Sicherer durch die dunkle Jahreszeit

Gesehen werden durch Reflektoren und helle Kleidung. Foto. Jürgen Schraudner/Stadtarchiv Bamberg

Bildungsreferent Lange wirbt für auffallende Kleidung auf Schulwegen. Wie Kinder und ältere Menschen sicherer durch die dunkle Jahreszeit kommen

Im aktuellen Teil der Schulwegserie, ein Kooperationsprojekt der Stadt Bamberg und der Verkehrserzieher der Polizei, stehen neben Kindern auch Seniorinnen und Senioren im Fokus. Denn beide Gruppen sind als Verkehrsteilnehmer besonders gefährdet.

Wie kann sich jeder im Herbst und Winter auffälliger kleiden

Als Opa Jakob und Schüler Ben um 17.30 Uhr über den Zebrastreifen gehen, sieht man – nichts. Immer wieder ist davon zu lesen, wie wichtig helle Kleidung und Reflektoren in der dunklen Jahreszeit sind.

„Im direkten Vergleich mit dem Titelbild zeigt sich der Unterschied besonders deutlich: Dunkel gekleidete Fußgänger sind für andere Verkehrsteilnehmer oft erst extrem spät zu erkennen.“ Foto Jürgen Schraudner/Stadtarchiv Bamberg

Ein Passant bleibt auch direkt stehen und spricht das Thema an. Doch wie kann sich jeder im Herbst und Winter auffälliger kleiden, um die Gefahr des Übersehen-Werdens zu verringern? Für den direkten Vergleich bekommt der sechsjährige Ben von Verkehrserzieher Klaus Fuß eine gelbe Wollmütze und eine gelbe Warnweste für Kinder. „Die meisten Schultaschen sind mittlerweile zudem mit Reflektoren ausgestattet. Und für Kinder gibt es sogar Kleidung, in die Reflektoren eingearbeitet sind“, erklärt der Polizeihauptkommissar.

Ältere Menschen bevorzugen dunkle Kleidung

Ganz anders sieht es da bei älteren Menschen aus. Das Problem: „Die meisten Seniorinnen und Senioren bevorzugen dunkle Kleidung und gedeckte Farben.“ Diese Vorliebe bediene auch der Markt, mitunter sei es für Senioren schwer, helle und auffällige Kleidung zu finden. Doch Opa Jakob ist sensibilisiert, hilft er doch selbst ehrenamtlich als Schulweghelfer an der Wunderburgschule mit. Er tauscht den braunen Hut und den dunklen Mantel gegen eine grüne Daunenjacke und eine beige Kappe, außerdem stattet er sich mit Reflektorbändern aus. Beim erneuten Gang über den Zebrastreifen leuchten der Senior und das Schulkind nun den Autos entgegen. Speziell für Senioren empfiehlt der Verkehrserzieher zusätzlich Anstecklichter. Die halten nicht nur am Fahrrad, sondern auch am Rollator. „Der Senior sieht dann einerseits den Weg, und wird andererseits auch noch viel besser von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen.“ Eine Warnweste oder Reflektorbänder sind auch schnell angezogen. „Gerade zu Beginn der dunklen Jahreszeit verzeichnen wir bei der Polizei einen Anstieg von Verkehrsunfällen mit Senioren, die übersehen wurden.“ Dies liege häufig an zu dunkler Kleidung, gepaart mit dem Denken „Wenn ich das Auto sehe, sieht mich dieses auch.“ Betrete ein älterer Mensch dann noch an einer schlecht einsehbaren Stelle die Fahrbahn, steige das Risiko weiter, erklärt Klaus Fuß.

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Welche konkreten Tipps hat er? „Überqueren Sie die Straße nach Möglichkeit nur an Überwegen einer Ampel oder auf einem Zebrastreifen.“ Wenn diese Option nicht bestehe, solle man sich eine große Lücke in der Nähe einer Straßenlaterne suchen. Und: „Warten Sie, bis das Auto tatsächlich anhält oder vorbeigefahren ist.“ Diese Ratschläge gelten natürlich für alle Fußgänger, gerade auch für den Nachwuchs beim täglichen Weg zur Schule. Bambergs Bildungsreferent und Zweiter Bürgermeister Dr. Christian Lange betont: „Unsere Kinder sollen sicher zur Schule und zurück gelangen. Dazu gehört auch, dass wir Eltern morgens genau hinschauen, ob die Kinder möglichst sicher für den Straßenverkehr ausgestattet sind.“

Auskünfte zum Thema:

STADT BAMBERG, Amt für Bürgerbeteiligung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Anna Lienhardt
Rathaus Maxplatz, Maximiliansplatz 3, 96047 Bamberg
Tel.: 0951/87-1824, Fax: 87-1960, E-Mail: anna.lienhardt@stadt.bamberg.de