Geschichte zum Anfassen. Tag des offenen Denkmals.

Wallfahrtskirche Maria Limbach: Die Wallfahrtskirche Maria Limbach lädt die Bevölkerung zu einem Streifzug durch die Geschichte ein. Foto: Moni Göhr/Landratsamt Haßerge

Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 9. September, steht unter dem Motto „Entdecken, was uns verbindet“. Hier alles auf einen Blick.

Der Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 9. September, bietet der Bevölkerung die Gelegenheit auch weniger bekannte, meistens nicht zugängliche Baudenkmäler kennenzulernen. Das Motto widmet sich in diesem Jahr dem Thema „Entdecken, was uns verbindet“ und nimmt damit Bezug auf das Europäische Kulturerbejahr 2018. Gemeinsame Baustile, überregionale Formen oder ähnliche Bautraditionen stehen als Beispiele für eine länderübergreifende Verbundenheit. Eine Vielzahl von Baudenkmälern in unserem Landkreis weist solche Querbezüge auf. Diese zu entdecken ist eine immer wieder reizvolle Erfahrung.

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„Der Tag des offenen Denkmals ist geradezu ein Paradebeispiel dafür, wie es gelingen kann, denkmalfördernde Kräfte zu vereinen. Engagierte Vereine, Gebäudeeigentümer, Gemeinden, amtliche Denkmalpflege, Architekten, Restauratoren oder qualifizierte Handwerker treffen zusammen und präsentieren ihre erfolgreichen Bausanierungen“, so Landrat Wilhelm Schneider. „Ich danke allen, die sich aktiv für den Erhalt und die Pflege unseres kulturellen Erbes einsetzen und auch in diesem Jahr erfolgreich dazu beitragen, eine breite Öffentlichkeit für den Denkmalschutz zu sensibilisieren.“

Im Landkreis Haßberge sind am Sonntag, 9. September, folgende Denkmäler geöffnet:

Marienkapelle Ebern, Rückgrabenweg: Erbaut im 16. Jahrhundert, spätgotisch, Rokokohochaltar. Kirche befindet sich im Friedhof am nördlichen Stadtausgang. 2018 feiert die Kapelle ihr 500-jähriges Bestehen. Öffnungszeiten: 10 bis 16 Uhr (sonst zu Gottesdiensten geöffnet), Führungen 10 und 14 Uhr durch Kreisheimatpfleger Günter Lipp, Treffpunkt Führungen: Nordeingang der Kapelle, Dauer der Führung: zirka 1,5 Stunden. Anmeldungen erbeten bei Helen Zwinkmann, Tourist-Information Ebern, Kontakt: Helen Zwinkmann, Tourist-Information Ebern, 09531/62914, E-Mail: helen.zwinkmann@ebern.de.

Ruine Wallburg: Auf einem Bergsporn über dem Main bei Eltmann gelegener Bergfried der ehemaligen Wallburg ob Eltmann. Rest einer ehemaligen Ministerialenburg der Würzburger Fürstbischöfe. Erbaut wurde der Turm Mitte bis Ende des 12. Jahrhunderts aus heimischen Sandstein. Öffnungszeiten: 13 bis 18.00 Uhr (außerhalb der Veranstaltung bei schönem Wetter geöffnet) 97483 Eltmann, Führungen: nach Bedarf durch den Verein für Heimatgeschichte. Kontakt: Verein für Heimatgeschichte Eltmann e.V., Willi Lediger, Telefon 09522/1000, E-Mail:ledigerwilli@googlemail.com und Rainer Reitz, Telefon 09522/800995.

Wallfahrtskirche Maria Limbach: Vorgängerkirche aus der Mitte des 15. Jahrhundert, 1745 Planung durch Balthasar Neumann, Grundsteinlegung 1751. Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Öffnungszeiten: 8 bis 19 Uhr (sonst auch geöffnet), Führungen 11 und 15 Uhr durch Pfarrer Ottmar Pottler.

Dokumentationszentrum Historismus, Obere Vorstadt, 97437 Haßfurt: Auf über 200 Quadratmetern stellt die Ausstellung die Epoche des Historismus, in der die Ritterkapelle umgebaut wurde, dar. Neben Entwurfszeichnungen aus der Baugeschichte finden sich auch Ausstellungsstücke aus der Ritterkapelle und der Pfarrkirche St. Kilian. Öffnungszeiten: 14 bis 17 Uhr (ansonsten Samstag, 10 bis 14 Uhr, und Sonntag, 14 bis 17 Uhr geöffnet), Führung 14 Uhr. Kontakt: Lilo Vogt, Touristinfo Haßfurt, Telefon 09521/688228, E-Mail: touristinfo@hassfurt.de.

