Nagelpilzinfektion vermeiden!

Ist das Immunsystem intakt, kann es den Erreger von Nagelpilz meist abwehren. Bestimmte Erkrankungen wie Diabetes oder Durchblutungsstörungen begünstigen allerdings eine Infektion.

Vor allem Sportler sind häufig von der lästigen Pilzinfektion betroffen, aber auch Personen mit einem geschwächten Immunsystem oder Vorerkrankungen leiden oft an Nagelpilz.

Wird die Infektion nicht behandelt, kann sich das Nagelbett entzünden und der Nagel sogar komplett ablösen. Dieser Artikel erklärt die Ursachen, Symptome und richtige Behandlung von Nagelpilz.

Ursachen für Nagelpilz

Sportler sind deutlich häufiger von Nagelpilz betroffen als inaktive Menschen. Zum einen werden die Füße beim Lauf- und Ballsport stark belastet, wodurch Blasen und kleine Hautverletzungen entstehen können. Durch Mikroverletzungen der Haut wird ein Eindringen des Pilzes begünstigt.

Zum anderen kommt es beim Sport zu einer erhöhten Schweißbildung im Fußbereich. Nagelpilz wächst, wie alle Pilze, besonders gut in warmen und feuchten Umgebungen. Viele Läufer verwenden nur ein Paar Laufschuhe, in denen sie fast täglich schwitzen. Somit ist dies oft die ideale Brutstätte für den Krankheitserreger.

Nachdem sich die Erreger an feuchten Orten festsetzen, besteht in Schwimmbädern, Umkleidekabinen und Gemeinschaftsduschen eine deutlich erhöhte Ansteckungsgefahr.

Ist das Immunsystem intakt, kann es den Erreger von Nagelpilz meist abwehren. Bestimmte Erkrankungen wie Diabetes oder Durchblutungsstörungen begünstigen allerdings eine Infektion.

Was ist Nagelpilz genau?

Die Nagelmykose ist eine Erkrankung der Finger- und Zehennägel. Die Krankheit wird in den meisten Fällen von Fadenpilzen ausgelöst. Bis zu fünf Prozent der Bevölkerung leidet unter der Infektion der Nägel. Diese sogenannten Dermatophyten ernähren sich vom Nagelgewebe und breiten sich somit auf dem Nagel aus. Ohne eine Behandlung zerstört der Pilz den betroffenen Nagel. Außerdem kann er sich auf weitere Nägel ausbreiten und Entzündungen verursachen.

Nagelpilz ist ansteckend und die Ansteckung erfolgt über zwei Wege. Man kann sich entweder über direkten Kontakt mit einer erkrankten Person anstecken, oder der Pilz wird über eine indirekte Schmierinfektion an infizierten Gegenständen, wie zum Beispiel Böden in Umkleidekabinen oder Duschen, übertragen.

So lässt sich die Pilzinfektion erkennen!

Anfangs führt die Infektion nur zu leichten Symptomen. Oftmals ist die große Zehe zuerst befallen und der Betroffene verspürt keine Schmerzen. Äußerlich lassen sich aber bereits die ersten Veränderungen wahrnehmen.

Der natürliche Glanz des Nagels geht häufig verloren und es kommt zu einer leichten Verfärbung der Nagelplatte. Im weiteren Verlauf wird der Nagel dicker und porös. Außerdem kann er sich mit der Zeit auch abspalten. Dadurch ist das Nagelbett ohne Schutz und anfällig für weitere Erkrankungen. Daneben kann ein abgelöster Nagel starke Schmerzen verursachen.

Die rechtzeitige Behandlung ist entscheidend!

Nachdem man eine Nagelbettentzündung oder Nagelablösung vermeiden möchte, sollte man rechtzeitig mit der Behandlung der Nagelmykose starten. Das Immunsystem alleine kann die Pilzinfektion nicht abwehren und somit sollte mit einer medikamentösen Therapie begonnen werden.

In der Apotheke findet man eine große Anzahl an Medikamenten gegen Nagelpilz. Anfangs ist ein wirkstoffhaltiger Nagellack oftmals die beste Wahl. Es gibt allerdings auch Cremes, die ebenfalls sehr wirksam sind. Allerdings ist die Anwendung von Lacken meist einfacher. Besonders wirksam ist die Kombination von Creme und Nagellack gegen Nagelpilz. Durch eine Creme kann der verdickte Nagel abgetragen werden und dadurch wirkt der Nagellack deutlich effektiver. Diese Medikamente sind alle verschreibungsfrei in Apotheken erhältlich.

Die Therapie von Nagelpilz ist sehr langwierig und nimmt in der Regel sechs bis zwölf Monate in Anspruch. Die lange Behandlung ist auf das langsame Nagelwachstum zurückzuführen. Die Medikamente müssen den Pilz abtöten und der Nagel muss komplett gesund nachgewachsen sein, erst dann ist die Therapie erfolgreich abgeschlossen. Wird die Behandlung zu früh beendet, breitet sich der Pilz wieder aus und man steht wieder ganz am Anfang.

Prävention von Nagelpilz

Um dem Pilz gar nicht erst die Möglichkeit zu geben sich einzunisten, sind folgende Tipps hilfreich:

  • Regelmäßiges Desinfizieren der Schuhe mit einem Hygienespray. Dadurch werden Pilzsporen abgetötet, bevor sie sich in Haut und Nägeln festsetzen können.
  • In öffentlichen Duschen, Bädern und Hotels unbedingt Badeschlappen oder Socken tragen, da dort das höchste Ansteckungsrisiko vorliegt!
  • Sportschuhe komplett trocknen lassen und eventuell ein zweites Paar Schuhe nutzen, damit der Pilz keine Möglichkeit hat im feuchten Milieu zu wachsen!

Die Autorin dieses Beitrages ist die Apothekerin Melissa Sörgel. Auf ihrem Blog stellt Melissa Sörgel regelmäßig interessante Inhalte zum Themenkomplex Hautpilz, Fußpilz, Nagelpilz und Warzen vor. Weitere Infos, und Tipps zur Selbstmedikation finden Sie direkt auf der Webseite OTC Beratung von Melissa Sörgel.