Landwirtschaft und Naturschutz engagieren sich für biologische Vielfalt

Foto: Claus Haubensack/Landratsamt Haßberge

Im Landkreis Haßberge sind für 2017 insgesamt 144 Landschaftspflegemaßnahmen für rund 290.000 Euro geplant

Im Landkreis Haßberge werden jährlich zahlreiche Landschaftsmaßnahmen auf wertvollen Biotopflächen durchgeführt. Neben den Verträgen im Rahmen des Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramms sind diese im Auftrag des Landkreises veranlassten Arbeiten unerlässlich für die Erhaltung unserer gewachsenen Kulturlandschaft mit ihren vom Menschen geschaffenen Biotopflächen, wie Halbtrockenrasen, Feuchtwiesen, alten Weinbergen und Streuobstwiesen.

Pflegemaßnahmen werden dort notwendig, wo sich die Landwirtschaft aus der Bewirtschaftung zurückgezogen hat, weil die Flächen zu steil oder zu nass sind um sie mit den heute üblichen Maschinen bearbeiten zu können oder der Boden so mager ist, dass kaum ein Ertrag zu erwirtschaften ist.

Der Landkreis Haßberge plant für 2017  insgesamt 144 Landschaftspflegemaßnahmen auf einer Fläche von 186 Hektar – davon 114 Hektar auf Biotopflächen außerhalb von Naturschutzgebieten und 72 Hektar in Naturschutzgebieten. Die vorgesehenen Ausgaben betragen 290.000 Euro. Es wurden Fördermittel in Höhe von 272.400 Euro beantragt, so dass der Landkreis Haßberge 17.600 Euro selbst zu tragen hat.

Die Pflegemaßnahmen werden ausschließlich von Landwirten ausgeführt. Ein Großteil sind Mitglieder des Maschinenrings Haßgau e.V.. Landwirte sind maschinell gut für die Arbeiten gerüstet und können so einen Zuerwerb für Ihre Betriebe erwirtschaften.

Foto: Claus Haubensack/Landratsamt Haßberge
Foto: Claus Haubensack/Landratsamt Haßberge

Der Landkreis Haßberge besitzt aufgrund des regionalen Klimas, der Geologie und der kleinteiligen Eigentumsverhältnisse (Realteilungsgebiet) überdurchschnittlich viele Trockenbiotope, die sich vor allem entlang des Haßberg- und Steigerwaldanstieges aneinander reihen. Zahlreiche vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten sind auf diese Lebensräume angewiesen, eine Auflassung, Verbuschung und letztendliche Bewaldung der Offenlandbiotope würde die Artenvielfalt erheblich reduzieren und das typische, reizvolle Landschaftsbild negativ verändern.

Jährlich beteiligen sich etwa 25 bis 30 landwirtschaftliche Betriebe an den Landschaftspflegemaßnahmen im Landkreis. So können die an Pflanzen- u. Tierarten reichsten Flächen unserer Kulturlandschaft erhalten werden. Beispiele für Biotopflächen, die regelmäßig gepflegt werden um den Artenreichtum zu erhalten sind die Feuchtwiesen im Bundorfer- und Goßmannsdorfer Forst, in den Tälern des Bramberger Waldes und den Wiesentälern des Steigerwaldes.

Einen Schwerpunkt bilden die Trockenhänge entlang des Haßbergtraufes  zwischen Nassach im Norden, über Goßmannsdorf, Königsberg, Zeil, Ebelsbach bis nach Stettfeld im Südosten. Orchideenwiesen und Sandmagerrasen im Maintal und im Steigerwaldvorland sind genauso in der Pflege wie die Trockenhänge am nördlichen Steigerwaldtrauf bei Zell und Eschenau. In den letzten zwei Jahren wurde ein Schwerpunkt auf den ehemaligen Standortübungsplatz der Bundeswehr in Ebern mit seinen Orchideenhängen und Streuobstwiesen gesetzt. Auch die Naturschutzgebiete bei Altenstein und Pfarrweisach und die Kopfweidenbestände um Untermerzbach werden so in ihrer Artenvielfalt erhalten.