Ausbildung der Zukunft

Arbeitsschritte an einer Lichterwand können Auszubildende im Kfz-Handwerk per Augmented Reality am Tablet durchführen. Die einzelnen Lernmodule dafür wurden im Projekt „ARihA“ mit den Projektpartnern TeamViewer und Ametek Lernsoftware umgesetzt. Foto: Nadine Heß

Eine höhere Lernmotivation und gesteigerte Arbeitssicherheit durch digitale Technik – diese und weitere Ziele setzte sich das Projekt „Augmented Reality in der handwerklichen Ausbildung (ARihA)“ der Handwerkskammer für Unterfranken. Die Ergebnisse des Projekts, das im Bildungszentrum Schweinfurt angesiedelt war, zeigen, dass sich der Einsatz der neuen Technologien für die Ausbildung im Handwerk in vielerlei Hinsicht lohnt. Aufbauend darauf findet im Herbst die erste Schulung für externe Ausbilder zur Augmented Reality-Technologie in Schweinfurt statt.

Seit Anfang 2021 führte die Handwerkskammer für Unterfranken in ihrem Bildungszentrum Schweinfurt das Projekt „Augmented Reality in der handwerklichen Ausbildung (ARihA)“ durch. Nach Beendigung der Projektphase präsentierte Projektleiter und Bildungsstättenleiter Thomas Planer die Ergebnisse und hob dabei hervor: „Augmented Reality ermöglicht neue digitale Formen des Lehrens und Lernens und verknüpft diese mit der für das Handwerk unabdingbaren Handlungsorientierung. So können wir die Digitalisierung in der Ausbildung für alle Beteiligten gewinnbringend vorantreiben.“ Während der Projektlaufzeit wurden Augmented Reality(AR)-Lernmodule für die Bereiche KFZ-Technik, Metallbautechnik sowie Elektrotechnik entwickelt und ihre Anwendung in der überbetrieblichen Ausbildung in Schweinfurt mit Holo-Lens-Brillen und Tablets getestet. Anschließend erfolgte eine Evaluation auf Basis eines gemeinsam mit der Fachhochschule Münster entwickelten wissenschaftlich-fundierten methodisch-didaktischen Konzepts.

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Die Ergebnisse zeigen, dass sich durch den Einsatz der AR-Technologie in der Ausbildung verschiedene Verbesserungen im Lernprozess bei den Auszubildenden erreichen lassen, wie zum Beispiel eine Steigerung der Lernmotivation. Mithilfe der Technik können zudem das eigene Lerntempo individuell gestaltet und Berührungsängste bei gefährlichen Arbeiten abgebaut werden. Denn durch die AR-Technologie wird ein „virtueller Zwilling“ eines Arbeitsobjekts in das reale Bild projiziert. So können Auszubildende zum Beispiel gefahrengeneigte Arbeiten ohne Risiko solange trainieren, bis die erforderliche Sicherheit für die Arbeit am realen Objekt erreicht ist. Auch auf Seite der Ausbilder waren die Rückmeldungen positiv; das Projekt stärkte bei ihnen die Offenheit gegenüber neuen Technologien.

Train-the-Trainer-Konzept entwickelt

Auch wenn die Laufzeit des vom Bundesinstitut für Berufsbildung geförderten Projekts nun beendet ist, wird in Schweinfurt weiter mit den Ergebnissen gearbeitet. Im Oktober 2023 gibt es eine erste Schulung für interessierte Ausbilderinnen und Ausbilder aus anderen Bildungszentren. Ziel dieses Train-the-Trainer-Konzepts ist es, weitere Personen zu befähigen, die AR-Technologie in überbetrieblichen Ausbildungskursen einzuführen und selbst neue, einfache Lernszenarien zu erstellen und umzusetzen.

Mehr Infos unter www.projekt-ariha.de