Bierprinz – eine persönliche Bilanz

Sebastian Gocker, der erste Bierprinz der Haßberge.
Sebastian Gocker, der erste Bierprinz der Haßberge. Foto: Mainlike

Sebastian Gocker, der erste Bierprinz der Haßberge, erzählt von seinen drei Jahren im Dienste des heimischen Bieres

Nach 3 Jahren Amtszeit wird Sebastian Gocker, der erste Bierprinz der Haßberge, bald sein Prinzenamt an seinen Nachfolger oder seine Nachfolgerin abtreten. Wir haben uns persönlich mit dem Prinzen getroffen, und wollten von ihm wissen, wie er die vergangenen drei Jahre erlebt hat und was er seinen potentiellen Nachfolgern mitgeben möchte.

Wo Bier- und Weinfranken aufeinandertreffen

„Dass es in den Haßbergen erstklassigen Wein gibt, das ist weit bekannt. Dass wir hier aber auch mit unseren heimischen Brauereien eine große Biervielfalt im Angebot haben – das wissen außerhalb des Landkreises nur Wenige.“, so Bierprinz Sebastian Gocker. „Und dafür bin ich da: als Vertreter und Repräsentant unserer heimischen Brauereien und um die große Biervielfalt des Landkreises auch außerhalb der Haßberge bekannt zu machen.“ Und dass er diesen Job gerne übernimmt, das merkt man dem Stettfelder direkt an: ob auf Messen, Festen oder auch während unseres Gesprächs – mit großer Begeisterung und Enthusiasmus vertritt er die 6 heimischen Brauereien, die 2015 zusammen mit dem Landkreis den ersten Bierprinzen der Haßberge ins Leben gerufen haben.

Von der Hobbybrauerei mit Freunden zum „adeligen“ Bierrepräsentanten

Noch am 23. Oktober 2015 – dem Tag, an dem der erste Haßfuter Bierprinz gewählt wurde –  hätte sich Sebastian Gocker wohl kaum erträumen lassen, was da in den folgenden drei Jahren so auf Ihn zukommen würde.

Zur Wahl des ersten Bierprinzen der Haßberge, der beruhend einer Idee des Landrats Wilhelm Schneider und der privaten Brauereien der Haßberge ins Leben gerufen wurde, hatte sich Gocker eher aus einem Spaß heraus aufstellen lassen: zusammen mit ein paar Freunden versuchte er sich zu diesem Zeitpunkt im kleinen, privaten Kreise als Bierbrauer. „Und einer aus unserem Brauteam musste sich einfach für das Amt bewerben!“

Gesagt, getan: als Vertreter des bierbrauenden Freundeskreises trat Gocker zur Wahl des Bierprinzen an und setzte sich schließlich gegen seine 5 Mitbewerber/innen durch.

Die große Herausforderung nach der Wahl: weder der neue Bierprinz selbst, noch die beteiligten Brauereien oder der Landkreis Haßberge wussten zunächst, wie sie sich das Amt des Bierprinzen vorzustellen hatten – schließlich hatte es zuvor noch nie einen Bierprinzen in der Region gegeben. Was manch einer sicherlich als Nachteil werten würde, sah Gocker jedoch als eine Herausforderung und Chance: getreu dem Motto „einfach mal machen und probieren“ stürzte sich der Bierprinz in sein adeliges Amt. „Und wenn man dann ein paar Mal in der offiziellen Position als Bierprinz auf verschiedenen Festen aufgetreten ist, erkennt man schnell, worauf es ankommt.“

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Von den Haßbergen nach Südtirol, Berlin und Frankreich

Insgesamt drei Jahre war Gocker nun als Bierprinz unterwegs. Auch wenn zu Beginn seiner Amtszeit zunächst 2 Jahre angedacht waren, ist er heute froh, 1 Jahr länger als Bierrepräsentant unterwegs gewesen zu sein: „Das erste Jahr diente als Orientierungsphase. Ich konnte zu dieser Zeit viele neue Leute kennenlernen, ein erstes Netzwerk aufbauen und somit auch nach und nach einen Blick dafür bekommen, welche Termine wichtig sind und welche nicht. Im zweiten Jahr war dann alles im Fluss und ich wusste, worauf es ankommt. Im dritten Jahr konnte ich mein Amt dann rundum genießen.“

