Düngepass des Landkreises Haßberge – Nährstoffgehalt der Beete testen

Die Frühlingsboten locken in den Garten, die Sonne lädt zum Verweilen ein. Es ist an der Zeit, den Nährstoffgehalt der Beete zu testen. Foto: Wolfgang Aull

Ungewöhnlich viele Regentage haben in den vergangenen Wochen so manchen Hobbygärtner daran gehindert, in den Garten zu gehen. Doch nun locken die ersten Frühlingsboten in den Garten,  die Sonne kommt heraus, und nun gibt es kein Abwarten mehr. Wer das Gartenjahr mit einer angemessenen Düngung beginnt, kann auf reichhaltigen Ertrag hoffen. Die zur Pflanzenentwicklung notwendigen Nährstoffe werden zeitgerecht dem Boden zugeführt und stehen damit zu Beginn der Hauptwachstumsperiode in ausgewogenem Verhältnis den Pflanzen zur Verfügung.

Gut beraten ist derjenige, der die Bodenbeschaffenheit seines Gartens kennt:

  • Muss gekalkt werden?
  • Ist mein Boden ausreichend mit Nährstoffen versorgt?
  • Sollte vielleicht im Interesse eines gesunden Bodenlebens auf Düngung komplett verzichtet werden?

Antwort auf all diese Fragen erhält derjenige, der seinen Boden untersuchen lässt. Bei Hobbygärtnern sehr beliebt ist da der Düngepass des Landkreises Haßberge, der seit vielen Jahren vom Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Haßberge herausgegeben wird. Dieser informiert präzise über den aktuellen Zustand des Bodens, spricht individuelle Düngeempfehlungen aus und gibt Hinweise, zu welchen Zwecken Kompost sinnvoll eingesetzt werden kann.

Die in den vergangenen Jahren untersuchten Bodenproben wurden statistisch ausgewertet. Die Bilanz ist aufschlussreich: Weit über 90 Prozent unserer Böden sind mit Phosphat überversorgt. Dies führt zu gestörten, unnatürlichen Lebensbedingungen für diejenigen Mikroorganismen, die in dem Komposthaufen zu Abertausenden mithelfen, organische Abfälle in Nährstoffe umzuwandeln. Die Folgen sind Ertragseinbußen und Grundwasserbelastung.

Erst testen, dann düngen

Sind Gartenböden erst einmal mit Nährstoffen überfrachtet, so können sie sich nur dann erholen, wenn über mehrere Wachstumsperioden hinweg auf Volldünger wie Kompost, Kunstdünger oder Mist verzichtet wird. Doch wie verhält es sich nun mit dem eigenen Beet? Um hierüber Kenntnisse zu erlangen, muss der Boden vor der Düngung getestet werden. Und hierzu haben die Gartenbesitzer im Landkreis Haßberge bis Ende März eine außerordentliche Gelegenheit: Die kostenlose Untersuchung von Bodenproben!

So wird es gemacht: Man zieht eine, möglichst trockene, Bodenprobe, füllt zirka 500 Gramm in einen Gefrierbeutel ab, versieht ihn mit Name und vollständiger Adresse  gibt ihn auf dem Wertstoffhof ab. Über die Post erhält man nach zirka zwei bis drei Wochen einen Düngepass. In diesem sind die Untersuchungsergebnisse vermerkt. Weiterhin enthält der Pass Düngeempfehlungen für das kommende Gartenjahr, die auf die ganz persönliche Nährstoffsituation maßgeschneidert sind.

Die Bodenproben werden in einem fachkundigen Labor untersucht. Wer bereits über einen Düngepass verfügt, sollte diesen den Bodenproben beilegen. Denn besonders aufschlussreich wird es dann, wenn man beobachtet, wie durch besonnene Düngung der übermäßigen Nährstoffanreicherung entgegengewirkt wird. Bei weiteren Fragen steht die Kreisfachberatung für Gartenbau- und Landespflege gerne zur Verfügung, Telefon 09521/9426-21.