Altersarmut trotz Rente?

Auf den Foto von links: Sven Schnös, stellv. Kreisvorsitzender, Rosi Hufnagel von der Hanns-Seidel-Stiftung, Professor Gerald Mann, Kreisvorsitzender Thomas Wagenhäuser
Auf den Foto von links: Sven Schnös, stellv. Kreisvorsitzender, Rosi Hufnagel von der Hanns-Seidel-Stiftung, Professor Gerald Mann, Kreisvorsitzender Thomas Wagenhäuser. - Foto: Pascal Heusinger

Eigene Kinder sind die beste Altersvorsorge.

Auf einer Veranstaltung der Arbeitnehmer-Union Haßberge begrüßte Kreisvorsitzender Thomas Wagenhäuser den Referenten Professor Gerald Mann von der FOM Hochschule in München zum Thema „Altersarmut und das trotz Rente“.

In seiner Einführung verlas der Vorsitzende eine E-Mail eines empörten Bürgers, die er aufgrund seiner Einladung bekam. In diesem einseitigen Brief wurde vor allem die Privilegierung der Beamten und Abgeordneten angesprochen. Wagenhäuser versprach, diesen Brief an die beiden Landkreisabgeordneten Dorothee Bär, MdB und Steffen Vogel, MdL weiterzuleiten.

Einfluss der Demographie auf die private, kapitalgedeckte Vorsorge

Auch Professor Mann ging in seinem Vortrag auf die einzelnen Punkte der Mail ausführlich ein. Für einige Zuhörer überraschend führte der Experte aus, dass auch private, kapitalgedeckte Vorsorge von der Demographie beeinflusst wird. Eine zu geringe Geburtenrate führt nach einer Generation zu einem Mangel an Erwerbstätigen und Konsumenten. „Das beeinflusst z.B. den Wert von Immobilien negativ, wie man in einigen Regionen Deutschlands bereits sieht, trotz des gegenwärtigen Immobilienbooms“, stellte Gerald Mann fest. Die gesetzliche Rentenversicherung würde im Gegenteil sogar von relativ steigenden Löhnen und damit steigenden Beiträgen aufgrund des verknappten Arbeitskräfteangebots profitieren. Für dieses Umlageverfahren bestehe aber die Gefahr, dass junge Hochqualifizierte das Land verlassen, um sich den Belastungen zu entziehen. Mann sprach folgende Warnung aus: „Der Tag der Wahrheit wird in die Zukunft geschoben!“

Gesetzliche Rente besser als ihr Ruf

Trotz alldem sei die gesetzliche Rente besser als ihr Ruf. Das große Problem sei der demographische Wandel. Laut dem Professor wäre ein Entgegenwirken gegen die Geburtenrückgänge, also eine Investition in mehr Geburten und Junge Familien sinnvoller, als eine Rentenerhöhung. Aus seiner Sicht gehöre zur guten privaten Vorsorge auch die Investition in die eigene Bildung und die der Kinder und Enkelkinder.

Zum Schluss der Veranstaltung bedankte sich Kreisvorsitzender Thomas Wagenhäuser mit einen fränkischen Bocksbeutel bei seinem Referenten und wollte abschließend noch wissen: „Was wäre Ihrer Meinung nach die beste private Altersvorsorgeabsicherung?“ Auf diese Frage antwortete Professor Mann wie aus der Pistole geschossen: „Erstens, genügend Lebensmittel und Bargeld! Zweitens, eine ausgewählte Immobilie! Drittens, physische Edelmetalle! Viertens, Agrarland! Fünftens, wenn das alles genügend vorhanden ist, zukunftsfähige Aktien und Anleihen!“