Hoher Kulturpreis an herman de vries

: Die Kulturbeauftragte des Landkreises Haßberge Renate Ortloff freut sich mit dem Künstler herman de vries über die große Auszeichnung. Foto: Evi Aull

Verleihung des Gerhard-Altenbourg-Preises – der höchste Kulturpreis des Landes Thüringen – an herman de vries.

Es war eine großartige Veranstaltung, als am Sonntag, 13.10.2019, im Lindenau Museum in Altenburg der höchste Kulturpreis des Landes Thüringen an den international anerkannten Künstler herman de vries durch Ministerpräsident Bodo Ramelow überreicht wurde.

herman de vries lebt seit 1970 im Landkreis Haßberge, in Eschenau. Der Landkreisbevölkerung ist der Künstler besonders durch die „spuren im nördlichen steigerwald“ bekannt. Hier hat er, im Gebiet des nördlichen Steigerwalds, das er auch als sein Atelier bezeichnet, Spuren seiner Kunst hinterlassen. Es sind in Stein gemeißelte goldene Inschriften, Gedanken und Symbole. Dass der Künstler nun mit dem höchsten Kulturpreis des Landes Thüringen ausgezeichnet wurde, freut den Landkreis Haßberge sehr.

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Mit dem Gerhard-Altenbourg-Preis 2019 wird der Künstler herman de vries, der 1931 im niederländischen Alkmaar geboren wurde, besonders gewürdigt. Das Lebenswerk von herman de vries umfasst Gemälde, Collagen, Grafiken, Textbilder, Skulpturen, Künstlerbücher und Installationen für den öffentlichen Raum. Zudem beschäftigt er sich als Essayist und Philosoph auch theoretisch mit der Kunst.

Der Direktor der Kunstmuseen Erfurt, Prof. Dr. Kai Uwe Schierz, zog in seiner Laudatio zu den Arbeiten von herman de vries Vergleiche zu Neoromantik. Während die Kuratorin der Ausstellung, Laura Rosengarten, in herman de vries eher einen Neorealisten sieht. Dies begründet sie wie folgt: „Er erkennt in der Natur die wahre Künstlerin. In seinen Arbeiten präsentiert er seitdem natürliche Fundstücke, die er zunächst auf ausgedehnten Spaziergängen eher zufällig findet und sammelt. Zu Hause werden die Trouvaillen archiviert, katalogisiert und dann, ohne deren Aussehen zu verändern, zu Bildern erhoben. Dabei ist sein Anspruch kein geringerer als der, die Wirklichkeit im Bild zu fassen.“ Weiter meint sie, „dass er sich offenkundig in eine Traditionslinie mit den Malern der Renaissance stellt. Jedoch verzichtet herman de vries auf den Pinselstrich. Er präsentiert die Realität selbst, um uns daran zu erinnern, dass die Natur die wahre Künstlerin ist. Und zwar nicht nur, weil sie überwältigende Schönheit schafft, sondern aufgrund ihrer unfassbaren Komplexität, die sich schon allein darin zeigt, dass egal wie viele Blätter wir von einem Baum pflücken, sich nicht zwei identische unter ihnen finden werden.“

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Mit der Vergabe des Gerhard-Altenbourg-Preises ist eine umfassende Ausstellung der Werke von herman de vries im Lindenau Museum in Altenburg verbunden. Die Ausstellung herman de vries –  all all all – werke 1957–2019 zeigt neben Schlüsselwerken zahlreiche Arbeiten aus allen Schaffensphasen, die zuvor noch nicht ausgestellt wurden, sowie eigens entstandene Exponate, die auf Altenb(o)urg Bezug nehmen. Hierbei holt herman de vries die Natur nicht nur in den Ausstellungsraum, sondern erweitert das Museum in die umliegende Landschaft, wie in den angrenzenden Schlosspark und in einen am Stadtrand gelegenen ehemaligen Steinbruch. Der Landkreis Haßberge war bei der Verleihung des Gerhard-Altenbourg-Preises durch die Kulturbeauftragte Renate Ortloff vertreten.