Eltmann am Bodensee gleich zweimal gefordert.
CERATONIA Volleys treffen auf Mimmenhausen und Friedrichshafen.
Nach dem emotionalen Heimsieg am vergangenen Wochenende laufen die logistischen und sportlichen Planungen für die bevorstehenden Herkulesaufgaben in Eltmann bereits auf Hochtouren. Einigen Spielern steckt das anstrengende Spiel gegen Mühldorf wortwörtlich noch in den Knochen und gerade vor einem Doppelspieltag gilt es nun, die Kräfte entsprechend einzuteilen, um in beiden Partien wieder Höchstleistungen zeigen zu können. „Mir tut mein Knie weh“, beschwert sich Jason Lieb wehleidig am Dienstagabend noch am Telefon. „Ich will lieber zuhause in meinem Bett schlafen.“, zeigt sich MVP Tobias Werner etwas unzufrieden mit der Spieltagsansetzung und auch Kapitän Johannes Engel ist sich der organisatorischen Challenge durchaus bewusst. „Ich weiß immer gar nicht so recht, wie ich mein ganzen Hausstand für zwei Tage in den Bus bekommen soll. Ich lege großen Wert auf eine professionelle Spieltagsvorbereitung, die nicht nur einen gesunden Schlaf, sondern auch eine gewisse
Ernährungsroutine beinhaltet. Auswärts zu schlafen UND zu essen, ist für mich daher Gift.“, so der Kapitän.
Für eine Person geht es an diesem Wochenende aber endlich mal wieder zurück in die Heimat. „Das Bübla vom Bodensee“, wie man Jannis Hopt in seiner Heimat gerne mal nennt, freut sich nicht nur auf das sportliche Wiedersehen mit ehemaligen Weggefährten, sondern ganz besonders auf etwas, auf das viele seiner Mitspieler am Wochenende verzichten müssen – sein eigenes Bett. „Ich schlafe vor den anderen Spieltagen natürlich auch vorzüglich und will und kann mich auch in keinster Art und Weise beschweren. Daheim bei Mama zu schlafen und mit dem eigenen Löffel zu essen, ist dann aber natürlich nochmal etwas ganz anderes. Dieses Mal darf ich sogar einen Freund mitbringen hat mir Mama versprochen und das macht dann natürlich ganz besonders viel Spaß.“, so Hopt, der das Geheimnis, wer denn der glückliche
Mitspieler sein wird, noch nicht lüften wollte.
Blickt man auf das Spiel gegen den TSV Mimmenhausen, weckt das in Eltmann natürlich sofort schlechte Erinnerungen und die vermeidbare Niederlage aus dem Vorjahr ist sofort wieder präsent. Unglücklich, aber nicht unverdient hatte man zu Beginn der vergangenen Saison damals noch mit 1:3 unter „Coach“ Jende das deutliche Nachsehen. „Das waren harte Zeiten damals. Wir waren quasi auf uns allein gestellt. Das war brutal und ich erinnere mich nur ungerne zurück an diese Zeit.“, sucht
Mittelblocker Melf Urban verzweifelt und ratlos nach den richtigen Worten für das Drama, das sich damals auf der Trainerbank des Aufsteigers abgespielt hatte. Nun hat sich in Unterfranken jedoch einiges geändert und der neue, alte, neue, alte, neue Coach Christian Kranz gibt sein gefühlt zehntes Comeback an der Seitenlinie der CERATONIA Volleys.
Voller Tatendrang und bis in die Haarspitzen motiviert, bereitet der Würzburger den noch ungeschlagenen Aufsteiger des Vorjahrs daher unter der Woche auf die bevorstehenden Aufgaben vor und vertritt dabei Mastermind Marco Donat, der noch immer krankheitsbedingt ausfällt. „Langsam kenne ich die Jungs und
weiß daher, auf was es ankommt. Wir müssen uns die Kräfte gut einteilen und uns gegenseitig unterstützen. Wir wissen, dass es ein anstrengendes Wochenende wird und ich hoffe, dass ich durch meine motivierende und emotionale Kommunikation im Training und der Kabine die letzten Prozente aus den Spielern herauskitzeln kann.“, ist sich Kranz seiner persönlichen Stärken bewusst.
Im Vergleich zum letzten Jahr trifft man in dieser Saison zuerst auf Mimmenhausen, ehe man einen Tag später dann bei den Youngsters aus Friedrichshafen gefordert ist. Ob das ein Vor- oder Nachteil ist, ist nach den ersten Spielen der Hinrunde momentan nur sehr schwer zu sagen. Zwar hat das Team von Trainer Pampel mit fünf Punkten aktuell drei Punkte mehr als Friedrichshafen auf dem Konto, konnte das direkte Aufeinandertreffen aber auch nur denkbar knapp mit 3:2 im Tie-Break für sich entscheiden. Somit sollte es für den Tabellendritten aus Eltmann, der am zweiten Spieltag mit einem Auswärtssieg beim Titelfavoriten und Tabellenneunten aus Ludwigsburg für Furore sorgte, keine große Rolle spielen, in welcher Reihenfolge die Spiele angesetzt worden sind.
Sportlich ist die Marschroute bei den Eltmanner klar vorgegeben. „Wir fahren an den Bodensee, um Zählbares mit nach Hause zu nehmen und möchten uns natürlich auch für die Niederlage aus dem Vorjahr revanchieren. Wenn wir dann mit ein paar Punkten zurückfahren, können wir mal ein erstes Fazit ziehen und schauen, wo die Reise in diesem Jahr denn hingehen soll.“, so Manager Reschke, der zudem eindringlich davor warnt, die zwei kommenden Gegner in irgendeiner Art und Weise zu unterschätzen.
So richtig ernst wird es für die CERATONIA Volleys am Samstag um 19:00 Uhr im Bildungszentrum Salem, welches unabhängig von den sportlichen Aspekten für viele der Spieler auch so bestimmt mal eine Reise wert wäre. Nach einer hoffentlich angenehmen Übernachtung am Bodensee trifft man dann zum Abschluss des Spieltags am Sonntag um 16:00 Uhr auf die Youngsters aus Friedrichshafen. „Bei all den Strapazen ist es natürlich auch mal wieder schön, ein Wochenende mit den Jungs zu verbringen und das Mannschaftsgefüge zu stärken. Besonders einfach macht es uns hierbei ja auch noch Felix, der den Spieltag und das Wochenende in den letzten Wochen akribisch geplant hat, was leider dazu geführt hat, dass wir uns am Samstag wohl oder übel noch während der Morgendämmerung auf den Weg machen werden, um rechtzeitig in Salem anzukommen.“, freut sich Melf Urban schon jetzt auf seinen Morgenspaziergang.