Ob Messen, Wein- und Volksfeste oder sonstige Veranstaltungen: als Bierprinz kommt man viel rum. „Zu meinen Highlights der letzten Jahre zählen sicherlich die Grüne Woche in Berlin, ein Apfelblütenfest in Südtirol und der Besuch der französischen Partnerstadt von Eltmann, Saint Paul Trois Châteaux.“, schwärmt Gocker. Aber auch die kleineren Feste hier in der Umgebung oder in Bayern waren für den Bierprinzen stets mit großer Freude verbunden. „Häufig konnte ich die offiziellen Auftritte als Bierprinz mit meiner Freizeit und meinem persönlichen Vergnügen verbinden.“

Und wie lässt sich ein so terminreiches Amt mit dem Beruf vereinbaren? „Zum Glück bin ich beruflich recht flexibel.“, lacht der Bierprinz auf diese Frage. „Aber auch wer beruflich fester eingebunden ist, kann problemlos das Amt des Bierprinzen übernehmen. Die meisten Feste und somit auch die meisten Termine fallen ja eh auf das Wochenende.“ Außerdem betont Gocker, dass er stets frei entscheiden konnte, welche Termine er wahrnehmen wollte. „Das Amt des Bierprinzen ist recht unabhängig. Sicherlich gibt es ein paar Termine im Jahr – wie etwa die Genussmesse oder die Bockbieranstiche und andere hauseigene Feste der Brauereien – bei denen man erscheinen sollte. Abgesehen davon liegt es aber in der eigenen Verantwortung zu sagen: da will ich hin, und da möchte oder kann ich eben nicht hin. Die Brauereien lassen einem hier freie Hand – und das lernt man schnell sehr hoch zu schätzen.“

Ein neuer Bierprinz wird gesucht!„Wem Bier nicht schmeckt, der hat das richtige Bier für sich einfach noch nicht gefunden!“

3 Jahre reiste Gocker im Amt des Bierprinzen durch Deutschland und benachbarte Länder, brachte das heimische Bier und die Begeisterung hierfür in neue Regionen und zeigte auch den Einheimischen, welch Bierschätze in den Haßbergen zu finden sind. Das Qualitätsbewusstsein für Bier zu wecken und die Wertschätzung des Biergenusses heben – das zählte der Bierprinz stets zu seinen Aufgaben. Als Vertreter kleinerer Privatbrauereien entwickelte er eine wahre Begeisterung für die Qualität des heimischen Bieres: „Hier stehen noch Familien dahinter, da steckt noch Herzblut drin. Und diese Leidenschaft überträgt sich schnell.“

Nun neigt sich die Amtszeit des Bierprinzen so langsam dem Ende – Bewerber für den oder die Nachfolger/in werden bereits gesucht. Und wie sind die weiteren Pläne des momentanen Prinzen? „Vom Bier werde ich mich sicherlich nicht verabschieden!“ Nachdem Gocker in den vergangenen Jahren seinen Abschluss als Bierbotschafter und Sommelier gemacht hat, bietet er nun Braukurse mit seiner mobilen Brauanlage an – so möchte er Interessierten einen Einblick in den Bierbrauprozess geben. „Wer selbst einmal Bier gebraut hat, der wird Bier danach völlig neu genießen.“

Auch wenn Sebastian Gocker schon bald seine Prinzenkette und seinen Dreispitz ablegen wird – der Aufgabe als Bierbotschafter wird er also auch weiterhin mit Begeisterung und Herzblut nachgehen. „Und auch viele Freundschaften, die in den letzten 3 Jahren entstanden sind, werden mir weiterhin erhalten bleiben.“

Die Wahl des neuen Bierprinzen

„Auch wenn es vielleicht nach viel Arbeit klingt – das Amt des Bierprinzen hat mir drei wunderbare Jahre voller spannender Erfahrungen beschert.“, so der noch amtierende Prinz. „Klar, man muss es schon gerne machen, aber dann läuft das alles ganz von selbst.“ Und ob man ein fundiertes Fachwissen über Bier braucht? „Natürlich sollte man schon wissen, wovon man redet. Hier stehen einem aber auch immer die Brauereien helfend zur Seite. Wichtiger als das Fachwissen ist es, die Botschaft rüber bringen zu können und die Leute mitzureisen und zu begeistern.“

Wer also gerne auf Menschen zugeht, gerne reist, und das Bier und die heimische Region vertreten möchte: noch bis zum 01. Oktober können sich Interessierte für das Amt des Bierprinzen oder der Bierprinzessin bewerben.

„Und natürlich lassen wir den neuen Bierprinzen auch nicht allein im Regen stehen: sowohl die Brauereien wie auch ich selbst werden dem neuen Amtsinhaber jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen.“

Weitere Informationen

Alle Informationen zur Ausschreibung des Bierprinz / der Bierprinzessin finden Sie hier

Interesse an einem Bierbraukurs mit Sebastian Göcker? Hier finden Sie den Infoflyer.