Feuerwehr-Aktive sind „Alleskönner“

Foto H.-P. Hepp

Staatliche Feuerwehrehrungen auf dem Schonunger Rathausplatz

Dass die Bezeichnung „Feuerwehr“ längstens überholt ist, daran lässt Bürgermeister Stefan Rottmann in seiner Ansprache im Rahmen der diesjährigen Staatlichen Ehrungen keinen Zweifel. Als „Alleskönner“ und vielleicht sogar „Superhelden“ könne man die Aktiven Kameradinnen und Kameraden der neun Großgemeinde-Wehren bezeichnen. So sind es längst nicht mehr alleine die klassischen Brandereignisse, zu denen die Feuerwehr in früheren Zeiten ausschließlich alarmiert wurde.

Immer häufiger sorgen extreme Wetterereignisse für Einsatzszenarien, die vor Jahren und Jahrzehnten so nicht denkbar waren. Hochwasser, Sturmschäden, Starkregen und selbst Glätte und extreme Schneefälle können die Feuerwehren vor große Herausforderungen stellen. Vor allem aber auch langanhaltende Dürreperioden können zu extremen Waldbrandgefahren führen. Schonungen als waldreichste Kommune biete hier ein besonderes Gefahrenpotenzial. Aber auch Bundesstraße, Bundesautobahn, Bundeswasserstraße und Bundesbahn sind stark frequentierte Verkehrsachsen, bei denen es zu Unfällen und Havarien kommen kann, erinnerte Bürgermeister Stefan Rottmann. Und schließlich sei Schonungen mit seinen Gemeindeteilen in den letzten Jahren gewachsen: Gewerbeerweiterungen, neue Einrichtungen wie das Pflegezentrum müssen ebenfalls unter den Schutz der Feuerwehren gestellt werden.

Die Aktiven seien immer auf Abruf und begeben sich im Extremfall auch selbst in Gefahren, so Rottmann. Grund genug diejenigen in den Wehren zu ehren, die sich seit 25 Jahren bzw. 40 Jahren ununterbrochen im Dienst befinden. Pandemiebedingt wurden die Ehrungen im kleinsten Kreis und vor besonderer Kulisse durchgeführt. Unter freiem Himmel vor dem Rathaus haben sich die Jubilare eingefunden. Dazu schmückten die neuesten Feuerwehranschaffungen den Rathausvorplatz. Fast 20 Feuerwehrfahrzeuge stehen in den Gerätehäusern – in den letzten Monaten wurden ein neues TSF, HLF20, MTW und TSF-L beschafft. Neben zwei weiteren Neuanschaffungen, die in Planung sind – einem MLF und TSF-L für Löffelsterz und Reichmannshausen– werden nun auch zwei neue Feuerwehrgerätehäuser errichtet.

Dass Schonungen kräftig in die Sicherheit der Bürger investiert, lobte Landrat Florian Töpper in seiner Rede. Er erinnerte an die Anfänge der Corona-Pandemie: Da war es vor allem die Feuerwehr, die mit ihren Lautsprecher-Durchsagen in allen Orten des Landkreises lebenswichtige Informationen an die Bürgerinnen und Bürger übermittelt haben. Auch Florian Töpper zeigte sich beeindruckt von den teils jahrzehntelangen Dienstzeiten der Floriansjünger: Dabei hob der Landrat auch heraus, dass die Feuerwehren einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen und kulturellen Leben leisten.

Stark vertreten waren bei den Staatlichen Ehrungen auch die Kreisbrandinspektion, angeführt von Kreisbrandrat Holger Strunk, Kreisbrandinspektor Florian Zippel, sowie den Kreisbrandmeistern Thomas Eberl und Horst Klopf. Holger Strunk lobte die gute Kameradschaft zwischen den Schonunger Wehren, aber auch die vorbildliche Jugendarbeit und Ausbildung.

Eine besondere Ehrung wurde schließlich dem Marktsteinacher Horst Klopf zu teil, der als dienstältester Kommandant und als langjähriger Kreisbrandmeister sich besondere Verdienste um die Wehren der Großgemeinde Schonungen erworben hat. Bürgermeister Stefan Rottmann erinnerte an das langjährige Wirken und die vielen Projekte und Maßnahmen seiner Dienstzeit.

Für ihren langjährigen Dienst in den Feuerwehren wurden ausgezeichnet: aus Abersfeld Simon Brand (25 Jahre), Thomas Jäger und Elmar Elfert (beide 40 Jahre), aus Forst Martin Stöhlein (25), Josef Dusel, Georg Zängerlein, Thomas Kamm, Jürgen Hümpfer, Michael Werner, Gerhard Schmich (alle 40), aus Hausen Christian Löffler, Anne Löffler (beide 25), Johann Peter Kaiser (40) aus Mainberg Bernd Menig (25), Günter Schubert (40) aus Marktsteinach Christian Schütz, Jochen Proksch (25) Harald Keidel, Walter Nicklaus, Bernd Barhelmes (alle 40) aus Schonungen Helmut Felbier, Stefan Hofmann, Thomas Helmschrot (alle 40) und aus Waldsachsen Eugen Helbig (40).