
Eltmann und Saint-Paul-Trois-Châteaux: Auch wenn rund 1000 Kilometer die beiden Städte trennen, die Partnerschaft ist eine Erfolgsgeschichte – seit 50 Jahren!
Freundschaft kennt keine Grenzen, keine Sprachbarrieren, keine Probleme aus der Vergangenheit: Exakt dies beweisen Eltmann und Saint-Paul-Trois-Châteaux seit nunmehr 50 Jahren. So lange besteht bereits die Partnerschaft zwischen den rund 1000 Kilometer entfernten Städten. Werte wie Toleranz, Menschlichkeit und Völkerverständigkeit werden auf beiden Seiten gelebt. Wie besonders diese Städtepartnerschaft ist, hat der jüngste Besuch einer 31-köpfigen Delegation unter der Leitung von Bürgermeister Michael Ziegler und Partnerschaftsbeauftragten Joachim Friedsam in Südfrankreich gezeigt. Ob bei der Fête de la Bière, bei dem die Eltmanner fränkischen Gerstensaft verkauften, ob bei verschiedenen Ausflügen in die Umgebung, beim Pètanque-Turnier oder aber beim offiziellen Empfang – die Abordnung aus den Haßbergen fühlte sich wie zu Hause und genoss die französische Gastfreundschaft und Unterbringung bei ihren Freunden.
Einer der Höhepunkte der Delegationsreise sorgte für eine besondere Überraschung: Bürgermeister Jean-Michel Catelinois verlieh seinem Amtskollegen Michael Ziegler und Joachim Friedsam, Vorsitzender des deutsch-französischen Freundeskreises Haßberge-Tricastin e.V., die Ehrenbürgerwürde von Saint-Paul-Trois-Châteaux für ihr jahrelanges Engagement zur Vertiefung der Freundschaft. Sichtlich gerührt nahmen beide diese große Auszeichnung entgegen. „Das ist für uns eine ganz besondere große Ehre, die wir aber nicht alleine verdient haben“, stellte Bürgermeister Michael Ziegler fest. „Der Grundstein für diese Partnerschaft wurde vor 50 Jahren gelegt. Viele Personen und insbesondere zahlreiche Begegnungen hätten im Laufe der Zeit mit dazu beigetragen, die Partnerschaft weiter zu entwickeln und zu stärken. Diese enge Freundschaft stehe beispielhaft für das Miteinander von Menschen verschiedener Nationen mitten in Europa.

Für Michael Ziegler sei die Pflege der Verbindung nach Frankreich ein Herzensanliegen. Zwischen den Bürgerinnen und Bürgern von Saint-Paul-Trois-Châteaux und Eltmann sei über viele Jahre hinweg eine nicht mehr wegzudenkende Freundschaft gewachsen. Nicht von der Obrigkeit verordnet, sondern in den Köpfen und Herzen der Menschen gewachsen. „Ein Teil unseres Herzens schlägt hier in Saint-Paul“, untermauerte Bürgermeister Michael Ziegler und traf damit auf volle Zustimmung der Eltmanner Delegation.
Sein Dank ging nicht nur an Bürgermeister Jean-Michel Catelinois, sondern auch an alle Mitglieder des Stadtrates und des Comité de Jumelage, für die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit in allen Bereichen der Partnerschaft sowie an alle, die sich sowohl in Frankreich als auch in Deutschland für die Partnerschaft einsetzen. Wichtig sei jetzt, dass die jüngere Generation diese wichtige Arbeit fortsetzt, damit die Flamme der Freundschaft auch in den nächsten fünfzig Jahren immer noch hell brennt.
Auch Bürgermeister Jean-Michel Catelinois ist stolz auf 50 Jahre deutsch-französische Freundschaft. Insbesondere in Zeiten politischer Umbrüche und aktuell mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten sei gelebte Völkerverständigung wichtiger denn je. „Wir müssen immer wieder bekräftigen, dass wir auf unserer bescheidenen Ebene ein wirksames Bollwerk gegen Nationalismus, verkrustete Egoismen und Populismus sein können und uns gemeinsam für die Werte der Brüderlichkeit, Gleichheit und Menschlichkeit einsetzen.“ Auch heute noch sei Deutschland und Frankreich der unverzichtbare Sockel, der den Zusammenhalt und die Einheit unseres Kontinents garantiere. Umso wichtiger sei es, den Austausch zwischen den beiden Ländern lebendig zu halten.
Ebenfalls zur Völkerverständigung trug die Begegnung von amerikanischen Vertretern bei: Monika Stoy, Präsidentin des Vereins der 3. US-Infanteriedivision, war zusammen mit ihrem Mann Tim und ihrer 92-jährigen Mutter nach Saint-Paul gereist, um an der Gedenkfeier anlässlich des Endes des 2. Weltkrieges teilzunehmen. Insbesondere Tim Stoy freute sich sehr darüber, die Delegation aus Eltmann kennen zu lernen, denn er selbst war viele Jahre in Franken stationiert. Auch die Stadt Eltmann ist ihm nicht unbekannt. Ein Erlebnis dort wird er nie vergessen: bei einem Manöver hat der amerikanische Soldat sein Leben verloren. Gott sei Dank nur eine Übung. Diese Geschichte zeigt: So klein ist die Welt.