Städtepartnerschaft zwischen Alban und Schonungen hat lange Tradition

Hoch oben über dem Fluss Tarn gelegen ist in Ambialet die Saint Francis University, das einst ein be-kanntes Kloster war. Dort gab es im Rahmen des Austauschs ein leckeres Picknick mit reichlich Wurst, Käse und Wein aus der Region rund um Alban. Foto: St. Rottmann

Abwechslungsreiches Besuchsprogramm in Südfrankreich: Eine Reise von den Felsenkeller des Roquesfort-Käse bis zu den Pionieren der Luftfahrt.

Ungewöhnlich lange hat es gedauert, bis sich die Freunde der beiden Partnerstädte Schonungen und Alban (Südfrankreich) wieder in die Arme schließen konnten. Schuld war auch hier der Corona-Virus, denn eigentlich war die Bürgerreise schon für 2021 angesetzt. Die Sehnsucht nach einem Wiedersehen und nach Austausch war auf beiden Seiten spürbar groß.

Alban liegt exakt 1.276 Kilometer entfernt in einer durchaus landschaftlich sehr reizvollen Region. Der Fluss Tarn ist Namensgeber des dortigen Departments und schlängelt sich durch tief eingeschnittene Täler. Alban selbst liegt auf einem Höhenrücken mit fantastischer Fernsicht in alle Richtungen. Die nächste Stadt Albi ist besonders für seine prächtige Kathedrale bekannt.

Wie in Schonungen ist es auch in Alban kein Sommer wie in früheren Jahren. Die Auswirkungen von Krieg, Pandemie, Inflation und Klimawandel sind auch hier spürbar und allgegenwärtig. Die anhaltende Trockenheit und Dürre setzt der für den Weinanbau und schmackhaften Käse bekannten Region stark zu.

Zur offiziellen Begrüßung und Empfang im Kulturzentrum Albans sind dutzende Einheimische gekommen. Unter den Gästen auch viele der 14 Bürgermeister der Großgemeinde Alban. Gastgeber und Bürgermeister Bernhard Lafon ließ es sich nicht nehmen auch einige Sätze auf Deutsch an die Schonunger zu richten. Ansprachen hielten auch die Präsidentinnen des Partnerschaftskomitees Hanne Schumm (Schonungen) sowie Sylvie Guiterrez (Alban). Hanne Schumm bedankte sich vor allem auch für die Ausarbeitung des Ausflugsprogramms und auch für die Übernachtungsmöglichkeiten in den Gastfamilien.

Bürgermeister Stefan Rottmann erinnerte an die Anfänge der Partnerschaft: „Mehr denn je kommt es jetzt auf ein vereintes und geschlossenes Europa an. Gerade der Schulterschluss der beiden größten Länder Frankreich und Deutschland ist immens wichtig. Der Austausch, die Partnerschaft und der Zusammenhalt von uns Bürgerinnen und Bürgern ist dabei eine wichtige Basis.“, erklärt Rottmann. Seit mehr als 35 Jahren bestehe nun die enge und tiefe Freundschaft zwischen Alban und Schonungen. Die Treffen waren in all‘ den Jahren von Freundschaft, Toleranz und Verständnis gegenüber der anderen Nation und Mentalität geprägt.

Untergebracht waren die Delegation aus Schonungen in Gastfamilien, die sich herzlich um das leibliche Wohl kümmerten. Das Ausflugsprogramm war äußerst abwechslungsreich und für jeden Geschmack. Etwa hundert Kilometer entfernt liegt die für die Luftfahrtbranche bedeutende Großstadt Toulouse. Beeindruckend war der Besuch des Museums „Aeroscopia“, bei dem unzählige originale Flugzeuge hautnah erlebt werden konnten, vom Großraumpassagierflugzeug A380 bis hin zur legendären Concord. Anschließend gab es noch eine exklusive Führung auf dem Werksgelände von AIRBUS, die dort einer der größten Standorte betreiben.

An der Saint Francis University, einem hoch über dem Tarn gelegenen ehemaligen Kloster gab es dann ein Picknick mit reichlich Wurst, Käse und Wein. Der Besuch in Roquesfort war schließlich auch ein kulinarisches Erlebnis: Reift dort in den Tiefen der Felsenkeller der edle Roquesfort-Käse. Frankreich ist schließlich auch reich an Denkmälern und historischen Burganlagen. Das Kreuzritterdorf in La Couvertoirade in den Cevennen war für alle Gäste beeindruckend.

Knapper als sonst ging diesmal das traditionelle Kugelspiel Petanque zwischen den Deutschen und Franzosen aus, das im historischen Örtchen Ambialet ausgetragen wurde. Immerhin belegte das Team aus Schonungen den zweiten und dritten Platz.

Ein besonderes Highlight war das viertägige Fest „Alban en Fete“. Der ganze Ort war auf den Beinen, als das Wochenende über mehrere tausend Besucher kamen. Es gab traditionelles Essen von Muscheln über Fisch bis hin zu Würstchen. Das Bier wurde nicht in Maßkrügen sondern in Messbechern verkauft, die man sich dann selbst am Platz in Bechern ausschenkte. Für Familien gab es zahlreiche Vergnügungsstände und Fahrgeschäfte.

Auf dem Marktplatz war eine riesige Bühne mit modernster Licht- und Tontechnik installiert: Hier gab es mehrere Tage über ein musikalisches Feuerwerk. Musikbands, DJs und Folklore-Gruppen gaben sich dort die Klinke in die Hand.

Gemeinsam mit der Präsidentin des Partnerschaftskomitees, Hanne Schumm, will Bürgermeister Stefan Rottmann das Bewusstsein und die Bedeutung für die Städtepartnerschaft mit Alban stärken. Beide Partnerschafts-Komitees sind hier in engem Austausch und arbeiten an neuen Ideen, wie die Freundschaft zwischen Alban und Schonungen weiter belebt und intensiviert werden kann. „In Schonungen werden wir in den kommenden Monaten nochmal intensiv das Gespräch mit unseren Schulen suchen um hier vielleicht zukünftig verstärkt Austauschprogramme zu ermöglichen.“, erklärt Bürgermeister Stefan Rottmann. Das 40-jährige Jubiläum der Partnerschaft in vier Jahren soll jedenfalls im unterfränkischen Schonungen feierlich begangen werden, vorher soll ein Austausch und Ausflugsprogramm auf halber Strecke, zwischen Alban und Schonungen stattfinden.

„Es ist mir wirklich ein großes Anliegen, dass die Partnerschaft zwischen Alban und Schonungen auch an die nächste Generation weitergetragen wird. Mit meinem Besuch in Alban will ich jedenfalls mein starkes Interesse an unserer Partnerschaft und unserem Austausch zum Ausdruck bringen.“, so Rottmann.