Hohe Hürde für die HEITEC VOLLEYS

Zuspieler Rafal Prokopczuk möchte gegen seinen polnischen Landmann Adam Kowalski punkten. "©Daniel Löb für HEITEC VOLLEYS"

2015 schlug der VfB Friedrichshafen dem aktuellen Serienmeister BR Volleys ein Schnippchen und wurde mal wieder Deutscher Meister.

Aber seit 2012 scheinen die Hauptstädter das Abo auf die Meisterschale gebucht zu haben und auch momentan sieht es nicht danach aus, dass ein Zahnrädchen im „clockwork orange“ blockieren könnte. „Müllabfuhr-orange“ ist die Farbe der Berliner Trikots, denn Titelsponsor ist die Berlin Recycling. Auf „grün“ dagegen steht die Ampel für Deutschlands bestes Männerteam der Volleyball Bundesliga, denn mit 8 Siegen in der Hauptrunde und 23 Punkten in der Tabelle ist man in dieser Saison noch ungeschlagen. Im gestrigen Pokal-Viertelfinale gegen den VfB Friedrichshafen machte Berlins Headcoach Cédric Enard mit seinem Team ebenfalls keine Experimente. Am heimischen Bodensee verlor der VfB das prestigeträchtige Duell glatt mit 0:3 (20:25, 21:25, 22:25) und verpasste damit die Revanche für die Supercup-Niederlage gegen Berlin im Oktober.

Eltmanns Aufschlag-Strategie: Risiko und Chance

„Berlin ist auf allen Positionen doppelt und sehr gut besetzt. Vor allem die Ausnahmespieler Sergei Grankin und Pierre Pujol halten als Zuspieler die Fäden zusammen. Was fast lässig und locker aussieht, ist internationales Spitzen-Volleyball und macht es unserem Block sehr schwer, das Spiel zu lesen.“ So die Analyse von HEITEC VOLLEYS Headcoach Marco Donat, der sich nur etwas in seine Taktik-Karten schauen lässt. Durch konzentriertes Aufschlagspiel müsse man den haushohen Favoriten unter Druck setzen, so dass die Berliner Zuspielwunder nicht allzu sehr zaubern könnten. „Dann kann sich unser Block-Feldabwehr-Komplex Chancen erarbeiten und wir können durch großen Kampf das Spiel offen gestalten.“ Natürlich weiß Donat, dass diese Vorgabe zum Ritt auf der Rasierklinge werden kann: Überspannen seine Spieler den Bogen und riskieren zu viel, dann häufen sich die Aufschlagfehler und die Eltmanner kommen nicht ins Spiel. Sind die Services aber eher „eingeworfene Bälle“, wird Berlin sie postwendend ins Feld der Mainfranken zurückhämmern.

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Polnische Rivalen und Basketball-Unterstützung

Für die Verwertung der fränkischen Aufschläge könnte der polnische Libero Adam Kowalski verantwortlich zeichnen, sofern er sich gegen den ersten Libero Julian Zenger bei Berlin durchsetzen kann. Kowalski ist wie HEITEC VOLLEYS Zuspieler Rafal Prokopczuk ein Spieler, der Spielzeiten und Gelegenheiten benötigt, um sich zu entwickeln. Beide haben sich daher für den Weg in die Volleyball Bundesliga entschieden, wobei Prokopczuk mit gerade mal 20 Jahren wie sein Außenangreifer-Kollege Jonas Sagstetter der jüngste Wahl-Franken im HEITEC VOLLEYS Team ist. Dass die Aufgabe am Wochenende schwer wird, darüber ist sich der Pole im Klaren, Aufgeben sei aber keine Haltung. „Ich erwarte ein ziemlich schweres Spiel, denn Berlin ist die n°1 in der Liga. Da müssen wir uns schon mächtig strecken, um uns teuer zu verkaufen. Wir wollen als Team bis zum Ende kämpfen und bauen darauf, dass die Fans uns lautstark pushen werden.“ Letzteres ist das Ziel des Brose Bamberg Fanclubs: die Hardcore-Fans der Bamberger Basketballer haben sich mit gut 50 Fans, Trommeln und Tröten angekündigt. Ronni Arendt von der Vorstandschaft sieht das als nachbarschaftliche Hilfe in der gemeinsamen Spielstätte der Brose Arena: „Natürlich brauchen die Volleyballer ein bisschen Anlaufzeit, um sich bei den Heimspielen noch besser darzustellen. Und ganz besonders brauchen sie am Sonntag unsere tatkräftige und lautstarke Unterstützung. Unsere Mitglieder sind herzlich eingeladen, um sich zahlreich an dieser Aktion zu beteiligen.“ wirbt sie im Kreis der Basketballer-Hochburg für die neuen Kollegen aus Eltmann.