Pflege von Sonnenhut, Margerite und Co

Die Boten des nahenden Winters sind da. Eine Augenweide sind die vom ersten Reif überzuckerten Winterschönheiten von Fetthenne und Chinaschilf. Foto: Guntram Ulsa-mer/ Landratsamt Haßberge

In vielen Gärten haben Wiesen und Staudenpflanzungen Einzug gehalten. Mit einer geballten Blütenfülle bezaubern Astern, Prachtkerzen und Fetthenne in den letzten Sommertagen die Gartenbesitzer auf den Beetflächen. Leider geht die Blütenfülle jetzt zum Ende des Herbstes zur Neige.

Stauden nachhaltig pflegen

Nicht alle Pflanzen bleiben über den Winter attraktiv. Sollte man deshalb im Spätherbst alle Stauden im Beet bodentief abschneiden und die Beete „winterfest“ machen? Das Sachgebiet Gartenbau und Landespflege mit Kreisgartenfachberater Guntram Ulsamer meint: „Nein! Dies wäre negativ für das Erscheinungsbild der Beetflächen, die gerade bei Frost sehr attraktiv aussehen können. Zusätzlich bieten die Halme und Triebe Unterschlupfmöglichkeit für Bienen und Hummeln und stellen ein wichtiges Überwinterungsangebot bereit.“ Im Spätherbst sollten nur die Stauden zurückgeschnitten werden, die keine festen Stängel mit witterungsbeständigen Samenständen ausbilden. Beispiele hierfür seien Katzenminze, Purpurglöckchen, Funkie oder Storchschnabel.

Lavendel und Heiligenkraut als Zwergsträucher sollten bereits nach der ersten Blüte im Juli zurückgenommen werden, um eine zweite Blüte im Herbst zu ermöglichen. Auch bei diesen Pflanzen bleiben die Halme und Blütenstände bis zum Frühjahr stehen. Winterschönheiten wir Brandkraut oder Sonnenhut, Fetthenne, Scharfgarbe und Edeldisteln sollten auch im abgeblühten Zustand im Beet verbleiben. Dies gelte ebenfalls für viele Grasarten wie Chinaschilf , Pampas- oder Lampenputzergras, die mit ihren Halmen und Ähren ein Beet erst richtig in Szene setzen.

Stauden, für die sich ein Rückschnitt im Herbst empfiehlt, werden nach dem Verwelken der Blätter und Blüten abgeschnitten. Bei Stauden und Gräsern, die das Beet über den Winter zieren, wäre ein empfehlenswerter Zeitpunkt der Frühling, bevor das erste Grün sprießt.

Wiesenflächen als ökologisch wichtige Lebensräume erhalten

Kreisgartenfachberater Johannes Bayer, Spezialist für die Anlage blütenreicher Wiesenflächen, empfiehlt diese Schnitttechnik auch für artenreiche Wiesenflächen. Mit der zweischürigen Mahd im Juni und Oktober geht die Wiese kurztriebig in den Winter. Bei der einschürigen Mahd bleibt der Bewuchs bis in das Frühjahr stehen und bietet unseren heimischen Insekten ein wichtiges Überwinterungsrefugium. Bei diesen Wiesenblumen und Gräsern verhält es sich nämlich ähnlich der Staudenbeete im Hausgarten. Sollen diese reichblühenden Wiesen dauerhaft erhalten bleiben, gelte der Grundsatz, dass der Bewuchs auf mindestens sieben Zentimeter Schnitthöhe gemäht und das Mahdgut entfernt wird, um die Fläche zusätzlich auszumagern, denn nur auf nährstoffarmen Böden ist die Pflanzvielfalt besonders stark ausgeprägt.