Ehemalige Klosterkirche Kreuzthal-Mariaburghausen: 1287 erbaut, einschiffige Anlage mit Nonnenchor im Westen über erdgeschossiger dreischiffiger Gruft, spätgotische Madonna und Grabplatte des Ritters Heinrich von Seinsheim von 1345, barocke Einrichtung. Öffnungszeiten: 12 bis 17 Uhr (sonst nicht geöffnet) durch Mitarbeiter der Touristinfo  Kontakt: Frau Vogt, Touristinfo Haßfurt, 09521 688228, touristinfo@hassfurt.de. Weitere Infos: http://www.mariaburghausen.de.

Ev.-Luth.-Christuskirche, Heideloffplatz Haßfurt:  1898-99 im neuromanischen Stil erbaut. Öffnungszeiten: 10 bis 17 Uhr (sonst nicht geöffnet) durch Mitarbeiter der Touristinfo. Kontakt: Lilo Vogt, Touristinfo Haßfurt, Telefon 09521 688228, E-Mail: touristinfo@hassfurt.de.

Kath. Stadtpfarrkirche St. Kilian Haßfurt, Marktplatz/ Pfarrgasse: Spätgotische, dreischiffige Hallenkirche von 1390. Birgt  unter anderem Holzfiguren des Künstlers Tilman Riemenschneider: Johannes der Täufer und Maria, sowie seiner Werkstatt: Frankenapostel im Altarschrein und die Kreuzigungsgruppe im Chorbogen von Anton Rückel. Kunstvolle Maßwerkfenster um 1440. Öffnungszeiten: 8 bis 17 Uhr (sonst 9 bis 17 Uhr geöffnet), Führung 14 Uhr. Kontakt: Lilo Vogt, Touristinfo, 09521 688228, E-Mail: touristinfo@hassfurt.de.

Pilgerspaziergang: Dieser geführte, zirka zwei Kilometer lange Spaziergang mit Sabine Selig beginnt in Haßfurts Altstadt (Fröschgraben 15) und endet in Mariaburghausen im Kloster Kreuztal. Der gotische Bau wurde im 13.Jahrhundert  durch Äbtissin Kunigundis I. in Auftrag gegeben. Unterwegs laden viele unterschiedliche Bauwerke dazu ein, einen anderen Blickwinkel auf die Umgebung zu bekommen .Beginn 10 Uhr, Dauer rund zwei Stunden. Treffpunkt Parkplatz Trankberg, am Fröschturm. Kontakt: Lilo Vogt, Touristinfo , Telefon 09521/688228, E-Mail: touristinfo@hassfurt.de.

Promenade Haßfurt: Schattenspendende Anlage am nördlichen Altstadtrand auf dem Gelände der alten Stadtgräben, die Mitte des 18. Jahrhunderts verfüllt wurden, Rosengarten mit Plastik von Anton Rückel, Sandsteinkreuzigungsgruppe von Johann Peter Wagner, ganztags (sonst auch zugänglich), Führungen 14 bis 16 Uhr nach Bedarf durch Mitarbeiter der Touristinfo. Kontakt: Lilo Vogt, Touristinfo Haßfurt, Telefon 09521/688228, E-Mail: touristinfo@hassfurt.de. 

Ritterkapelle Haßfurt, Obere Vorstadt: Wahrzeichen der Stadt, spätgotisches Marienheiligtum, früherer Wallfahrtsort, eingezogener Chor um 1390, einschiffiges Langhaus von 1431, nördlich unvollendeter Turm, 276 Wappenschilde, Tympanon über dem Westeingang mit Zug der Heiligen Drei Könige zur Krippe von Bethlehem, Einweihung nach umfangreicher Sanierung im September 2010. Öffnungszeiten: 10 bis 17 Uhr (sonst 10 bis 17 Uhr geöffnet), Führung 14 Uhr durch Mitarbeiter der Touristinfo, Kontakt: Lilo Vogt, Toursitinfo Haßfurt, Telefon 09521/688228, E-Mail: touristinfo@hassfurt.de.

Schloss Oberschwappach: Die 1733-40 errichtete Dreiflügelanlage war Sommersitz der Äbte des Zisterzienserklosters Ebrach. Besonders zu erwähnen sind die Stuckdecken und die barocke Gartenanlage. Heute ist hier ein Museum mit einer archäologischen und einer kunstgeschichtlichen Sammlung untergebracht, Schwerpunkt: Barockzeit in Franken und wechselnde Ausstellungen mit moderner Kunst, hauptsächlich aus der Region. Öffnungszeiten: 14 bis 17 Uhr (sonst als Museum April bis Oktober sonn- und feiertags 14 bis17 Uhr und auf Anfrage geöffnet). Führungen 14.30 Uhr und nach Bedarf durch den Kulturverein Museum Schloss Oberschwappach.

