Viele Anregungen für den Radverkehr im Coburger Land

Die Kommission der AGFK machte sich gemeinsam mit Vertretern des Coburger Lands ein Bild von der Fahrradfreundlichkeit in der Region (von links): Jürgen Alt (Leiter Fachbereich Tiefbau am Landratsamt Coburg), Johannes Ziegler (StMB), Coburgs Landrat Sebastian Straubel, Dennis Flach (ARGE ÖPNV), Birgit Zehetmaier (StMB) und Marita Nehring (ARGE ÖPNV). Foto: Corinna Rösler, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Auf dem Weg zur „fahrradfreundlichen Kommune“ muss im Coburger Land, bildlich gesprochen, noch etwas in die Pedale getreten werden.

Das ergab die Hauptbereisung durch eine Kommission der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK) am Dienstag. „Wir haben viel Positives gesehen und erlebt“, so das Resümee von Johannes Ziegler, Baudirektor beim Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr (StMB), nachdem die Kommission, die neben ihm noch aus Birgit Zehetmaier (StMB) und Klaus Helgert vom ADFC-Landesverband Bayern bestand, sich ein Bild von den Radwegen im Coburger Land gemacht hatte.

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Marita Nehring, Leiterin der Arbeitsgemeinschaft ÖPNV für Stadt und Landkreis Coburg, hat der Kommission am Vormittag zunächst in einer Präsentation vorgestellt, welche fahrradfreundlichen Kriterien der Landkreis bereits erfüllt. Anschließend machte sich die Kommission – gemeinsam mit Marita Nehring, Dennis Flach (beide Arbeitsgemeinschaft ÖPNV), Jürgen Alt, Leiter des Fachbereichs Tiefbau am Landratsamt, sowie Landrat Sebastian Straubel – ein Bild von den Gegebenheiten für Fahrradfahrer im Coburger Land. Und wie ginge das besser als auf dem Rad? Also ging es mit dem Pedelec von Niederfüllbach über Meschenbach, Untersiemau, Buchenrod und Rossach Richtung Itzgrund.

Positiv aufgefallen ist der Kommission, neben der „gut aufbereiteten“ Präsentation, insbesondere die intensive und auch grenzübergreifende Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen, wobei der Landkreis Coburg vor allem die koordinierende Rolle einnehme. Auch die Beschilderung sei auf einem guten Niveau. Hervorgehoben wurde darüber hinaus die fachliche Kompetenz aller am Radverkehr beteiligten Fachleute im Landkreis Coburg sowie die vielen fahrradfreundlichen Veranstaltungen, wie beispielsweise das Stadtradeln, oder die kostenlose Mitnahme der Fahrräder in den Bussen.

Dennoch gab die Kommission dem Landkreis auch einige Handlungsempfehlungen mit auf den Weg, mit denen man die Zertifizierung zur „fahrradfreundlichen Kommune“ bis September 2021 erreichen könne. Dazu zählt insbesondere die Benennung eines Radverkehrsbeauftragten: „Für das bestehende Personal in der Arbeitsgemeinschaft ÖPNV sind die Aufgaben einfach zu viel. Das kann man nicht alles gleichzeitig bewältigen“, so Johannes Ziegler. Das Erstellen eines umfassenden Radverkehrskonzeptes, was der Landkreis Coburg bereist angeht, unterstützt die Kommission: „Es gilt, die Elemente, die bereits vorhanden sind, in ein Konzept zu gießen, Ziele zu definieren, Maßnahmen zu beschreiben und zu priorisieren und dieses Konzept dann durch einen Beschluss politisch standfest zu machen“, erläuterte Ziegler weiter. „Wir sind uns bewusst, dass die Kriterien für die Zertifizierung anspruchsvoll sind“, so Ziegler. Dennoch zeigte er sich zuversichtlich, dass der Landkreis Coburg als fahrradfreundlich zertifiziert werden kann, wenn die genannten Handlungsempfehlungen umgesetzt werden.

Landrat Sebastian Straubel bedankte sich bei der Kommission für genau diese „hilfreichen Tipps und Anregungen. Wir haben heute für unsere weiteren Planungen in Sachen Fahrradfreundlichkeit viele Hinweise mitbekommen und aufgenommen.“ Man nehme diese als Ansporn für weitere Überlegungen. „Maßnahmen müssen natürlich von Menschen umgesetzt werden, so Straubel. Im Coburger Land habe man mit Marita Nehring, Dennis Flach, Jürgen Alt und Matthias Nowak bereits sehr gutes Fachpersonal, „das Ergebnis heute führt uns aber auch vor Augen, dass noch so viel zu tun ist und dass wir uns nochmals über die personellen Ressourcen unterhalten müssen“.

Und auch, wenn der Landkreis Coburg noch einige kleinere wie größere Aufgaben auf dem Weg zur „fahrradfreundlichen Kommune“ zu bewältigen hat, stimmte die Kommission Landrat Straubel bei seinem Fazit zu:  „Das heißt nicht, dass es sich nicht lohnt im Coburger Land zu radeln – im Gegenteil: Es gibt viele schöne Ecken, die auch mit Fahrrad erkundet werden können.“ Und eben deshalb wolle man jetzt für den gewissen Standard sorgen.