „ältere Semester“, die vor dem Ruhestand ohne großes Risiko, in einer modernen Praxis und eigenständig mit Patienten arbeiten möchten. Praxisbetreiber kann der Arzt oder die Ärztin selbst sein oder auch eine Kommune Diese benötigt bei diesem Modell als Arbeitgeber für medizinisches Fachpersonal keinerlei fachliches Know-how.

Insbesondere die Inbetriebnahme stellt „Fachfremde“ hier besonders vor Herausforderungen. So sind ggf. bauliche Voraussetzungen hinsichtlich z.B. Barrierefreiheit und Hygienerichtlinien zu beachten. Darüber hinaus müssen auch weitere gesetzlich geforderte Anforderungen erfüllt werden. Hinsichtlich dieser Punkte schafft Leasymed Entlastung beim Gründen und Betreiben.

Verbessert sich mit solch innovativen Modellen die ärztliche Versorgung in der Gemeinde, steigt auch deren Attraktivität nicht nur für ansässige und Neubürger, sondern auch für die Gewerbetreibenden. Nicht zuletzt zählen zu den Neubürgern auch die neuen Ärzte und deren Familien – zweifellos eine Win-win-Situation.

www.leasymed.de

www.straetz-fn.de