Keine Scheu vor Linse, Erbse & Co.

Mehr als der gute alte Eintopf: Aus Hülsenfrüchten lässt sich auch vieles für die Gartenparty zaubern! Bild: Ann-Kathrin Pschenica

Keine Scheu vor Linse, Erbse & Co. – Kochworkshops der Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld zeigen die Vielfalt von Hülsenfrüchten auf dem Teller.

Gleich zweimal hintereinander lud die Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld zu Kochworkshops in die Hauswirtschaftsschule Bischofsheim ein. Unter dem Motto „Bio-Hülsenfrüchte treffen Sommerküche“ erfuhren die Teilnehmer*innen ganz praktisch, dass sich aus den kleinen Kraftpaketen mehr als der gute alte Linsen- oder Erbseneintopf zubereiten lässt. In jeweils fünf Kleingruppen wurden Linsentortillas, verschiedene Aufstriche, Auberginen mit Belugalinsenbolognese, Pesto- Nudeln mit dicken Bohnen, Kichererbsensalat und Kichererbsen-Cookies zubereitet. Die Zutaten stammten soweit möglich aus regionalen Bio-Anbau oder zumindest aus ökologischer Landwirtschaft.

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Hülsenfrüchte wie Belugalinsen oder Kichererbsen kommen im Laden meist aus Canada, Fernost oder im besten Falle aus dem Mittelmeerraum. Dabei werden sie inzwischen,insbesondere im Öko-Landbau, auch in Unterfranken angebaut. Belugalinsen zum Beispiel im Grabfeld, Kichererbsen im Würzburger Raum, so Fr. Dr. Hamacher, Managerin der Öko-Modellregion. Und das Interesse am Anbau dieser Kulturen steige, wie eine Veranstaltung für Landwirte im vergangenen Winter bewies. Linse und Co. können wie alle Hülsenfrüchtler Stickstoff aus der Luft binden, sie haben sozusagen ihre eigene Düngefabrik dabei! So dass kein zusätzlicher Stickstoffdünger benötigt wird. Zusätzlich sind sie eher wärmeliebend und brauchen weniger Feuchtigkeit – was sie im Hinblick auf den Klimawandel doppelt interessant macht!

Bisher stecken regionaler Anbau, Aufbereitung und Vermarktung im Vergleich zu anderen Kulturen noch in den Kinderschuhen. Und auch beim Verbraucher fehle oft das Wissen, dass es bio-regionale Produkte gebe und was sich alles daraus zubereiten lässt. Bewusstseinsbildung und Information zu Bio-Lebensmitteln seien neben dem regionalen Bio-Wertschöpfungskettenaufbau, Hauptziele der Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld, so Fr. Dr. Hamacher. „Überwältigend,“ sei die Resonanz auf die Ankündigung des ersten Workshops gewesen, so die Managerin. Sodass man sich entschied den Abend gleich zweimal anzubieten. Weitere Workshops in der zweiten Jahreshälfte seien angedacht, denn schon jetzt gebe es eine Liste von Interessenten für neue Termine. Künftige Termine und mehr über Projekte und Aktionen der Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld finden Sie auf der Homepage: www.oekomodellregionen.bayern/rhoen-grabfeld

Beim gemeinsamen Ausklang ließen sich die Köch*innen die Vielfalt der Gerichte schmecken. Dabei kam auch der Austausch über Erlebnisse bei der Zubereitung nicht zu kurz. So seinen z.B. die Linsentortillas doch anders auszubacken als normale Pfannkuchen. Am Ende gingen alle satt, zufrieden und ausgestattet mit einer Rezeptmappe und Auflistung von regionalen Bezugsquellen von Bio-Hülsenfrüchten heim.