Kombi – Bad soll Lücke schließen

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Gutachten favorisiert Eltmann als Standort für Hallenbad.

Seit der Schließung des Hallenbades in Zeil Ende Juli dieses Jahres fehlt im südlichen Landkreis Haßberge (Maintal, Steigerwald) eine überdachte Badeanstalt für die breite Öffentlichkeit. Zudem ist der Schul- und Vereinssport stark eingeschränkt, bzw. nicht mehr möglich. Schulkinder und Vereine müssen zudem weitere Wege zu den Schwimmstätten zurücklegen, teilweise liegen diese außerhalb des Landkreises.

Ein sog. Kombi-Bad, eine Kombination aus Frei- und Hallenbad, in Eltmann soll diese Lücke schließen. Das ist zumindest das Ergebnis eines Gutachtens des Planungsbüros Holl Wieden Partnerschaft (HWP, Würzburg), das nun vorliegt und von den Gemeindeoberhäuptern der zehn Kommunen der Lebensregion plus und Landrat Wilhelm Schneider am heutigen Dienstag besprochen wurde.

Um den Schülern, Seniorinnen/Senioren und Vereinen sowie der Öffentlichkeit das Schwimmen in der Region zu ermöglichen und die Anzahl der Nichtschwimmer zu reduzieren, hatten die Städte und Gemeinden der Lebensregion plus eine Standortanalyse in Auftrag gegeben, um eine zukunftsweisende Lösung zu finden. Dabei wurden auch das sanierungsbedürftige Schulbad in Knetzgau und das Freibad in Eltmann mit einbezogen.

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Schwimmen gilt als unverzichtbarer Bildungssauftrag (Deutscher Städte und Gemeindebund 2015). Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Bäderkapazitäten zurzeit ungleichmäßig auf die Schulen verteilt sind. In der Lebensregion plus liegen sechs Grundschulen, drei Mittelschulen und eine Realschule. Die aktuelle Zahl der Schüler beträgt 2.198, von denen 917 Schülern kein Schwimmunterricht erteilt werden kann. Die Schüler derjenigen Schulen, die kein Hallenbad vor Ort haben, können nur bedingt oder gar nicht zum Schwimmen gehen. Betroffen sind dabei insbesondere die Schüler der Schulen in Eltmann.

Zur Umsetzung eines bedarfsgerechten Bäderkonzepts im südlichen Landkreis Haßberge wurde in der Studie empfohlen, das Freibad in Eltmann zu sanieren und gleichzeitig in ein Kombi-Bad umzubauen. Begründung: Eltmann weist neben einer Realschule den größten Grund- und Mittelschulstandort im südlichen Landkreis auf. Zudem ist die Entfernung zu allen Kommunen, deren Schülerinnen und Schüler dort zur Schule gehen, für alle in etwa gleich lang und wird als zeitlich machbar und vertretbar eingestuft. In diesem Zusammenhang soll auch das Hallenbad in Knetzgau saniert werden.

Mit diesem Bäderkonzept kann nach Ansicht des Gutachters eine wesentliche Qualitätsverbesserung und Attraktivitätssteigerung der Bäderinfrastruktur im südlichen Landkreis erreicht werden.

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund erklärt, dass Schwimmbäder ein unverzichtbarer Bestandteil der Daseinsvorsorge in Städten und Gemeinden sind. Dennoch kann nicht jede Kommune ein eigenes Schwimmbad einrichten, da die Unterhaltung eines Bades eine erhebliche finanzielle Belastung für die einzelne Kommune darstellt und für diese oft nicht kostendeckend ist.

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In diesem Zusammenhang spielt die interkommunale Zusammenarbeit eine entscheidende Rolle. Durch ein gemeinsames vernetztes Handeln mehrerer Kommunen bei der Vorhaltung eines oder mehrerer Schwimmbäder werden die Leistungsfähigkeit und die Wettbewerbsfähigkeit der Kommunen gestärkt. Als Sachaufwandsträger für die Realschule sitzt der Landkreis dabei mit im Boot. Landrat Wilhelm Schneider hat deshalb zugesichert, dass der Kreis das mögliche Bad in Eltmann in gleicher Weise fördern wird, wie die Bäder an den Schulstandorten Ebern und Hofheim.

Um das Vorhaben Hallenbad voranzutreiben wurde vereinbart, dass die Stadt Eltmann zeitnah ein Planungskonzept mit Kostenschätzung für ein Kombi-Bad am bestehenden Freibad in Eltmann in Auftrag gibt. Auf Grundlage der dabei ermittelten Kosten soll ein Finanzierungskonzept aufgestellt werden. Die Erwartungshaltung ist groß, dass dazu hohe Fördergelder aus Landes- und Bundesmitteln zur Verfügung gestellt werden. Schließlich würde ein vernünftiges Hallenbad eine Bereicherung für die Kinder und die Seniorinnen und Senioren als stärkste Nutzergruppen darstellen, den ländlichen Raum stärken und somit einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, der Abwanderung in die urbanen Zentren entgegenzuwirken. Allen Beteiligten muss aber bewusst sein, dass eine Umsetzung nur möglich ist, wenn jeder seinen finanziellen Beitrag dazu leistet. Die Stadt Eltmann allein kann das Projekt nicht schultern.

Quelle > Pressemitteilung: Lebensregion plus, Thomas Stadelmann 1.Bürgermeister der Stadt Zeil a. Main