Bezirksfriedhof jüdische Kultusgemeinden Kleinsteinach: In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts angelegt. Mit einer Größe von 12.240 Quadratmeter der wohl zweitgrößte in Unterfranken. Der älteste noch lesbare Grabstein stammt von 1603. Heute sind noch über 1.107 Grabsteine sichtbar. Letztes Grab von März 1942. Als Besonderheit gilt das gut erhaltene Tahara-Haus aus dem 18. Jahrhundert und das restaurierte Kriegerdenkmal von 1914 bis 1918. Öffnungszeiten: 11 bis 14 Uhr (sonst auf Anfrage geöffnet). Männliche Personen werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen. Führung 12.30 Uhr durch Israel Schwierz, Rektor i. R. Kontakt: Uta Albert, Arbeitskreis Landjudentum Kleinsteinach, Telefon 09526/1503 oder Bernd Brünner, Leiter Arbeitskreis Landjudentum Kleinsteinach, Telefon 09526/774, bruennerb.kls@t-online.de.

Simultan genutzte Kirche Untermerzbach: Seit 1691 exisitiert in der evangelischen Kirche ein katholischer Marienaltar, damit wird das Simultaneum greifbar: Evangelische und katholische Christen besuchen und nutzen seit Jahrhunderten die Kirche gemeinsam. Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Konfessionen sind schon im Kirchenraum erkennbar. Öffnungszeiten: 7 bis 21 Uhr (sonst auch geöffnet), Führung 15.30 Uhr durch Mitglieder der Kirchengemeinde Untermerzbach, 17 Uhr Lobpreis-Andacht mit kleiner Band. Kontakt: Ev. Kirchengemeinde Untermerzbach, Telefon 09533/271, E-Mail: pfr.untermerzbach@gmx.de.

Schloss Gereuth:  Barockanlage 1705-10 von Fürstbischof von Würzburg Johann Philipp von Greiffenclau erbaut, als Wasserschloss konzipierter Adelssitz, seit 2000 aufwendige Renovierung. Öffnungszeiten: 11 bis 17 Uhr (sonst auf Anfrage geöffnet). Führungen 11.00 Uhr, 12.30 Uhr, 14 Uhr und 15.30 Uhr durch Rupert Fechner, Unkostenbeitrag 4 Euro, Kontakt: Rupert Fechner, Telefon 09533/98240, E-Mail: service@schloss-gereuth.de.

Synagoge Memmelsdorf, Judengasse 6: Der Sandsteinbau mit quadratischer Grundfläche wurde 1728/29 errichtet. Gut erhaltener Thoraschrein, expressionistische Wandgestaltung der 1920er-Jahre. Seit 1995 im Besitz des Trägervereins, Instandsetzung abgeschlossen. Exemplarisches Renovierungskonzept: Konservierung als Entdeckungsraum, didaktisches Konzept als Lernort entwickelt von Schülern des Friedrich-Rückert-Gymnasiums Ebern im Rahmen von denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule, dem Schulprogramm der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Öffnungszeiten: 13 bis 17 Uhr (sonst Mai – Oktober jeden ersten Sonntag im Monat geöffnet), Führung 14 Uhr. 16 Uhr Lesung: Barbara Schofer liest Texte jüdischer Autorinnen und Autoren. Dazu erläutert und kommentiert Dr. Ina Karg die Auswahl der Texte. Kontakt: Iris Wild, 1. Vorsitzende, Telefon 09544 /985044, E-Mail: info@synagoge-memmelsdorf.de.

Burgruine Altenstein: erste Erwähnung erste Erwähnung 1225. Die Burgruine Altenstein liegt am südöstlichen Rande des Dorfes Altenstein auf dem höchsten Punkt des Altensteiner Berges. Zerstörung im Bauernkrieg 1525, Wiederaufbau 1567. Im 30-jährigen Krieg, um 1632, brannte sie teilweise ab. Seit 1703 verfällt die Burg zunehmend. Sie wurde aber dennoch bis 1790 bewohnt. Die Burg Altenstein war der Stammsitz der Stein von Altenstein. Es handelt sich um eine Ganerbenburg, die zeitweise als Wohnsitz für sieben Familien diente. Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Öffnungszeiten: 8.00 bis 21.00 Uhr (1. April bis 30. September), 9.00 bis 17.00 Uhr (1. Oktober bis 21. März.  Führungen: 13.00 Uhr bis 17.00 Uhr zu jeder vollen Stunde durch Mitglieder des Burg- und Heimat­verein e.V. und des Zweck­verband Deutscher Burgenwinkel.