Naturschutzwacht wieder voll besetzt

Hans-Peter Beck ist ab Juni als ehrenamtlicher Naturschutzwächter im Auftrag des Land-ratsamtes Haßberge unterwegs. Foto: Moni Göhr - Landratsamt Haßberge

Hans-Peter Beck ist ab Juni als ehrenamtlicher Naturschutzwächter im Auftrag des Landratsamtes Haßberge unterwegs. Er leistet somit einen wertvollen Beitrag zum Schutz der heimischen Tier- und Pflanzenwelt.

Die untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Haßberge hat mit Hans-Peter Beck (Ebelsbach) einen neuen Naturschutzwächter gewonnen. Der Naturbegeisterte sammelte bereits in der Vergangenheit wertvolle Erfahrungen in Sachen Naturschutzarbeit durch seine Tätigkeit beim Haßbergverein. Nach erfolgreicher Absolvierung der Naturschutzwächter-Ausbildung an der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) in Laufen ist Hans-Peter Beck nun ab Juni offiziell als Naturschutzwächter im Dienst und zuständig für den Dienstbezirk IV, der die Bereiche der Gemeinden Sand am Main, Ebelsbach, Kirchlauter, Breitbrunn, Stettfeld und der Stadt Zeil am Main umfasst.

Regierungsrat David Filberich, Abteilungsleiter für den Bereich Bau und Umwelt am Landratsamt Haßberge, überreichte dem neuen Naturschutzwächter im Beisein von Martin Förster und Ramona Hauck von der unteren Naturschutzbehörde die Bestellungsurkunde und bedankte sich für das Engagement und die Einsatzbereitschaft.  „Ich freue mich schon sehr auf meinen neuen Tätigkeitsbereich und der Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde. Allein die Naturschutzwächter-Ausbildung war schon ein tolles und interessantes Erlebnis. Die Vorfreude ist groß.“, sagt Hans-Peter Beck.

Die untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Haßberge wird bereits seit 1982 durch ehrenamtliche Naturschutzwächter unterstützt. Die Naturschutzwacht stellt eine wertvolle Hilfe der unteren Naturschutzbehörde dar, indem die Mitglieder direkt vor Ort in der freien Natur für Aufklärung, Beratung und Information sorgen. Durch ihre Arbeit sollen die Naturschutzwächter in erster Linie Verständnis für die jeweiligen Naturschutzmaßnahmen wecken, ein Bewusstsein für einen rücksichtsvollen Umgang mit der Natur schaffen und für die Einhaltung der Naturschutzgesetze sorgen. Das erfordert oftmals sehr viel Verhandlungsgeschick und eine gute Kommunikationsfähigkeit.

Um die besonders sensiblen und schutzwürdigen Bereiche zu schützen, gehen die Naturschutzwächter auf ihren Streifengängen regelmäßig Naturschutzgebiete, Naturdenkmale und Landschaftsschutzgebiete ab. Denn vor allem hier gelten zahlreiche Einschränkungen, um die heimische Tier- und Pflanzenwelt vor äußeren Einwirkungen zu schützen. Schwerpunkte bilden beispielsweise auch die Freizeitaktivitäten während der Sommermonate im Bereich der ausgewiesenen Schutzgebiete. Die Naturschutzwacht erstattet der unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt regelmäßig Bericht. Vor allem schwerwiegendere Beeinträchtigungen der Natur können so anschließend auch von behördlicher Seite aus weiter verfolgt werden. Dazu gehören zum Beispiel Schwarzbauten, Aufschüttungen und wilde Müllablagerungen. Naturschutzwächter haben jedoch auch selbst einige hoheitliche Befugnisse und sind z. B. befugt, Personalien aufzunehmen oder Platzverweise zu erteilen.

Die Naturschutzwächter kontrollieren ihre Bezirke monatlich zwischen 15 und 20 Stunden und halten ihre Beobachtungen in sogenannten Streifenberichten fest. Sie sind ausschließlich ehrenamtlich und in ihrer Freizeit tätig. Für ihren Zeit- und Fahraufwand erhalten sie eine pauschale Aufwandsentschädigung.

Wie werde ich Mitglied der Naturschutzwacht?

Die untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Haßberge hat den Landkreis Haßberge in insgesamt fünf Dienstbezirke aufgeteilt. Es gibt somit fünf Naturschutzwächterstellen im Landkreis, wovon nun wieder alle besetzt sind. Sobald eine Stelle wieder neu besetzt werden muss, wird die betreffende Stelle vom Landratsamt Haßberge ausgeschrieben. Interessierte, die sich in der Naturschutzwacht engagieren wollen, können sich dann an die untere Naturschutzbehörde wenden. Wurde schließlich eine Bewerberin oder ein Bewerber ausgewählt, gilt es dann die Ausbildung an der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege in Laufen/Salzach zu absolvieren. Dort erhalten die zukünftigen Angehörigen der Naturschutzwacht eine intensive Ausbildung und Fortbildung, um für ihre umfassenden Aufgaben gut gerüstet zu sein. In einem Prüfungsgespräch stellen sie ihre fachliche und menschliche Eignung für diese Tätigkeit schließlich unter Beweis. Nach Abschluss der Ausbildung wird das neue Naturschutzwachtmitglied dann vorerst für ein Jahr berufen und erhält Urkunde, Ausweis und Abzeichen. Bei beidseitigem Einverständnis ist eine Fortsetzung der Tätigkeit natürlich möglich.

Aufgaben der Naturschutzwacht

Die Naturschutzwacht arbeitet

– ehrenamtlich für die untere Naturschutzbehörde am Landratsamt,

– klärt auf,

– berät Bürgerinnen und Bürger,

– ist Bindeglied zwischen Bevölkerung und Verwaltung,

– vermittelt Zusammenhänge in der Natur,

– fördert das Verständnis für Naturschutz und Landschaftspflege,

– erfasst und meldet den Behörden Veränderungen und Verstöße in der Natur,

– beteiligt sich an Artenschutz- und Landschaftspflegemaßnahmen.

Ehrenamtliche Mitarbeiter der unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Haßberge

Neben den fünf Naturschutzwächtern (Wolfgang Lappe, Eberhard Hahn, Matthias Kernchen, Hans-Peter Beck, Karl Fischbach) erhält das Landratsamt Haßberge außerdem noch Unterstützung von zwei ehrenamtlichen Biberberatern (Wolfgang Lappe und Winfried Seufert) und zwei Wespen- und Hornissenberatern (Uwe Hegenbart und Andreas Gagel).