Mit Telefonpartnern gegen die Einsamkeit

Foto: Ramona Nürnberger (l.) von der Fachstelle für Senioren und Menschen mit Behinderung ist Ansprechpartnerin für das Telefonpartner-Angebot. Linda Denner (r.) vom Netzwerk Ehrenamt stellte den Kontakt zu den Ehrenamtlichen her. (c)Mohr, bearb. Steinmüller

Rhön-Grabfeld verbindet: Mit Telefonpartnern gegen die Einsamkeit. Die Fachstelle für Senioren und Menschen mit Behinderung vermittelt Gesprächspartner.

Die Aufforderung „Bleibt zuhause!“ gilt für alle Bürgerinnen und Bürger auch in unserem Landkreis. Gerade ältere Menschen, die als Risikogruppe zählen, haben durch die einschränkenden Maßnahmen derzeit sehr wenige soziale Kontakte. Begegnungen mit Freunden und Besuche von Familienangehörigen sind nur eingeschränkt möglich, örtliche Seniorennachmittage und Veranstaltungen sind abgesagt. Auch bei pflegebedürftigen Menschen in den Alten- und Pflegeheimen hinterlässt das Besuchsverbot und die Absage von Gruppenangeboten eine Lücke.

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Die Corona-Krise macht das Leben für viele Seniorinnen und Senioren im Landkreis und in den Alten- und Pflegeheimen herausfordernder und einsamer. Diese Situation wird voraussichtlich, trotz der Lockerungen, noch eine Weile andauern. Telefongespräche bieten gerade jetzt die Möglichkeit, soziale Kontakte zu pflegen, sich auszutauschen und Einblicke über das unmittelbare eigene Lebensumfeld hinaus zu bekommen.

Aus diesem Grund starten die Fachstelle für Senioren und Menschen mit Behinderung und das Netzwerk Ehrenamt vom Landratsamt Rhön-Grabfeld ein Unterstützungsangebot, bei dem ehrenamtliche Telefonpartner als Gesprächspartner vermittelt werden. Das Angebot richtet sich an Seniorinnen und Senioren aus dem Landkreis und Bewohnerinnen und Bewohner der Alten- und Pflegeheime, die das Gefühl des Alleinseins – wegen der derzeitigen Situation oder ganz allgemein in ihrem Alltag – mit sich tragen.

Die Idee der Telefonpartner

Interessierte Seniorinnen und Senioren können sich telefonisch bei der Fachstelle für Senioren und Menschen mit Behinderung anmelden. Die Fachstelle vermittelt den Kontakt daraufhin an einen ehrenamtlichen Telefonpartner. Lediglich Name und Telefonnummer, keine weiteren personenbezogenen Daten, werden weitergereicht. Ziel ist es, über einen längeren Zeitraum mit dem gleichen Gesprächspartner in Kontakt zu bleiben. Die Telefonpartner können individuell Telefontermine vereinbaren. Die Fachstelle empfiehlt ein bis zwei Gespräche pro Woche.

Die Telefonpartner stellen vor allem eines zur Verfügung: die Zeit, sich zu unterhalten. Bei den vertraulichen und verlässlichen Telefongesprächen können verschiedenste Themen zur Sprache kommen: Alltägliches, gemeinsame Interessen und Hobbies genauso wie die aktuellen Fragen und Probleme jedes Einzelnen in der Corona-Krise. Worüber genau die beiden Gesprächspartner am Telefon sprechen, liegt in ihren Händen.

Als Telefonpartner werden Personen gewonnen, die bereits als Ehrenamtliche in Rhön-Grabfeld aktiv sind. Der Behindertenbeauftragte Alois Gensler und die Seniorenbeauftragte Gabriele Gröschel aus dem Landkreis gehen mit gutem Beispiel voran und sicherten ihr Engagement als Telefonpartner bereits zu.

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Einsamkeit kann mit vielen Gefühlen wie Trauer, Abgeschiedenheit und Verzweiflung verbunden sein. Dazu kommt oft die eigene Scham. Das neue Telefonpartner-Angebot im Landkreis hilft gegen die Einsamkeit und Betroffene sollten nicht zögern, es zu nutzen. Eltern, Großeltern, Freunde, Nachbarn oder Bekannte, die Interesse an einem weiteren wöchentlichen Kontakt haben könnten, dürfen gerne informiert werden.

Interessierte können sich bei Ramona Nürnberger von der Fachstelle für Senioren und Menschen mit Behinderung unter der Telefonnummer 09771 / 94 – 434 melden (Montag bis Donnerstag 09:00-13:00; Frau Nürnberger ruft gerne zurück, wenn eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen wird). Das Angebot gilt ab sofort und ist kostenfrei.