„Sitt und Tracht der Alten wollen wir erhalten!“

Die Planpaare 2019 (von links) Bürgermeister Oliver Schulze, Laura Eichhorn und Sebastian Geb, Lina Spiegel und Felix Ebert, Faye Gill und Jan Felix, Lena Beck und Markus Schlenz, Rica Engel und Justin Gill, Lena Pröstler und Florian Zinnheimer, Luisa Beck und Daniele Martines(fehlt), Leonie Eichhorn und Markus Goldstein, Marie Lunz und Steffen Faulstich, Sabrina Engel und Christian Blumenau sowie Tanzleiterin Susanne Rieß.

Sennfelder feiern Frieden- und Freudenfest. Kirchweih vom 31.August bis 2.September

„Sitt und Tracht der Alten wollen wir erhalten!“ Nach diesem Wahlspruch feiern die Sennfelder am ersten Septemberwochenende ihre Plankirchweih – die Kirm. Das Hochfest im örtlichen Terminkalender erinnert an die im Dreißigjährigen Krieg verlorene, 1649 wiedererlangte Reichsfreiheit und endgültige Religionsfreiheit. Die seit 370 Jahren währende Treue, lebendige Verbundenheit und Beständigkeit zahlloser Generationen zum SennfelderFriedens- und Freudenfest wurde 2016 mit der Eintragung in das bayerische und das bundedeutsche Verzeichnis für immaterielles Kulturerbe zur Erfüllung des UNESCO-Übereinkommens ausgezeichnet und gewürdigt.

Am Samstag, 31.August startet die Kirm

Die Kirm beginnt am Samstag, 31.August um 14 Uhr mit dem Einholen des Planbaums in der Hauptstraße, dessen Hochhieven sich auf dem Plan um 15.30 Uhr anschließt. Ab 19.30 Uhr spielen „Die Jungen Sennfelder“ bei der Vorstellung der Planpaare.
Bezogen auf das Versprechen des damaligen Reichsschultheißen Hans-Jörg Naß, ab sofort ein Friedensfest mit „Singen, Musizieren, Predigt und Tanz“ abzuhalten, findet auch dieses Jahr wieder am Sonntag, 1.September um 13 Uhr zum Beginn der großen Festlichkeiten der Plangottesdienst auf dem Plan, dem ehemaligen Dorfgerichtsplatz statt. Eine weitere Besonderheit im 370sten Jahr der Restitution der Wiedererlangung der Reichsfreiheit ist, dass für den ursprünglich eingeladenen, aber leider verhinderten Landesbischof und Ratsvorsitzenden der EKD Heinrich Bedford-Strom, der frühere Nürnberger Regionalbischof und Oberkirchenrat Karl-Heinz Röhlin die Predigt zum Plangottesdienst halten wird. Auch hierdurch wird – so Altbürgermeister Emil Heinemann – der Beug Sennfelds zur freien Reichsstadt Nürnberg sichtbar. Zur Durchsetzung des Friedensvertrages von Münster und Osnabrück gegenüber Fürstbischof und Kurfürst riefen die Sennfelder neben dem Thronfolger von Schweden sowie den evangelischen Reichsfürsten und -ständen auch die freie Reichsstadt Nürnberg als Unterstützer an. Unter anderem ist Röhlin aus Funk und Fernsehen durch seine beliebten Leseabende und Kabarettveranstaltungen bekannt.
Nach dem Plangottesdienst, den der Posaunenchor mitgestaltet, beginnt der Festbetrieb mit der Rede des Planburschen, der auch die Prominenz hochleben läßt, und dem „Aushätschen der Gänsdreckli“, dem Tanz der Planburschen mit den kleinen Sennfelderinnen in Tracht.

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Nach den Ehrentouren der Planpaare erfolgt die Einführung, indem die Planpaare zunächst nur Ortsprominenz, Eltern, Verwandte und Freunde zum Tanz auffordern. Erst ab 16 Uhr ist dann der Plan für alle Kirchweihbesucher freigegeben.
Am Kirchweihmontag ab 14 Uhr tanzen die Planburschen in Gehrock und Zylinder, während die Planmädchen ihre Kirchweihkleider präsentieren.

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Um 17 Uhr sind die „Jubelplanpaare“ zu Ehrentouren auf dem Plan eingeladen. Am Sonntag, 8.September tanzen die Planpaare wieder in Tracht.
Am Kirchweihsonntag (1.September) bietet die Gemeinde in der Zeit von 14 bis 15.30 Uhr im Rathausfoyer anlässlich dem 370ten Jubiläum der Wiedererlangung der Reichs- und Glaubensfreiheit eine sehr schöne und aufwendig gestaltete große „Friedens-UNESCO-Plakette“ in Silber allen Sennfeldern und Gästen zum Kauf für 15 Euro an. Nach der Kirchweih ist die Plakette im Rathaus während der üblichen Öffnungszeiten käuflich zu erwerben. Bürgermeister Oliver Schulze weist auf die einmalige Gelegenheit hin, eine bleibende Erinnerung für sich und folgende Generationen zu erwerben.

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