Reise um die Welt

(Foto KJR – Dorothee Weißenseel): Das Inklusive Zeltlager 2021 – bestehend aus 40 Kindern und 18 Team-Mitgliedern – bei einem kleinen Zwischenstopp auf ihrer Reise um die Welt.

Nach dem coronabedingten „Zeltlager-Ferienprogramm 2020“ konnte heuer wieder ein reguläres Zeltlager mit gelebter Inklusion stattfinden. Inklusives Zeltlager reist gemeinsam um die Welt.

Bereits bei der gemeinsamen Fahrt zum CVJM Zeltplatz in Burglesau wurde es für die 40 Teilnehmer*innen des Inklusiven Zeltlagers spannend. Sie lernten unterwegs Mr. Fix kennen. Er wettete, dass es die Kinder nicht in 8 Tagen um die Welt schaffen. Ganz klar, dass die Teilnehmer*innen die Wette gegen Mr. Fix gewinnen wollten. Der Verlierer der Wette hatte die Aufgabe, am Ende der Reise eine Party auszurichten.

Gemeinsam mit dem Zeltlagerteam machten sich die Teilnehmer*innen auf eine spannende Reise um die Welt. Zu Beginn wurden erst mal für alle die notwendigen Reisepässe ausgestellt, welche im jeweiligen Land abgestempelt werden mussten. Die Kinder reisten mit dem Schiff, welches sie jeden Morgen in ein anderes Land brachte. Im Laufe der 10 Tage besuchten die Kinder auf diese Weise Ägypten, Indien, China, Australien, USA, Atlantis, Italien und Deutschland. Für die notwendige Stärkung sorgte das Küchenteam, welches den Reisenden jeden Tag zum jeweiligen Land passendes Essen zubereitete. So gab es z.B. Falafelwraps in Ägypten, Curry in Indien, Burger in den USA oder Fischstäbchen in Atlantis.

(Foto KJR – Nina Brech): Betreuer Sebastian Kraus (1.v.l.) testet die Stärke der Jungs für die anstehenden Aufgaben auf ihrer Reise um die Welt.

Das ehrenamtliche Team um die Zeltlagerleiterinnen Nina Brech (Kreisjugendring Haßberge) und Dorothee Weißenseel (Lebenshilfe Haßberge e.V.), hat sich für das Inklusive Zeltlager wieder eine Menge einfallen lassen. Bereits weit im Voraus wurde das streng geheime Motto festgelegt, kreativ ausgestaltet und in aufregende Erlebnisse für die teilnehmenden Mädchen und Jungen umgesetzt. „Alle Aktionen werden mit viel Spaß und Humor durchgeführt. Was auch dem Leitgedanken des Inklusiven Zeltlagers entspricht: `Jeder Mensch ist anders und hat seine eigenen Stärken und Schwächen´.“, schildert Eva Pfeil, KJR-Geschäftsführerin und Kreisjugendpflegerin. „Die Aktivitäten beim Inklusiven Zeltlager sind alle so aufgebaut, dass sie nur gemeinsam in der Gruppe gelöst werden können. Inklusion wird von Beginn an gelebt, ein Miteinander von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung ist für uns selbstverständlich.“, berichtet Nina Brech. Bei der Umsetzung können sich die Leiterinnen voll und ganz auf ihr Team verlassen. Ganz nach dem Motto „Geht nicht – gibt´s nicht!“ arbeiteten die Ehrenamtlichen mit vollem Engagement für die Sache des Inklusiven Zeltlagers. Deutlich wird das auch an den selbstgeschriebenen Theatereinlagen, den phantasievollen Kostümen oder den Konstruktionen bzw. Bühnenaufbauten, welche manchmal bis in die frühen Morgenstunden gebastelt werden. Das Team arbeitet dabei Hand in Hand. „Wir wollen den Kindern Gemeinschaft vorleben, damit diese sich an uns als Vorbild orientieren können“, erklärt Dorothee Weißenseel. Unterstützung bekommt das knapp 20-köpfige Team im Hintergrund von den beiden KJR-Vorstandsmitgliedern Petra Erickson und Caroline Petersen sowie von KJR-Geschäftsführerin Eva Pfeil.

Spannung darf beim Inklusiven Zeltlager natürlich nicht fehlen. „Die Teilnehmer*innen wurden von ihrem Gegner Mr. Fix stark gefordert. Er stellte ihnen Aufgaben, die in den einzelnen Ländern erfüllt werden mussten und sabotierte zwischendurch auch ihre Reise.“, verrät Nina Brech. So wurde z.B. in Australien das Steuerrad des Schiffs gestohlen und die Kinder mussten im Rahmen vom „Bergfest“ bei verschiedenen Stationen Lösegeld erspielen.

Viele kinder- und jugendgerechte Aktivitäten sorgten für Unterhaltung und eine abwechslungsreiche Zeit: Ein Wandertag, ein Besuch des Trebgaster Badesees, das traditionelle große Lagerspiel, mehrere Picknicks, thematisch passende Workshops, ein bunter Abend,… Natürlich durften auch eine Lagerdisco und die tägliche „Zahnbutzbaddy“ nicht fehlen.

Das gemeinsam mit dem Gesundheitsamt Haßberge ausgearbeitete Schutz- und Hygienekonzept mit der „Teststrategie“, ermöglichte ein den Umständen entsprechend normales Zeltlager. Die regelmäßig vom BRK Haßberge und Scheßlitz durchgeführten Corona-Tests konnten thematisch gut in die Weltreise integriert werden („Malariatest“, „Tollwuttest“, „Nudelallergietest“,…).

Und wie ging nun die Geschichte aus? „Auf ihrer letzte Etappe wollten die Kinder mit dem Zug fahren. Aufgrund des Bahnstreiks war das aber nicht möglich. Sie mussten sich daher beim Nachtstationslauf einen Klappstellerator besorgen, damit ihr Schiff beschleunigt werden kann, sie rechtzeitig in Deutschland ankommen und die Wette gegen Mr. Fix gewinnen… Es war ein wirklich spannendes Rennen gegen die Zeit. Aber die Kinder haben es in letzter Sekunde geschafft. Sie haben die Wette gewonnen und ihren Erfolg und die Ankunft in Deutschland mit einer großen Party gefeiert!“, verrät Nina Brech.

Das Inklusive Zeltlager 2021 wird durch den Bayerischen Jugendring aus Mitteln des Bezirks Unterfranken gefördert.

Das gemeinsame Zeltlager von Kreisjugendring Haßberge und Lebenshilfe Haßberge e. V. fand 2021 bereits zum 30. Mal statt. Die Feierlichkeit wird 2022 nachgeholt. 2021 wurde das Inklusive Zeltlager erstmals nicht auf dem Jugendzeltplatz in Reutersbrunn veranstaltet. Als Ausweichquartier diente das CVJM Freizeithaus mit Zeltplatz in Burglesau.