Warum der Dachs in Schweinfurt bleibt

Bei SenerTec informierte sich die FDP über innovative Kraft-Wärme-Kopplung

Politischen Besuch empfing die SenerTec Kraft-Wärme-Energiesysteme GmbH kürzlich in Schweinfurt. Hagen Fuhl, Prokurist und Leiter Normungs- und Öffentlichkeitsarbeit/ Public Affairs, führte zwei Stunden lang eine Delegation der FDP durch das Unternehmen, inklusive anschließender Diskussion über aktuelle Energie-Themen.

Zu Gast waren die Bundestagsabgeordneten Daniel Föst (Vorsitzender der FDP Bayern und baupolitischer Sprecher), Karsten Klein (Landesgruppensprecher der zwölf bayerischen FDP Abgeordneten im Bundestag), Martin Hagen (Fraktionsvorsitzender der FDP im Bayerischen Landtag) sowie Daniel Stark (lokaler Stimmkreis-Bundestagskandidat, Kreisrat und Gemeinderat in Sulzheim).

Hagen Fuhl zeigte sich höchst angetan vom Interesse der Freien Demokraten an SenerTec und an der Energieerzeugung durch Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mit dem Dachs. Der sei zwar ja nach Modell rund eine halbe Tonne schwer, dafür aber ein ressourcenschonendes und langlebiges Produkt. Etwa bis zu 1500 Maschinen baut SenerTec mit seinen 120 Mitarbeitern im Jahr, es ist daher kein Massenprodukt wie im Bereich der Photovoltaikanlagen (PV). Da die Kosten für die hochwertigen  und langlebigen Materialien gegenüber dem Arbeitsanteil beim Dachs überwiegen, sei eine Verlagerung ins Ausland auch nicht billiger. Dies antwortete Hagen Fuhl auf die Frage von Daniel Föst, ob der Dachs auch weiterhin im unterfränkischen Schweinfurt produziert werde.

Der Dachs ergänze wunderbar die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien – die Vorzüge der KWK müsse man nur nach außen deutlicher machen, weiß Fuhl. Das Produkt sorge für Stabilität und Versorgungssicherheit im Netz, daher müsse man die KWK im Bereich Mieterstrom der PV gleichsetzen, appellierte der Prokurist an die Politiker. Und bat um Entbürokratisierung und Technologieoffenheit, wie sie die FDP im Wahlprogramm stehen hat. Wichtig auch für SenerTec im Hinblick auf die Zukunft ist die Verfügbarkeit von Wasserstoff für den Dachs-Betrieb: Der müsse bezahlbar bleiben, nicht nur als „Champagner“ für die Industrie eingesetzt werden.

Auch mit Biomethan könne ein Dachs, der nicht lauter ist als ein moderner Kühlschrank, klimaneutral ein Gebäude versorgen und dabei helfen, die zunehmende Zahl an Elektroautos zuhause aufzuladen – „und  den Kohlestrom abklemmen zu können“, findet Daniel Föst Zustimmung bei SenerTec.

Bis zu 20 Volumen-Prozent Wasserstoff, eingespeist ins Erdgasnetz, könne der Dachs jetzt schon verarbeiten. Hagen Fuhls Wunsch wäre, dass zeitnah so genannte Elektrolyseure den überschüssigen Strom aus Wind- und Solarkraft verwenden, um Wasserstoff zu gewinnen, der dann wiederum die Dachse antreibt. Somit lässt sich auch im Gebäudebestand recht einfach Klimaneutralität herstellen. „Nicht der Verbrennungsmotor ist der Buhmann, sondern der verwendete Brennstoff“, weiß Fuhl und  findet den Vorschlag von Daniel Föst einfach genial, dass in Haushalten, die selbst Strom erzeugen und den Überschuss weiterreichen, die  Zähler rückwärts laufen sollen .

Anderswo sei man schon weiter: In Japan werde die Einsparung von CO2 belohnt. Oder in Haßfurt, wo Stadtwerk – Chef Norbert Zösch für Daniel Stark „ein Macher, ein Elon Musk“ sei, weil er die Vorzüge von Wasserstoff erkannt habe und ein Netz aufbaue.