Kloster Wechterswinkel und Kreisgalerie im Alten Spital öffnen wieder

Installation von Wiltrud Kuhfuss im Kloster Wechterswinkel (c) Rudolf Weinert

Am Sonntag, den 17. Mai 2020, ist für das Team des Klosters Wechterswinkel ein spannender Tag: Endlich kann das Kreiskulturzentrum wieder öffnen!

In den vergangenen Tagen hat die Haustechnik dazu die erarbeiteten Konzepte für mehr Hygiene und Besucherführung umgesetzt; beispielsweise wurde die Theke mit einem Spuckschutz ausgerüstet, Leitsysteme auf den Boden geklebt und Desinfektionsmittelspender installiert. Das Team freut sich auf alle Kunstbegeisterten, die am Sonntag den Internationalen Museumstag im Kloster feiern möchten – natürlich mit Maske und Mindestabstand. Der Eintritt ist zur Feier des Tages übrigens frei – dies gilt auch für die Kreisgalerie!

Im Kloster Wechterswinkel ist die aktuelle Sonderausstellung „est“ zu sehen; diese wurde bis zum 28. Juni 2020 verlängert. Das vielseitige Werk der beiden Künstler Wiltrud und Wolfgang Kuhfuss umfasst Malerei, Installationen sowie Graphik. Die beiden Künstler aus Bad Kissingen bespielen in unterschiedlicher Art und Weise die Räume des Klosters, abhängig von Intention und Gestaltungswillen der einzelnen Künstlerpersönlichkeit. Beide blicken auf ein reiches Schaffen, dennoch zeigen sie keine Retrospektive im eigentlichen Sinne: Wolfgang Kuhfuss befasst sich mit den Gegenüberstellungen von konstruierten Formen im abstrakten Raum. Die fragmentarische Ausformung spiegelt die Dynamik in der Komposition wider, oft verdeckt, verschlüsselt oder schwer lesbar. Ganz anders Wiltrud Kuhfuss: Der Mensch und seine Befindlichkeit ist Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Arbeit der vergangenen Jahre. Körperformen, in Bildräume gewachsen, erscheinen wie zerklüftete Leiber. Konturen lösen sich auf, Einschnitte werden geformt, Verdichtungen sind sichtbar.

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Da die Bewirtung unter freiem Himmel in Biergärten oder ähnlichen Anlagen erst ab Montag, den 18. Mai erlaub ist, bietet das Museumscafé am Sonntag zudem Torten, Kuchen und Kaffee zum Mitnehmen an. Um unnötigen Müll zu vermeiden und dem Gedanken der Nachhaltigkeit Rechnung zu tragen, hält das Klosterteam dazu Kaffeebecher bereit, die zu 100% recycelbar sind. Ab dem 20. Mai darf im Innenhof des Klosters wieder Kaffee, Kuchen und Kunst genossen werden!

Auch die Kreisgalerie in Mellrichstadt kann ab dem 17. Mai wieder besucht werden. Die aktuelle Ausstellung mit Gemälden und Skulpturen von Hans Krakau wird verlängert und ist noch bis zum 26. Juli 2020 zu sehen.

Für Hans Krakau ist Malen ein physischer Akt, direkt, intensiv und aus der Bewegung heraus. Die Farbe wird oft mit den Händen aufgetragen bzw. modelliert, oder mit untypischen Materialien aufgetragen. Nicht geheuer ist ihm die Gefälligkeit und der weit verbreitete Opportunismus in der Welt der Bilder. Oft wird die Freiheit der Kunst nicht ausgelebt oder im Kampf gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung nicht eingesetzt. Fällt beim ersten Betrachten die offenkundige und meist gesellschaftskritische Aussage des einzelnen Kunstwerkes auf, so sind es die Details, die zum näheren Betrachten animieren. Verschiedene Symbole und weitere künstlerische Elemente greifen das globale Thema des Kunstwerkes auf, vertiefen es oder geben der Aussage eine ganz andere, überraschende Sinnesrichtung. Praktisch jeder Strich harrt seiner Entdeckung und seiner Interpretation. So werden Gefühle, Träume und Gedanken sichtbar.

Im Museumscafé der Kreisgalerie gilt das gleiche Prinzip wie im Kloster Wechterswinkel: Zwar ist auch dort am Sonntag noch kein Kaffeebetrieb erlaubt, aber die Pächterin Christine Weiß freut sich schon darauf, die Besucher am 17. Mai mit „Torte to go“ zu verwöhnen. Kaffee gibt es natürlich auch. Ab Mittwoch, den 20. Mai ist dann auch in Mellrichstadt Cafébetrieb im Garten der Kreisgalerie erlaubt. Unter freiem Himmel und hoffentlich bei strahlendem Sonnenschein lässt sich im Gartencafé des Museums dann wieder Torte und Kaffee genießen.