Unterricht im Freien geht weiter

v.l. Peter Geibel (Vorstand Montessori Schule), Joseph Otto, Hannah Bomhard (Koordinatorin Acker e.V.), Kinder der Montessori Schule, Haike Gänse (Vorständin Montessori Schule), Ulrich Bauer (Rektor Montessori Schule), Eva Hofmann (Konrektorin Montessori Schule), Birgit Lohaus (Vorständin Montessori Schule) und Frank Dünisch (Direktor AOK Schweinfurt). Aliemre Toprak (AOK Schweinfurt)

GemüseAckerdemie: Unterricht im Freien geht weiter

Neben Mathe, Deutsch und Erdkunde stehen an der Montessori Schule aus Schweinfurt in diesem Schuljahr auch Säen, Pflanzen und Jäten auf dem Unterrichtsplan. Damit Schülerinnen und Schüler ihre Kenntnisse rund um den regionalen Gemüseanbau verbessern, beteiligen sie sich an dem Bildungsprogramm GemüseAckerdemie. Dabei legen sie in klassenübergreifenden Teams einen Schulacker an und pflanzen bis zu 30 verschiedene Gemüsearten an. Aktuell steht gerade die zweite Pflanzung an – bei Tomate, Zucchini, Gurke, Mais und Kürbis

Regional und saisonal in der Praxis erleben

So halten sich die Mädchen und Buben viel an der frischen Luft auf – und erfahren, wo Lebensmittel herkommen und wie viel Arbeit und Spaß es macht, Gemüse selbst anzupflanzen, zu pflegen und zu ernten. Dabei lernen die Kinder die komplette Wertschöpfungskette kennen. „Gemüse und Obst gibt es heutzutage im Supermarkt fast rund um die Uhr und saisonal unabhängig zu kaufen“, so Frank Dünisch Direktor der AOK in Schweinfurt. Die ersten Erdbeeren liegen bereits im Februar im Regal, Kartoffeln sind geschält zu haben und in Würfel geschnittene Ananas stehen bereits verzehrfertig im Kühlregal. „Regional und saisonal sind aktuell die wichtigsten Schlagworte, wenn es um gesundes und nachhaltiges Essen geht. In der GemüseAckerdemie lernen junge Menschen, welche Lebensmittel bei uns wachsen und wann man sie erntet“, so Ulrich Bauer, Rektor der Montessori Schule, der die GemüseAckerdemie an seine Schule geholt hat.

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„Die Mädchen und Buben pflanzen, pflegen und ernten das Gemüse nicht nur, sondern verarbeiten und vermarkten es auch“, so Frank Dünisch. Die Kinder sind mindestens einmal pro Woche im Schulgarten aktiv und erleben damit unmittelbar, wie schmackhaft und gesund frisches Gemüse ist. Durch diesen starken Praxisbezug und die Einbindung in den Lehrplan fördert das Programm zudem Bewegungsfreude und soziale Kompetenzen der Kinder.

Schüler erwerben Ernährungskompetenz

Mit dem Schulgarten als interaktivem Lernort will die AOK die Ernährungskompetenz der Schülerinnen und Schülern der 3. bis 8 Jahrgangsstufe stärken. Im Vorfeld wurden die Lehrerinnen und Lehrer geschult und mit umfangreichem Bildungsmaterial für den Unterricht ausgestattet. Die sogenannten 20 Bildungsbausteine vermitteln Wissen rund um das praktische Ackern und weiterführende Themen der Nachhaltigkeit. „Unsere Schülerinnen und Schülern begeistert besonders die praktische Arbeit direkt auf dem Feld – und inzwischen sehen sie auch schon ganz konkret, wie das Gemüse wächst und sich entwickelt“, freut sich Ulrich Bauer.

Die AOK Bayern unterstützt die GemüseAckerdemie von Acker e.V. im sechsten Jahr und schickt bereits die 150. Schule auf den Acker. Seit 2017 bauen bayernweit über 5.000 Kinder ihr eigenes Gemüse an und es werden insgesamt über 7.000 Quadratmeter Ackerfläche von Schülerinnen und Schülern bewirtschaftet.