Schwierige Situation für den Schwimmclub Haßberge

Yannick Lepère. Pixabay

Die Schließung des Hallenbads in Zeil trifft die SC Schwimmer hart

„Es sind gerade unsere Kleinsten, unsere Wettkampfmannschaft, aber auch die Aquafitness-Kursteilnehmer, die unter der Schließung leiden müssen“, beklagt der Vorsitzende des Schwimmclubs Haßberge Julian Müller. Nach Angaben des Vereins fehlen zukünftig mindestens 12 Stunden pro Woche, nachdem das Zeiler Hallenbad jetzt geschlossen hat. Die Zeiten für den Breitensport könnten weitestgehend über die Welle in Haßfurt abgefedert werden. 

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Bisher Trainingszeiten an 6 Tagen in der Woche

Für die Wettkampfabteilung sieht es da schon schlechter aus. „Unsere Wettkampfschwimmer sind darauf angewiesen, regelmäßig zu trainieren“, so Müller. Bisher konnten den Schwimmern Trainingszeiten an sechs Tagen pro Woche ermöglicht werden, diese Zeiten müssen zukünftig auf drei Trainings pro Woche halbiert werden. „Unter diesen Umständen wird es schwer unser aktuell hervorragendes Niveau zu halten“, meint Müller weiter und erinnert an die diesjährige Teilnahme von drei Schwimmern bei der Süddeutschen Meisterschaft, einem Teilnehmer bei der deutschen Meisterschaft und der Qualifikation von Martin Falk für die Ironman Weltmeisterschaft im Oktober diesen Jahres.

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Angebote für Aquafitness müssen drastisch gekürzt oder sogar eingestellt werden

Probleme gibt es auch bei der Weiterführung der Aquafitnesskurse, hier sind ca. 50 überwiegend ältere Teilnehmer betroffen. Der Vereinsvorsitzende erklärt, dass der Bedarf an Stunden nicht von den umliegenden Bädern gedeckt werden kann. Auch die VHS und die Rheuma-Liga müssen ihr Angebot wahrscheinlich kürzen oder ganz einstellen. „Für viele Teilnehmer war die Aquafitness die einzige Möglichkeit noch Sport zu treiben“, ergänzt die Trainerin Andrea Zehnder. 

Der Nichtschwimmer Anteil wird weiter steigen

Am schlimmsten trifft es allerdings die Kinder. Die Schwimmkurse, die über Jahrzehnte erfolgreich in Zeil durchgeführt wurden, werden zukünftig wegfallen. Das Problem der Nichtschwimmer wird immer größer, fast die Hälfte aller Kinder auf weiterführenden Schulen können nicht sicher schwimmen. In der Schule sind viele Lehrer mit der Anzahl der Schüler überfordert, Schwimmenlernen ist in Schulen daher kaum möglich. „Gerade in einer Region wie dem Maintal, mit dem Main und den vielen Baggerseen, ist die Schwimmfähigkeit eine überlebenswichtige Kenntnis“, beteuert Julian Müller.

Schnelle Lösungen sind nicht in Sicht

Der Verein kritisiert in seiner Pressemitteilung, dass die Bereitwilligkeit der Lokalpolitiker schnell Lösungen zu finden, in der Öffentlichkeit nicht ankommt. Wenn aktuell Aktivitäten stattfänden, müsse die Öffentlichkeit darüber Informiert werden. „Aktuell entsteht leider der Eindruck von Stillstand“, so der Vorsitzende. Es müssten  unverzüglich die Weichen für ein neues Hallenbad gestellt werden. Die Finanzierung und ein Konzept müssten erstellt und veröffentlicht werden. „Es ist seit fast eineinhalb Jahren klar, dass das Hallenbad in Zeil geschlossen wird. Es wird Zeit, dass Lösungen auf den Tisch kommen und umgesetzt werden!“, fasst Müller zusammen und ergänzt:“ Wir haben uns als Schwimmclub von Anfang an bereit erklärt, an einer Lösung mitzuwirken.“ Leider sei dafür anscheinend kein Bedarf, bedauert er. Der SC Haßberge hofft auf eine baldige Umsetzung eines neuen Bades, da man für den Neubau nochmal einige Jahre rechnen müsse.