Millimeterarbeit in Hausen

Zur Vorbereitung auf die nächste Großbaustelle lud die Gemeinde Schonungen zu einer Bustestfahrt nach Hausen. Foto St. Rottmann

Zur Vorbereitung auf die nächste Großbaustelle lud die Gemeinde zu einer Bustestfahrt nach Hausen

In vielen der Schonunger Ortsteile werden gerade auf den Baustellen gebaggert, gemauert und geschraubt. Dass vor dem Spatenstich eine teilweise monate- und jahrelange akribische Planung vorausgeht, bleibt oft im Verborgenen.

Die Vorbereitungen auf ein weiteres Infrastruktur-Großprojekt im Ortsteil Hausen sind auf der Zielgeraden. Von aufwendigen TV-Befahrungen, Baugrund- und Kampfmitteluntersuchungen bis hin zu Testfahrten mit Bussen wird im Vorfeld durch die Gemeinde viel unternommen um die Beeinträchtigungen und Risiken für Gemeinde, Anwohner und Anlieger so gut es geht zu minimieren – auch wenn nicht alle Interessen berücksichtigt werden können.

Vergangenen Mittwoch kam es im Beisein von Bürgermeister Stefan Rottmann und Bauamtsleiter Sebastian Heurich nochmal kurzfristig zu einer Testfahrt mit Spezialbussen um alternative Streckenführung im Ortsteil Hausen über die Hartstraße/Anton-Weber-Straße während der Tiefbaumaßnahme zu klären. Dabei kam auch ein Bus mit Überlänge (21 Meter) zum Einsatz. Busunternehmer Harry Metz (Metz-Bus) und Reinhold Schobert (Stadtwerke) steuerten die Busse souverän durch die Engstellen. Dabei ist besonders fahrerisches Können und Fingerspitzengefühl notwendig.

Aufgrund der Corona-Pandemie sind in der Großgemeinde aktuell deutlich mehr und größere Busse unterwegs, um verbesserte Abstandsbedingungen in den Bussen zu gewährleisten.

Dabei geht es später bei einer Umleitung auch darum, dass Müllfahrzeuge, Feuerwehr, Winterdienst usw… die Straße ungehindert befahren können. Mit zwei Bussen wurde auch ein Begegnungsverkehr simuliert um zu klären, ob und wenn ja, wie viele Parkplätze erhalten werden können. Es wird aber definitiv zu deutlichen Einschränkungen bei den Parkplätzen kommen, sodass während der Baustellenphase Disziplin von Anwohner und Anlieger gefordert sind, sagt Bürgermeister Stefan Rottmann.

Zur Umleitung wird es dann kommen, wenn die Hausener Hauptstraße aufgrund von Baumaßnahmen komplett gesperrt werden muss. Dies wird vor November voraussichtlich nicht der Fall sein. Die Baumaßnahmen beginnen Ende September im Bereich des Mühlenwegs (Einmündung). Auch hier laufen Überlegungen hinsichtlich alternativer Streckenführungen. Eine entsprechende Beschilderung wird dann zum Baustellenstart installiert sein. Die Baumaßnahmen werden nicht ohne Einschränkungen und Beeinträchtigungen für Anwohner und Anlieger durchführbar sein.

Der erste Bauabschnitt (ca. 230 Meter Kanalleitung ab Ortseingang Bushaltestelle bis Gaststätte Ulrich Martin – sowie Einmündung Mühlenweg) wird sich bis April hinziehen. In einem zweiten Bauabschnitt werden wie berichtet dann die Hausener Hauptstraße bis hin zum Kirchplatz erneuert. Schonungen investiert in Hausen mehrere Millionen Euro in Tiefbaumaßnahmen. Das Ver- und Entsorgungsnetz wird dort weitestgehend modernisiert und ausgetauscht. Dazu werden Straßen, Wege, Grünbereiche im Zuge der Dorferneuerung und mit Bürgerbeteiligung neu gestaltet. Alleine die Dorferneuerung ist mit über 2 Mio. Euro geschätzt. Erfreulicherweise kann die Gemeinde beim Kanalbau durch das Wasserwirtschaftsamt und auch für die Oberflächengestaltung vom Amt für Ländliche Entwicklung mit insgesamt siebenstelligen Zuschüssen rechnen.