Drei Könige, Hochneujahr und „Stärke antrinken“

Am Vorabend zu Heilige Drei Könige oder direkt am 6. Januar wird gerne die Stärke angetrunken. Prost. Symbolbild

Der 6. Januar ist immer ein gern genommener Feiertag in Bayern und in den Bundesländern Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt. Ausschlafen, freien Tag genießen und mancherorts auf den Segen der Sternsinger warten. Heilige Drei Könige ist der letzte Feiertag der Weihnachtszeit. Weihnachtsdekorationen und Christbäume verschwinden meist an diesem Tag.

Im süddeutschen und alpinen Raum, aber auch im thüringisch-sächsischen Kulturraum wird der 6. Januar auch als Hochneujahr bezeichnet und entspricht einer Neujahrsvorstellung, die sich durch Brauchtum und Volksglauben überliefert hat. Der Ursprung dieser Neujahrsvorstellung wurde gemeinhin auf christliche Wurzeln zurückgeführt oder in einem christlichen Zeitraum angesetzt. Dieser christliche Ansatz für die Vorstellung des 6. Januar als Neujahrstag wird mittlerweile angezweifelt, da er durch keine christliche Tradition gestützt wird und zeitlich in keinem Zusammenhang mit den Kalenderumstellungen und Anpassungen des 16. bis 18. Jahrhunderts steht.

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Schutz und Segen

Einige christliche Bräuche an Drei König / Hochneujahr spiegeln uralte, vorchristliche Glaubenselemente wider: Im katholischen Deutschland wurden ganz generell nach altem Brauch früher die Häuser gesegnet, vor allem aber in Süddeutschland erhielt sich dieser Vorgang mit dem ausdrücklichen Aspekt einer Reinigung für das kommende Jahr. Dabei werden auch Weihwasser, Kreide, Weihrauch und Salz für den Hausgebrauch des kommenden Jahres geweiht. Der Bauer räucherte mit dem Weihrauch Haus und Hof, das zusätzlich auch mit Weihwasser besprengt werden kann, um sich dem Heiligen zu unterstellen, alle böse Gefahr abzuwehren und alles Unreine abzuwaschen. Auf den Türsturz zeichnet man mit der geweihten Kreide das jahresbezogene Zeichen CMB, die Heute in christlichem Kontext verstanden werden – CMB bezeichnet demnach wohl seit dem 16. Jahrhundert die Heiligen Drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar, andererseits deutet man es auch als das sehr viel ältere Christus Mansionem Benedicat, auf Deutsch „Christus segne dieses Haus“.

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Stärke antrinken

Das „Stärke antrinken“ ist ein alter Brauch der am Vorabend des 6. Januar vor allem in Oberfranken und den angrenzenden Regionen verbreitet ist. „Stärke“ steht dabei für Kraft und Gesundheit, und trägt damit einen rituellen Schutzcharakter vor den Gefahren des kommenden Jahres in sich, indem man sich gegen die möglichen Widrigkeiten wappnet. Dazu trinkt man sich im Kreise von Familie oder Freunden Kraft und Gesundheit – die „Stärke“ – an. Gefeiert wird oft in Gaststätten, in denen ein von vielen Brauereien speziell hergestelltes Starkbier ausgeschenkt wird, das für das „Stärke antrinken“ besonders geeignet sein soll. In manchen Gegenden ist es aber auch durchaus üblich, sich die Stärke erst am Abend des 6. Januar anzutrinken… oder am Vorabend und dann nochmal am 6. Januar – sicher ist sicher.

Quelle: Wikipedia mit vielen weiteren Informationen