Ohne Worte: Emojis, LOLs und Hashtags

Eltern sollten wissen, wie und wann ihre Kinder das erste Smartphone nutzen.
"Nicht ohne mein Handy" - viele Kids legen ihr Smartphone kaum noch aus der Hand. Foto: djd/Initiative Teachtoday

Die digitale Welt hat unsere Kommunikation verändert

(djd). Viele Erwachsene blicken mit Sorge auf die Konsumgewohnheiten der jungen Generation, die ganz selbstverständlich mit mobilem Internet und sozialen Netzwerken aufwächst. Anrufe gibt es kaum noch – sie gelten als viel zu zeitaufwändig, stattdessen wird getippt oder eine kurze Sprachnachricht verschickt. Über WhatsApp, SMS, Chat oder Tweets teilt man News, auf Instagram postet man Bilder. Statt ausformulierter Sätze drücken Emojis, LOLs und Hashtags Gefühle und Haltungen aus. Diese Art zu kommunizieren verändert den Sprachgebrauch der jungen User und auch ihr Sozialverhalten.

Das Smartphone ist immer dabei

Das Handy ist zu einem Informations- und Unterhaltungsmedium geworden. Es ist nicht nur Arbeitswerkzeug und Spielzeug, sondern bietet auch zahlreiche Kommunikationsformen, um mit anderen Menschen in Kontakt zu sein. Gerade junge User wollen dazugehören und teilen alles mit der Community: Wen man liebt, was man tut und wie man sich kleidet. Soziale Netzwerke dienen als Plattform der Selbstdarstellung. Täglich verbringen Nutzer viel Lebenszeit mit den digitalen Medien. Dabei nicht den Überblick zu verlieren, sich nicht unter Druck gesetzt oder gestresst zu fühlen, ist eine Herausforderung, die mit diesen neuen Kommunikationsformen einhergeht. So ist es nicht ungewöhnlich, dass viele Nutzer bei einem Nachrichtensignal sofort zum Smartphone greifen, um zu antworten. Das kann sogar so weit gehen, dass manche sich verloren fühlen, sobald das Handy außer Reichweite ist. Wie „abhängig“ man ist, lässt sich etwa beim Projekt „(Nicht) ohne mein Handy“ auf www.teachtoday.de feststellen.

Du und ich als Werbeträger

Auf der Internetseite der Initiative finden sich zudem weitere Themendossiers zum bewussten Umgang mit digitalen Medien. Manche jungen User ahnen etwa nicht, wie soziale Medien ihre Entscheidungen mitbestimmen. Das zeigt der Erfolg von Social Media-Stars. Weil ihre meist jungen Fans sie als Vorbild betrachten, kaufen sie das, was die Stars empfehlen. Mittlerweile geben viele dieser Influencer ihre Empfehlungen aber bezahlt und im Auftrag von Unternehmen ab. Trotz Kennzeichnungspflicht können Nutzer oft nicht unterscheiden, was eine private Meinung und was eine Werbebotschaft ist. Aber nicht nur Influencer machen Werbung – die Werbeindustrie macht Verbraucher selbst zu Werbeträgern, denn echte Menschen überzeugen mehr als leere Versprechungen im Werbespot. Sie fordern zu Selfies mit Produkten auf, stellen Beiträge zum Liken online und lassen Inhalte oder Produkte von den Usern selbst mitgestalten. Wer mitmacht, sollte sich des Werbecharakters bewusst sein – oder doch lieber beim Posten seiner eigenen Gedanken, Aktivitäten und Fotos bleiben.