Politik dates Jugendarbeit

Spannende Gespräche und interessante Ideen ergab „Politik dates Jugendarbeit“ im Rhön-Gymnasium Bad Neustadt. Stellvertretend für alle Teilnehmenden sind auf dem Bild vertreten (v. l. n. r.): Julia Bergmann (KJR-Vorstand), Frank Helmerich (Freie Wähler), Tina Vierheilig (KJR-stv.-Vorsitzende), Felix Fröhner (KJR-Vorstand), Mona Voll (KJR-Geschäftsführerin), Franziska Zeis (KJR-Vorstand) (Foto: Bettina Wagner)

Wie steht es um die Jugendarbeit im Landkreis Rhön-Grabfeld? Welche Herausforderungen gilt es zu meistern? Welche neuen Themen haben sich entwickelt und wo brauchen und wollen Kinder und Jugendliche bestimmte unterstützende Angebote? Welche Rolle kann die Kommunalpolitik hier spielen?

Unter dem Motto „Politik dates Jugendarbeit“ hat der Kreisjugendring Rhön-Grabfeld nach dreijähriger Pause Politikerinnen und Politiker wieder eingeladen um sich gemeinsam mit ihnen und ehrenamtlich Engagierten aus der Jugendverbandsarbeit genau über solche Fragen auszutauschen. Rund 20 Vertreterinnen und Vertreter der hiesigen Vereine, Verbände sowie der Kreistagsfraktionen CSU, Freie Wähler, Bündnis 90/Die Grünen, SPD und WI KÖN waren der Einladung in das Rhön-Gymnasium Bad Neustadt gefolgt.

Der Kreisjugendring informierte zunächst über die aktuelle Situation der Jugendverbände, die noch immer mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen haben. Während der Hochphase war teilweise kein direkter Kontakt mit den einzelnen Verbänden und Vereinen sowie den Kindern und Jugendlichen möglich. Die Folgen: Mitgliederschwund in den Jugendverbänden und von Ehrenamtlichen; Räumlichkeiten gingen verloren; Veranstaltungen und Sitzungen mussten ausfallen; parallel stieg der Rede-, Ablenkungs- und Beratungsbedarf der jungen Generation, die sich Sorgen und Gedanken über die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie Klima-, Energie und Ukrainekrise machen. Schnell war allen Teilnehmenden klar, dass hier eine Schere aufgeht, die es schnellstmöglich zu schließen gilt.

Es braucht in den Kommunen Anlaufstellen für Kinder und Jugendliche um das soziale Miteinander aktiv leben zu können. Hierfür ist vor allem ehrenamtliches Engagement entscheidend. Die Tendenz der Generation Z geht allerdings weg von einer festen Mitgliedschaft, dafür hin zu projekt- oder themenbezogenem Engagement. Kommunale Jugendbeauftragte und engagierte Vereinsmitglieder können hier als Vorbild und Bindeglied dienen – auch bei der Inklusion und Teilhabe ukrainischer Flüchtlingskinder und –jugendlicher in den Kommunen.

Die Vereine und Verbände hatten auch eine Wunschliste auf ihr Date mit der Politik mitgebracht: Der ÖPNV soll für den Schulweg möglichst kostenfrei sein und so ausgebaut werden, dass das eigene Fahrzeug aus Klimaschutz- und Sicherheitsgründen zuhause bleiben kann. Auch über erweiterte Zuschussmöglichkeiten für die Jugendarbeit wurde gesprochen, vor allem, da die Energiekrise voraussichtlich auch die Kosten für Jugendarbeit steigern wird.

Ein intensiver Abend mit viel Input, spannenden Diskussionen und vielfältigen Ideen, wie die Jugendverbandsarbeit im Landkreis Rhön-Grabfeld zukünftig unterstützt und weiter ausgebaut werden kann, ging nach rund drei Stunden zu Ende. Fazit: Gemeinsam wollen Politik und Jugendarbeit die Herausforderungen angehen.