Niederlage in Grafing

Symbolbild: TaniaVdB, pixabay

Im traditionellen Bayernderby gegen den TSV Grafing war am vergangenen Wochenende für die CERATONIA Volleys nichts zu holen. Derbyniederlage für Eltmanns Volleyballer. CERATONIA Volleys fehlt ohne Hopt die Durchschlagskraft.

Auch wenn man sich nach zwei schwachen Sätzen nochmal aufraffen konnte und am Ende sogar die Chance auf einen Punktgewinn hatte, macht sich der Abgang von Punktegarant Jannis Hopt wie erwartet deutlich bemerkbar. „Wir wussten, dass es im ersten Spiel ohne Jannis sehr schwer für uns wird und müssen uns jetzt auch erst einmal auf die neue Situation einstellen. Wir werden ihn nicht eins zu eins ersetzen können und müssen jetzt schauen, wie wir die Last auf mehreren Schultern verteilen können, um das Ganze als Team aufzufangen.“, weiß Trainer Marco Donat die Niederlage einzuordnen und nimmt seine verbleibenden Spieler dabei in die Verantwortung.

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Wie auch schon in den vergangenen Wochen gelang es Eltmann auch am Samstag nicht, gut ins Spiel gegen den TSV Grafing zu starten. Für Hopt startete wie schon gegen Friedrichshafen der junge Joshua Krzikalla auf der Diagonalposition. Im Mittelblock durfte sich erneut Ben Urban beweisen, der dabei seinen Mannschaftskollegen Chris Nowak vertrat, der krankheitsbedingt kurzfristig absagen musste und nicht mit nach Oberbayern gereist war. Wie auch schon gegen Gotha oder Bühl geriet das Team um Trainer Donat schnell ins Hintertreffen und musste dabei zusehen, wie das junge Grafinger Team sich Punkt für Punkt absetzte und nur wenig später nach etwas mehr als 22 Minuten den Satzball zum deutlichen 25:19 verwandelte. Auch im zweiten Satz gelang es den Gästen nicht, dem Gegner Paroli zu bieten und die Unterfranken verschliefen den Start mal so richtig, sodass man beim Stande von 0:4 bereits nach wenigen Minuten die erste Auszeit nehmen musste. Die richtigen Worte schien Trainer Donat in den dreißig Sekunden jedoch nicht gefunden zu haben. Die taktische Einwechslung von Sebastian Richter zur Mitte des Satzes trug dieses Mal leider keine Früchte und auch die Einwechslungen von Maximilian Kolbe und Bruno Simunic kurz vor Satzende konnten den Satzverlust nicht verhindern. 17:25 hieß es diesmal sogar aus Sicht der Unterfranken, die nach nicht einmal 45 Minuten Spielzeit sichtlich bedient waren. „Mit dieser Leistung gewinnst du in der Liga keinen Blumentopf. Egal ob mit Jannis oder ohne – so darfst du dich nicht präsentieren und die Leistung in den ersten beiden Sätzen war teilweise sehr enttäuschend. Wir müssen jetzt schnellstmöglich eine funktionierende Aufstellung finden und konsequent an einer Taktik arbeiten, damit jeder weiß, was er zu tun hat und wie er dem Team weiterhelfen kann.“, so Zuspieler Bruno Simunic kurz nach Ende der Partie. So ganz ohne Gegenwehr wollte sich der Tabellenzweite der Liga dann allerdings doch nicht geschlagen geben. Mit Gavra Meduric brachte Donat im dritten Satz frischen Wind in die Partie, und der Routinier sollte seinen Trainer dabei – wie immer – nicht enttäuschen. Mit guten Aufschlägen und cleveren Angriffen sorgte der Serbe dafür, dass sich Eltmann zurück ins Match kämpfte und sich dabei sogar eine recht komfortable Führung erspielen konnte.

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Trotz der zum größten Teil leeren Jahnsporthalle wurde es ab Mitte des dritten Abschnitts dann auch noch sehr hitzig und emotional. Kapitän Engel, der beim Versuch einen gegnerischen Aufschlag anzunehmen für alle klar und deutlich erkennbar, unbeabsichtigt den Ball mit der Faust in Richtung des zweiten Schiedsrichters bugsierte, sah sehr zum Erstaunen seiner Mitspieler völlig unberechtigt die rote Karte. „Ich weiß auch nicht, warum Johnny für die Situation bestraft wird. Er kann es halt einfach nicht besser und hat nur versucht, den scharfen Aufschlag zu entschärfen. In der Zeitlupe sieht das natürlich immer etwas brutaler und dramatischer aus. Wir kennen das ja vom Videobeweis beim Fußball. Wenn man da jedes Mal das Bild anhält und wieder vor- und zurückspult, kann man in fast jeder Situation Dinge hineininterpretieren, die so in Echt eigentlich ganz harmlos sind.“, verteidigt Mannschaftskollege Maximilian Kolbe die verunglückte Abwehraktion seines Mannschaftskollegen, kann sich dabei ein kleines Schmunzeln jedoch auch nicht verkneifen. Nachdem sich die Gemüter dann wieder beruhigt hatten, machten die Eltmanner da weiter, wo sie vor besagten Vorfall aufgehört hatten, zeigten eine konzentrierte Vorstellung und gewannen den Satz am Ende verdient mit 25:20.

Im vierten Satz nutzte das Team von Trainer Roth dann eine kurze Schwächephase der Eltmanner konsequent aus und konnte sich bis zur zweiten Auszeit von Trainerkollege Donat entscheidend mit 16:11 absetzen. Eine sehenswerte Aufschlagserie von Diagonalspieler Meduric kam leider etwas zu spät und auch wenn sein Team nochmal kurz am Comeback schnupperte, sorgte Grafing nur wenig später für die Entscheidung zum 3:1. „Trotz der Niederlage bin ich stolz auf die Moral meiner Jungs. Sie haben im dritten und auch nochmal in der Schlussphase des Spiels gezeigt, wie es gehen kann und wie wir auftreten müssen, wenn wir am kommenden Wochenende gegen Langen und Meisterschaftsfavoriten Ludwigsburg punkten wollen. In den nächsten Tagen gilt es jetzt, an dieser Leistung anzuknüpfen und im Training hart zu arbeiten.“, so Manager Reschke.

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Wie von Reschke angesprochen sind die CERATONIA Volleys am nächsten Wochenende dann gleich zweimal gefordert und empfangen die Teams aus Langen und Ludwigsburg. Mit der Unterstützung der heimischen Fans, die in Grafing fast die Hälfte des gesamten Publikums ausgemacht hatten, hofft man dann auf die nächsten Punkte und einen erfolgreichen Doppelspieltag. „Das letzte Mal waren es gegen Gothe fast 1000 Zuschauer, das habe ich selbst gezählt. Mal schauen, wie viele es diesmal werden.“, so Bruno Simunic, der sich auf der Heimfahrt in Richtung Eltmann ganz besonders auf den Sonntagskuchen freut und es kaum erwarten kann.